Bartagame – Arten, Lebensraum & Haltung

Die Bartagame gehört zu den beliebtesten Terrarien-Bewohnern überhaupt – wohl auch, weil sie als vergleichsweise pflegeleicht gelten. Wer überlegt, einen oder mehrere Bartagamen zu halten, sollte wissen, welche Ansprüche die Tiere an die Haltung stellen. In diesem Ratgeber erfahren Sie mehr über verschiedene Bartagamen-Arten, ihren Lebensraum und ihre Bedürfnisse. Informieren Sie sich sorgfältig im Vorfeld über passenden Terrarien und Haltungshinweise, denn nur wenn sich das Tier wohlfühlt, haben Sie auch Freunde daran.

Welche Bartagamen-Arten gibt es?

Bei Bartagamen handelt es sich um Schuppenkriechtiere aus der Familie der Agamen (Lateinisch Agamidae). Die lateinische Bezeichnung für Bartagamen lautet Pogoda. Bartagamen unterteilen sich in acht Arten: Besonders beliebt und weit verbreitet sind die Steinköpfige Bartagame (Pogona vitticeps) und die Zwergbartagame (Pogona henrylawsoni). Diese beiden Varianten sind in den meisten Zoofachgeschäften erhältlich.

Hinzu kommen weitere Bartagame-Arten:

  • Kimberley-Bartagame (Pogona microlepidota)
  • Östliche Bartagame (Pogona barbata)
  • Westliche Bartagame (Pogona minor)
  • Kleine Bartagame (Pogona minima)
  • Mitchells-Bartagame (Pogona mitchelli)
  • Nullarbor-Bartagame (Pogona nullarbor)

Merkmale und Aussehen der Bartgamane

Bartagamen sind tagaktive Tiere, die vergleichsweise zutraulich sind. Sie sind wechselwarm, denn sie passen ihre Körpertemperatur der Umgebungstemperatur an. Wie groß eine Bartagame werden kann, hängt von der jeweiligen Art ab. Steinköpfige Bartagamen können mit Schwanz 50 bis 60 Zentimeter lang werden, wobei der Schwanz bis zu zwei Drittel der Größe der Tiere ausmacht. Die Zwergbartagame ist mit einer Gesamtlänge von rund 30 Zentimetern deutlich kleiner.

In freier Wildbahn können Bartagamen bis zu 20 Jahre alt werden. In Gefangenschaft ist ihre Lebenserwartung oft deutlich geringer und liegt bei etwa zehn bis 15 Jahren. Hierbei gilt: Wer seine Tiere gut pflegt und artgerecht ernährt, hat länger Freude an ihnen. Nicht nur ein vorzeitiger Tod, sondern auch Krankheiten sind dann weniger wahrscheinlich.

Lebensraum der Bartagamen

Bartagamen stammen aus Australien, wo sie nach wie vor in vielen Gebieten heimisch sind. Sie sind Wüstenbewohner und leben bevorzugt in heißen, trockenen Gebieten wie dem australischen Outback, in Halbwüsten mit Graslandschaften oder Steppen. Typisch für den Lebensraum der Bartagamen sind Gebiete mit vereinzelten Büschen oder Bäumen. Sie sind eine vergleichsweise niedrige Luftfeuchtigkeit gewöhnt.

Anhand der Bezeichnungen der verschiedenen Arten lässt sich oft schon erkennen, aus welchen australischen Gebieten sie stammen. Die Nullarbor-Bartagame lebt etwa in der Nullarbor-Wüste, die seltene Kimberley-Bartagame ist in den Kimberleys im Nordwesten des Landes heimisch.

Äußere Merkmale der Bartagame

Die Bartagame (Pogona vitticeps) ist eine Echsenart aus der Familie der Agamen und kommt ursprünglich aus Australien. Dort bewohnt sie trockene und heiße Regionen wie zum Beispiel Wüsten und Halbwüsten. Inzwischen ist die Bartagame jedoch auch bei Terrarienhaltern sehr beliebt und verbreitet.

