Schwarze Witwe (Latrodectus tredecimguttatus) – Merkmale, Lebensraum & Haltung

Die Europäische Schwarze Witwe (Latrodectus tredecimguttatus) ist eine Spinne aus der Familie der Kugelspinnen (Theridiidae) und gehört zur Gattung Latrodectus. Sie ist bekannt für ihr auffälliges Aussehen und ihr hochgiftiges Bissgift, das für den Menschen gefährlich sein kann. Die Schwarze Witwe hat ihren Namen aufgrund des häufigen Kannibalismus nach der Paarung erhalten, bei dem das Weibchen das Männchen häufig frisst. Die Art ist in der ganzen Welt verbreitet und hat eine große Anzahl von Unterarten. Die Schwarze Witwe ist besonders in Afrika, Europa und Asien weit verbreitet. Die Spinne bevorzugt warme und trockene Klimazonen und kann in verschiedenen Habitaten, wie Wüsten, Steppen und Graslandschaften, gefunden werden. Ihr auffälliges Aussehen, mit schwarzem Körper und leuchtend rotem „Sanduhr“-Muster auf dem Bauch, macht sie leicht erkennbar. Die Schwarze Witwe ist ein Einzelgänger und baut ihr Netz in geschützten Bereichen wie Höhlen, Ritzen und Spalten. Trotz ihrer Gefährlichkeit wird die Schwarze Witwe in einigen Regionen als Nützling betrachtet, da sie dazu beitragen kann, Schädlinge wie Fliegen und Mücken zu reduzieren.

Fakten zur Schwarzen Witwe

  • Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
  • Ordnung: Webspinnen (Araneae)
  • Familie: Kugelspinnen (Theridiidae)
  • Gattung: Latrodectus
  • Art: Schwarze Witwe (Latrodectus tredecimguttatus)
  • Verbreitung: Mittelmeerraum, Nordafrika, Vorderasien, Kaukasus, Iran, Zentralasien
  • Lebensraum: Trockene und sonnige Gebiete, Steppen, Wiesen, Gärten, Weiden
  • Körpergröße: Weibchen: 10-15 mm, Männchen: 3-4 mm
  • Gewicht: Weibchen: ca. 0,5 g, Männchen: ca. 0,02 g
  • Soziales Verhalten: Einzelgänger, außer während der Paarungszeit
  • Fortpflanzung: Paarung im Spätsommer oder Herbst, Eier werden in Kokons abgelegt und im Frühjahr schlüpfen die Jungtiere
  • Haltung: Aufgrund ihres Giftes und ihrer Aggressivität ist die Haltung von Schwarzen Witwen in Terrarien für Laien nicht empfehlenswert und in vielen Ländern sogar illegal. Wenn eine Haltung dennoch gewünscht wird, müssen spezielle Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden und die Haltung sollte nur von erfahrenen Haltern durchgeführt werden.

Äußerliche Merkmale der Schwarzen Witwe

Die Schwarze Witwe ist eine sehr bekannte Giftspinne, die durch ihr charakteristisches Aussehen leicht erkennbar ist. Die Weibchen der Art haben einen auffällig glänzenden, schwarzen Körper, der eine Länge von bis zu 15 Millimetern erreichen kann. Auf dem Bauch befindet sich ein leuchtend roter, ovaler Fleck in Form eines Sanduhrenglases. Das Männchen der Art ist deutlich kleiner und hat eine braune oder graue Färbung mit einem deutlich kleineren roten Fleck auf dem Bauch. Das Aussehen der Art dient als Schutz, da es für potentielle Fressfeinde ein Warnsignal darstellt.

