Wasseragame (Physignathus cocincinus) – Lebensraum, Pflege & Haltung

Die Wasseragame ist eine wunderschöne Echsenart, die in Australien beheimatet ist. Ihr wissenschaftlicher Name lautet Physignathus lesueurii. Wie der Name schon verrät, ist die Wasseragame eng mit dem Wasser verbunden und verbringt viel Zeit in und um Gewässer. Mit ihrem schuppigen Körper, dem langgezogenen Rückenkamm und ihrem langen Schwanz erinnert sie tatsächlich an die mythischen Tiere. Sie sind das altweltliche Gegenstück zum Grünen Leguan. Mit umsichtiger Pflege kann das Reptil aus Südostasien auch im heimischen Terrarium gehalten werden.

Ihre Hauptnahrung besteht aus Insekten und anderen Wirbellosen, aber auch kleine Wirbeltiere wie kleine Fische und Frösche können auf ihrem Speiseplan stehen. Die Wasseragame ist eine mittelgroße Echse, die zwischen 60 und 90 cm lang werden kann. Sie hat eine kräftige Körperform und kann in der Natur bis zu 20 Jahre alt werden. Ein auffälliges Merkmal der Wasseragame ist ihre leuchtend grüne Farbe, die sich im Laufe des Lebens verändern kann. Die Männchen sind oft kräftiger und größer als die Weibchen und haben im Bereich des Kehlsacks eine rötliche Färbung.

Wasseragamen sind sehr gesellige Tiere und leben in der Natur oft in Gruppen zusammen. In menschlicher Obhut können sie sehr zutraulich werden und sogar auf den Arm genommen werden. Es ist jedoch wichtig, darauf zu achten, dass sie ausreichend Platz und Versteckmöglichkeiten haben.

Die Fortpflanzung der Wasseragame erfolgt durch Eiablage. Die Weibchen legen ihre Eier in selbst gegrabenen Gruben ab und bewachen diese bis zum Schlupf der Jungtiere. Die Jungtiere schlüpfen nach etwa 80 Tagen und sind von Anfang an vollständig auf sich gestellt.

Steckbrief Wasseragame

  • Wissenschaftlicher Name: Physignathus cocincinus
  • Verbreitung: Südchina bis Thailand
  • Lebensraum: Stark ans Wasser gebunden, häufig im Geäst über Gewässern und am UferVerhalten: Tagaktiv
  • Größe: 60 -80 cm
  • Aussehen: Sehen dem Grünen Leguan sehr ähnlich
  • Lebenserwartung: Über 18 Jahre
  • Haltung: Paarweise im großen Regenwaldterrarium mit großem Wasseranteil und viel Klettermöglichkeiten
  • Nahrung: Würmer, Insekten aber auch Gemüse und Obst
  • Besonderheit: Nachzuchten können sehr zahm werden, Wildfänge sind sehr scheu und rennen oft gegen die Scheibe

Lebensraum und Bedürfnisse der Wasseragame

Die Grüne Wasseragame trägt den Beinamen chinesischer Wasserdrache. Er erlaubt Rückschlüsse zu ihrem natürlichen Lebensraum, obgleich sie nicht nur in China beheimatet ist. Die Grüne Wasseragame lebt auch in anderen Ländern Südostasiens, insbesondere Thailand, Vietnam, Laos und Kambodscha. Die Australische Wasseragame stammt aus Ostaustralien und Neuguinea.

Wasseragamen leben in tropischen Regenwäldern in der Nähe von Wasser, wobei es sich um Fließgewässer ebenso wie stehende Gewässer handeln kann. Die tagaktiven Tiere verbringen ihre Zeit als Baumbewohner entweder auf Bäumen oder am Ufer, wo sie sich etwa auf Zweigen nahe der Wasseroberfläche sonnen. Bei Gefahr können die schreckhaften Tiere ins Wasser springen und möglichen Angreifern so entkommen. Wasseragamen sind entsprechend gute Schwimmer.

In ihren Herkunftsgebieten herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80 Prozent (Grüne Wasseragame) beziehungswiese 65 bis 70 Prozent (Australische Wasseragame). Nachts kann sie auch bis zu 95 Prozent betragen. Gleichzeitig liebt die Grüne Wasseragame tropisch-warmes Klima. Sie ist an Temperaturen von 25 bis 40 Grad Celsius gewöhnt, nachts können die Temperaturen auch um einige Grad abfallen.

Wasseragame: Merkmale und Historie

Bei Wasseragamen, auch Wasserdrachen genannt, handelt es sich um eine Echsengattung, die zur Familie der Agamen (lateinisch Agamidae) gehört. Ihre lateinische Bezeichnung lautet Physignathus. Häufig ist von Wasseragamen die Rede, dabei gibt es tatsächlich nur noch eine einzige Art, die in diese Gattung zählt: die Grüne Wasseragame (Physignathus cocincinus), die auch als Asiatische Wasseragame bekannt ist.

Früher wurden bis zu vier Arten unterschieden, die inzwischen jedoch anderen Gattungen zugeordnet werden. Bei Untersuchungen hat sich gezeigt, dass die anderen Arten nicht zur Gattung der Wasseragamen gehören. Das betraf die Gilberts-Wasseragame (heute Lophognathus gilberti), die Australische Wasseragame (heute Intellagama lesueurii) und die Gestreifte Wasseragame (heute Tropicagama temporalis). In der Terrarien-Haltung sind die Grüne Wasseragame und die Australische Wasseragame deutlich verbreiteter als die übrigen Arten, die einst zur Gattung Wasseragame zählten.