Die Bartagame hat eine mittelgroße Statur und kann bis zu 60 cm groß werden, wobei der Schwanz einen großen Teil davon ausmacht. Charakteristisch für die Bartagame sind die namensgebenden Bartfäden unterhalb des Mauls, die bei Drohgebärden aufgestellt werden können. Außerdem verfügen sie über einen relativ großen Kopf und kräftige Kiefer. Das Schuppenkleid ist meist in Brauntönen gehalten, es können aber auch andere Farben wie beispielsweise gelb oder orange vorkommen.

Bartagamen sind sehr gut an das Leben in ihrer natürlichen Umgebung angepasst und können beispielsweise durch ihre großen Hinterbeine gut klettern. In Gefangenschaft sind sie relativ pflegeleicht und lassen sich auch von Anfängern gut halten. Wichtig für ein artgerechtes Terrarium sind neben ausreichend Platz vor allem die richtige Temperatur und Beleuchtung sowie eine geeignete Einrichtung mit Rückzugsmöglichkeiten und Klettermöglichkeiten.

Besonderheiten der Bartagame

Die Bartagame ist eine Echsenart, die zu den Agamen gehört. Männliche Tiere können eine Gesamtlänge von bis zu 60 cm erreichen, wovon der Schwanz etwa die Hälfte ausmacht. Weibliche Tiere sind in der Regel etwas kleiner. Charakteristisch für Bartagamen ist der breite Kopf mit den großen Augen und den deutlich ausgeprägten Bartfäden. Diese sind bei den männlichen Tieren in der Regel länger als bei den weiblichen. Der Körper der Bartagame ist gedrungen und kräftig, die Haut ist schuppig. Die Farbgebung variiert je nach Art und Unterart. In der Regel sind Bartagamen jedoch gelblich bis graubraun gefärbt und weisen eine Zeichnung aus Flecken und Streifen auf.

Bartagamen haben außerdem die Fähigkeit, ihre Körperfarbe zu verändern. Bei Erregung oder Stress können sie ihre Farbe dunkler werden lassen, um sich besser tarnen zu können. Auch die Pupillen der Augen sind bei Bartagamen auffällig. Sie haben eine senkrechte Pupillenspalte, die bei hellem Licht schmaler und bei dunklem Licht breiter wird.

Sozialverhalten der Bartagame

Bartagamen sind Einzelgänger und leben normalerweise allein. Männliche Bartagamen sind territorial und verteidigen ihr Territorium gegenüber anderen Männchen. In Gefangenschaft können mehrere Bartagamen in einem Terrarium gehalten werden, solange das Terrarium groß genug ist und genügend Versteckmöglichkeiten bietet. Es ist jedoch wichtig, darauf zu achten, dass sich die Tiere nicht gegenseitig stressen oder verletzen.

Weibliche Bartagamen können während der Paarungszeit aggressiv werden, aber ansonsten sind sie relativ friedlich. Während der Brutzeit können sie jedoch territorialer werden und ihr Nestbereich verteidigen.

Fortpflanzung und Brutpflege der Bartagame

Bartagamen erreichen im Alter von 2-3 Jahren die Geschlechtsreife. Die Fortpflanzungszeit beginnt im Frühling und dauert bis zum Herbst. In dieser Zeit zeigen männliche Tiere oft aggressives Verhalten gegenüber anderen Männchen und versuchen, ihr Territorium und Weibchen zu verteidigen.

Die Weibchen legen etwa 20 bis 30 Eier pro Gelege in einer flachen Grube im Boden ab. Die Eier haben eine durchschnittliche Größe von 2,5 x 4 cm und sind von einer harten Schale umgeben. Nach der Eiablage bedecken die Weibchen das Gelege mit Erde oder Sand und verlassen den Bereich.

Die Eier benötigen eine konstante Temperatur von etwa 28-30°C und eine relative Luftfeuchtigkeit von 70-80%, um sich zu entwickeln. Die Inkubationszeit beträgt etwa 65-80 Tage, abhängig von der Inkubationstemperatur. Während der Inkubation ist es wichtig, die Eier regelmäßig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie nicht austrocknen oder verfaulen.