Lebensraum und Herkunft

Die Schwarze Witwe ist eine Spinnenart aus der Familie der Echten Witwen (Latrodectidae) und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Teilen Asiens. Sie ist vor allem in Südeuropa und Nordafrika verbreitet und besiedelt vorwiegend trockene und warme Lebensräume wie Wälder, Gärten, Felder und Steppen. In Mitteleuropa kommt sie selten vor und ist auf wärmere Regionen beschränkt. Die Spinnen bevorzugen gut geschützte Orte wie Spalten, Ritzen und Hohlräume, in denen sie ihre charakteristischen trichterförmigen Netze bauen. Obwohl die Schwarze Witwe einheimische Insekten jagt, können ihre Netze auch versehentlich von Menschen berührt werden, was zu gefährlichen Bissen führen kann. Insgesamt ist die Schwarze Witwe aufgrund ihrer Giftigkeit und Aggressivität eine potenzielle Gefahr für den Menschen und sollte daher nicht ohne besondere Vorsicht behandelt werden.

Sozialverhalten Schwarze Witwe

Die Schwarze Witwe ist bekannt dafür, ein Einzelgänger zu sein und zeigt kein ausgeprägtes soziales Verhalten. Sie interagiert in der Regel nur mit anderen Mitgliedern ihrer Art während der Paarungszeit oder beim Schutz ihrer Eier. Auch gegenüber Beutetieren zeigt die Schwarze Witwe kein soziales Verhalten, sondern jagt und frisst diese allein. Es gibt jedoch einige Berichte über die Bildung von Kolonien von Schwarzen Witwen in Gebieten mit günstigen Bedingungen, wie beispielsweise in der Nähe von Nahrung und geeigneten Verstecken. In diesen Fällen kann es vorkommen, dass mehrere Weibchen in der Nähe voneinander leben und jagen, aber es gibt keine Hinweise darauf, dass sie miteinander interagieren oder ein soziales Netzwerk bilden. Insgesamt gilt die Schwarze Witwe als ein einzelgängerisches und eher unsoziales Spinnenlebewesen.

Fortpflanzung und Brutpflege

Die Latrodectus tredecimguttatus zeigt ein komplexes Brut- und Paarungsverhalten. Das Männchen nähert sich der weiblichen Spinne vorsichtig und beginnt eine Art Balzverhalten, bei dem er mit den Pedipalpen zittert und Vibrationen aussendet, um das Weibchen zu besänftigen. Wenn das Weibchen bereit ist, paart sich das Männchen mit ihr und hinterlässt Spermienpakete. Nach der Paarung kann das Männchen von der Weibchen verspeist werden. Das Weibchen baut dann ein Kokon und legt die befruchteten Eier hinein, die nach einigen Wochen schlüpfen. Die Weibchen bewachen ihre Eikokons intensiv und können, wenn nötig, auch aggressiv gegenüber potenziellen Bedrohungen reagieren. Die Jungtiere schlüpfen als kleine Spinnen und sind zunächst auf sich allein gestellt, ohne die Unterstützung ihrer Mutter.

Haltung von Schwarzen Witwen und Eignung für die Terraristik

Die Haltung von Europäischen Schwarzen Witwen in Terrarien erfordert viel Wissen und Erfahrung im Umgang mit giftigen Spinnen und sollte daher nur von erfahrenen Terrarianern durchgeführt werden. Die richtige Umgebung ist entscheidend für das Überleben und Wohlbefinden der Spinne. Die Mindestgröße des Terrariums sollte 30x30x30 cm betragen, mit einer horizontalen Kletterfläche und einer sicheren Versteckmöglichkeit. Die Luftfeuchtigkeit im Terrarium sollte bei etwa 50-60% liegen und die Temperatur bei 20-26°C. Das Futter sollte aus geeigneten Beutetieren wie Heuschrecken und Schaben bestehen. Es ist wichtig, dass die Futtertiere nicht größer als die Spinne sind, um Verletzungen zu vermeiden.

Die Schwarze Witwe sollte nicht in Gesellschaft gehalten werden, da sie territorial und aggressiv gegenüber anderen Spinnen sein kann. Die Handhabung der Schwarzen Witwe sollte vermieden werden, da ihr Biss für Menschen gefährlich sein kann. Wer sich für die Haltung einer Schwarzen Witwe entscheidet, sollte sich intensiv über die Art informieren und mit einem Tierarzt zusammenarbeiten, um eine optimale Haltung und Gesundheit zu gewährleisten.