Sunda Gavial (Tomistoma schlegelii) – Merkmale, Lebensraum & Haltung

Der Sunda-Gavial (Tomistoma schlegelii), auch als Falscher Gavial bekannt, ist eine beeindruckende Krokodilart, die in den Süßwasserhabitaten Südostasiens vorkommt. Diese Art ist bekannt für ihre lange, schmale Schnauze, die sie mit dem Ganges-Gavial teilt, obwohl sie genetisch näher mit den Echten Krokodilen verwandt ist. Der Sunda-Gavial bewohnt vorwiegend Torfmoorwälder und Sümpfe auf der Malaiischen Halbinsel sowie den Inseln Borneo und Sumatra. Aufgrund von Lebensraumverlust und anderen Bedrohungen gilt der Sunda-Gavial als gefährdet. In diesem Artikel werden die biologischen und ökologischen Merkmale des Sunda-Gavials untersucht, einschließlich seines Aussehens, Verhaltens, Lebensraums und seiner Bedeutung für die Umwelt.

Fakten des Sunda-Gavials

  • Klasse: Reptilia
  • Ordnung: Crocodylia
  • Familie: Gavialidae
  • Gattung: Tomistoma
  • Art: Tomistoma schlegelii
  • Verbreitung: Malaiische Halbinsel, Borneo, Sumatra
  • Lebensraum: Süßwasser in Seen, Flüssen und Sümpfen, insbesondere in Torfmoorwäldern
  • Maße und Gewicht: Länge bis zu 5-6 m
  • Fortpflanzung: Ovipar, legt 20-60 Eier pro Gelege
  • Gefährdung: Vom Aussterben bedroht

Aussehen und äußerliche Merkmale

Der Sunda-Gavial ist ein großes Krokodil mit einer Länge von bis zu 5-6 Metern. Er hat eine lange, schmale Schnauze, die mit zahlreichen schmalen und spitzen Zähnen besetzt ist, ideal zum Fangen von Fischen. Die Haut ist hell- bis dunkelbraun und mit dunkleren Bändern und Flecken versehen, die sowohl bei Jungtieren als auch bei ausgewachsenen Exemplaren deutlich sichtbar sind. Diese Färbung bietet eine gute Tarnung in den schattigen Wasserumgebungen, die sie bewohnen.

Lebensraum von Sunda-Gavials

Sunda-Gaviale bewohnen ausschließlich Süßwasserhabitate wie Flüsse, Seen und Sümpfe, insbesondere in Torfmoorwäldern. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst die Malaiische Halbinsel sowie die Inseln Borneo und Sumatra. Diese Krokodile sind scheu und leben zurückgezogen in abgelegenen Gebieten, wo sie weniger von menschlichen Aktivitäten gestört werden. Brackwasservorkommen sind für diese Art nicht bekannt.

Verhalten von Sunda-Gavials

Sunda-Gaviale sind vorwiegend nachtaktiv und ernähren sich hauptsächlich von Fischen, aber auch von kleineren Amphibien, Reptilien, Vögeln und Säugetieren. Sie sind scheu und meiden den Kontakt mit Menschen, obwohl es in seltenen Fällen zu Angriffen kommen kann, wenn ihre Lebensräume mit menschlichen Aktivitäten kollidieren. Die Weibchen bauen zur Eiablage Hügelnester aus Pflanzenmaterial, die sie an den Ufern von Flüssen oder Seen errichten.

Fortpflanzung und Paarung

Die Fortpflanzung des Sunda-Gavials erfolgt durch Eiablage. Weibchen legen zwischen 20 und 60 Eier in Hügelnester, die aus Pflanzenmaterial bestehen. Die Brutdauer beträgt etwa 90 Tage bei einer Bruttemperatur von ca. 31 Grad Celsius. Sunda-Gaviale legen die größten Eier aller Krokodile. Die Geschlechtsbestimmung der Jungtiere erfolgt temperaturabhängig, ähnlich wie bei anderen Krokodilarten.

Haltung und Eignung für die Terraristik

Aufgrund ihrer Größe, speziellen Lebensraumanforderungen und ihres Schutzstatus sind Sunda-Gaviale nicht für die Haltung in privaten Terrarien geeignet. Sie benötigen große, natürliche Lebensräume mit Zugang zu Wasser und Land, um ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben zu können. In Zoos und speziellen Einrichtungen werden sie oft in großen, naturnah gestalteten Gehegen gehalten, die ihre Bedürfnisse erfüllen.

Quellen

[1] https://animalia.bio/de/tomistoma
[2] https://www.zoo-leipzig.de/en/animal/sunda-gharial/
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Sunda-Gavial
[4] https://www.britannica.com/animal/gavial
[5] https://www.cambridge.org/core/journals/oryx/article/status-of-the-critically-endangered-gharial-gavialis-gangeticus-in-the-upper-ghaghara-river-india-and-its-conservation-in-the-girwaghaghara-rivers/1E1758C112A6E0C8EC72E8A8BFE78771

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