Die geschlüpften Jungtiere sind etwa 10-12 cm lang und können direkt nach dem Schlupf alleine leben und fressen. Es ist wichtig, sie in einem separaten Terrarium zu halten, da erwachsene Bartagamen oft aggressives Verhalten gegenüber Jungtieren zeigen und sie angreifen können. Die Jungtiere wachsen schnell und erreichen innerhalb von 2-3 Jahren die Geschlechtsreife.

Bartagame-Haltung: Was dabei wichtig ist

Viele Reptilien sind für Anfänger/innen nicht geeignet, weil der Umgang mit ihnen tiefgehendes Wissen erfordert. Das ist bei Bartagamen anders, denn sie werden regelmäßig als Einsteiger/innen-Reptilien beschrieben. Sie gelten als eher pflegeleicht, zudem sind sie weder bissig noch giftig. Allzu leichtfertig sollten Sie sich jedoch keine Bartagame(n) zulegen, denn nur mit den richtigen Haltungsbedingungen können die Tiere im eigenen Zuhause ein möglichst artgerechtes, gesundes Leben führen.

Vor dem Kauf einer Bartagame sollten Sie sich bewusst sein, dass die Tiere zehn Jahre und älter werden können. Sie sind in dieser Zeit für ihr Wohlergehen verantwortlich.

In freier Wildbahn sind Bartagamen Einzelgänger/innen, die nur zur Paarungszeit mit anderen Bartagamen zusammentreffen. In Gefangenschaft können Bartagamen auch paarweise oder in kleinen Gruppen gehalten werden. Bartagamen-Männchen sind stark territorial veranlagt, weshalb ein Männchen pro Gruppe das Maximum darstellt. Zu einem Männchen können sich ein oder mehrere Weibchen gesellen. Beachten Sie aber, dass die Tiere sich fortpflanzen können und dies wahrscheinlich auch tun werden. Alternativ können Sie ausschließlich Weibchen halten. Je mehr Tiere es sind, desto mehr Raum benötigen sie. In einem großzügigen Terrarium werden Konflikte unwahrscheinlicher.

Gute Hygiene beugt Krankheitserregern und Schimmel vor

In der Natur halten Bartagamen Winterruhe. Das müssen Sie nicht zwingend nachempfinden, es entspricht aber den natürlichen Eigenschaften der Tiere. Die Winterruhe dauert zwischen acht und zwölf Wochen. In dieser Zeit sind Bartagamen weniger aktiv, fressen weniger und ziehen sich zurück, sie schlafen aber nicht dauerhaft. Sie können während der Winterruhe in einem kühlen Raum – knapp unter 20 Grad Celsius sind gut geeignet – gehalten werden.

Verglichen mit anderen Reptilien gelten Bartagamen als eher zutraulich. Eine entsprechende Umsicht und Sorgfalt vorausgesetzt, spricht nichts dagegen, die Tiere von Zeit zu Zeit anzufassen oder herauszunehmen. Besonders Kinder sollten aber akzeptieren, dass Bartagamen keine Kuscheltiere sind.

Damit es Ihren Bartagamen gut geht, sind Hygiene und Sauberkeit im Terrarium entscheidend. Reinigen Sie das Terrarium regelmäßig und lassen Sie Futterreste nie lange im Terrarium liegen. Sie können sonst schnell schimmeln, außerdem können sich Milben einnisten.

Tipps für die Terrarium-Einrichtung einer Bartagame

Mit einem passenden Bartagamen-Terrarium legen Sie den Grundstein dafür, dass es der Bartagame bei Ihnen gut geht. Weil Bartagamen Wüstenbewohner/innen sind, benötigen sie ein Wüstenterrarium. Gut geeignet für die Bartagamen-Haltung, auch aufgrund ihrer wärmespeichernden Eigenschaften, sind Holzterrarien.

Welche Größe sollte das Bartagamen-Terrarium haben? Mindestens sollte es 120 Zentimeter lang und 60 Zentimeter breit sein, in der Höhe kann es zwischen 80 und 100 Zentimetern betragen. Besser sind Maße von 150x80x80 Zentimetern. Hier können ein bis zwei Bartagamen leben. Je zusätzlichem Tier sollten Sie mindestens 15 Prozent Raumvolumen aufschlagen. Bedenken Sie, dass die genannten Größen Mindestgrößen sind. Je größer das Terrarium, desto wohler werden sich die Tiere bei Ihnen fühlen.

Bartagamen mögen es hell. Für ihr Knochenwachstum ist UV-Licht wichtig. In größeren Terrarien benötigen Sie mehrere Strahler. Die Temperatur im Terrarium können Sie über Wärmestrahler einstellen. Richten Sie ein Temperaturgefälle im Bartagamen-Terrarium ein. Die Tiere benötigen einen Sonnenplatz – am besten ein Stein –, an dem es bis 50 Grad Celsius warm sein kann. An den kälteren Stellen sollten es 25 bis 30 Grad Celsius sein. Nachts sollte die Temperatur etwas abfallen.

Darauf sollten Sie bei der Einrichtung des Bartagamen-Terrariums achten

Die Luftfeuchtigkeit im Bartagamen-Terrarium sollte zwischen 30 und 40 Prozent liegen, nachts kann sie 60 bis 80 Prozent betragen. Sprühen Sie jeden Tag, aber vermeiden Sie Staunässe. Das geht mit einer guten Belüftung.

Worauf legen Bartagamen bei der Terrarium-Einrichtung Wert? Als Bodenbelag eignet sich ein Sand-Lehm-Gemisch, welches Sie selbst mischen oder fertig kaufen können. Es sollte mindestens zehn Zentimeter hoch sein. Je mehr Boden, desto besser können die Tiere buddeln. Die Rückwand des Terrariums kann mit Kork ausgekleidet werden. Für Bartagamen sollten Sie bei der Terrarium-Einrichtung nicht zu viele Pflanzen wählen. Die Tiere laufen gerne viel, wobei viel Gewächs hinderlich wäre. Zum Verstecken freuen sich Bartagamen über Wurzeln und Äste. Erhöhte Plateaus bieten Ihren Bartagamen einen besseren Überblick.

Der Standort des Bartagamen-Terrariums sollte gut bedacht sein. Bartagamen sind sensibel, weshalb sie einen ruhigen Platz ohne viel Hektik oder ständige Bewegungen benötigen. Durchgangsbereiche sind nicht geeignet, außerdem sollte das Terrarium nicht zu nah am Fenster, an einer Heizung oder Tür stehen.

Welches Futter eignet sich für eine Bartagame?

Was braucht eine Bartagame an Futter? Bartagamen sind Allesfresser und damit keine reinen Insektenfresser. Sie mögen Lebendfutter, wobei Heuschrecken, Heimchen, Grillen und Schaben, gelegentlich auch Mehlwürmer geeignet sind. Die passende Futterart hängt auch von der konkreten Bartagamen-Art ab – für kleinere Arten können bestimmte Futtertiere zu groß sein.

Bartagamen benötigen neben Lebendfutter Grünzeug und Obst. Salat ist gut geeignet, ebenso geraspelte Möhren, Äpfel, Bananen oder Kiwis. Mindestens ein Viertel des Futters sollte vegetarisch sein. Um eine optimale Nährstoffversorgung zu sichern, sollten Sie Futterinsekten vor dem Verfüttern mit Mineralpräparaten bestäuben.

Jungtiere können Sie noch jeden Tag füttern. Später sind mehrere Fastentage pro Woche sinnvoll.

Was kosten Bartagamen und woher bekommt man sie?

Wer einen Bartgamenen kaufen will, muss pro Tier mit etwa 30 bis 50 Euro rechnen. Für ausgewachsene Exemplare können auch 100 Euro fällig werden. Als Anlaufstellen, um einen Bartagamen zu kaufen, eignen sich Züchter/innen, Zoofachgeschäfte und Auffangstationen.