Besonderheiten der Wasseragame

Die Wasseragame ist eine interessante Reptilienart, die für ihre Anpassungsfähigkeit an eine aquatische Umgebung bekannt ist. Einige ihrer Besonderheiten sind:

  • Anpassungsfähigkeit: Wasseragamen sind in der Lage, sich schnell an verschiedene Umgebungen anzupassen. Sie können sowohl im Wasser als auch auf Land leben und sich entsprechend verhalten.
  • Schwimmfähigkeit: Wasseragamen sind hervorragende Schwimmer und nutzen ihre starken Hinterbeine, um sich durch das Wasser zu bewegen. Sie können auch für längere Zeit unter Wasser bleiben.
  • Farbwechsel: Wasseragamen sind in der Lage, ihre Farbe zu ändern, um sich an ihre Umgebung anzupassen. In stressigen Situationen können sie ihre Farbe jedoch auch ändern, um zu signalisieren, dass sie verängstigt oder bedroht sind.
  • Kannibalismus: Wasseragamen sind bekannt dafür, dass sie andere Wasseragamen angreifen und sogar fressen können. Aus diesem Grund ist es wichtig, sie entweder einzeln oder mit Arten zu halten, die nicht in ihre Beute fallen.
  • Hohe Intelligenz: Wasseragamen sind intelligente Reptilien, die schnell lernen können, ihre Besitzer zu erkennen und auf sie zu reagieren. Sie können auch trainiert werden, um Tricks auszuführen und in einer menschlichen Umgebung zu leben.
  • Anpassung an Nahrung: Wasseragamen sind in der Lage, sich an eine Vielzahl von Nahrungsmitteln anzupassen, einschließlich Insekten, Fischen, Schnecken und anderen kleinen Tieren.

Sozialverhalten der Wasseragame

Die Wasseragame ist eine eher einzelgängerische Echse und hat kein ausgeprägtes Sozialverhalten. In der Natur leben adulte Tiere meistens allein und verteidigen ihr Territorium gegen Artgenossen. Jungtiere können jedoch in Gruppen von bis zu 15 Tieren beobachtet werden. In Gefangenschaft sollte man darauf achten, dass die Tiere genügend Platz und Versteckmöglichkeiten haben, um sich zurückziehen zu können. Wenn mehrere Wasseragamen in einem Terrarium gehalten werden, sollten diese mindestens 1,5 bis 2 Mal so groß sein wie die Körpergröße des größten Tieres.

Bei der Vergesellschaftung von Wasseragamen ist Vorsicht geboten, da es häufig zu Rangkämpfen und Verletzungen kommen kann. Nur Tiere gleicher Größe und Geschlechter sollten miteinander gehalten werden. Eine Gruppenhaltung ist nur in großen und ausreichend strukturierten Terrarien möglich und sollte nur von erfahrenen Haltern durchgeführt werden.

Wasseragamen sind tagaktiv und brauchen ausreichend Licht und Wärme. Bei der Beleuchtung sollte man darauf achten, dass ein ausreichender UVB-Anteil vorhanden ist, um eine Vitamin-D3-Synthese im Körper zu ermöglichen. Durch eine artgerechte Haltung und Fütterung kann man das Wohlbefinden der Tiere fördern und Verhaltensauffälligkeiten oder Aggressionen vermeiden.

Fortpflanzung und Brutpflege der Wasseragame

Wasseragamen gehören zu den reptilienartigen Tieren, die sich überwiegend in Süßgewässern aufhalten. Während der Paarungszeit zeigen männliche Tiere ihr Dominanzverhalten und tragen Kämpfe untereinander aus, um das Weibchen für sich zu gewinnen.

Die Fortpflanzung der Wasseragamen beginnt in der Regel im Frühjahr oder Sommer, wenn die Temperaturen steigen und das Wasser wärmer wird. Die Weibchen legen ihre Eier in Sand oder Erde an Land ab und überlassen sie der Natur. Die Eier benötigen eine feuchte Umgebung und eine Temperatur zwischen 26 und 30 Grad Celsius, um sich richtig entwickeln zu können.

Nach etwa zwei Monaten schlüpfen die Jungtiere aus den Eiern und sind sofort in der Lage, für sich selbst zu sorgen. Es ist jedoch wichtig, dass die Jungtiere in einer sicheren Umgebung aufwachsen, in der sie genügend Versteckmöglichkeiten und eine konstante Wassertemperatur haben. Auch eine ausgewogene Ernährung ist für das Wachstum und die Gesundheit der Tiere von großer Bedeutung.

Die Brutpflege der Wasseragamen beschränkt sich auf die Ablage der Eier. Danach überlassen die Elterntiere die Aufzucht ihren Nachkommen. Es gibt jedoch auch in menschlicher Obhut gehaltene Wasseragamen, bei denen die Aufzucht von den Haltern unterstützt wird, um eine erfolgreiche Entwicklung zu gewährleisten.

Was bei der Wasseragame Haltung bedacht werden muss

Wer mit dem Kauf einer Wasseragame liebäugelt, sollte bereits Vorwissen in der Reptilienhaltung mitbringen. Für Anfänger/innen sind Wasseragamen nicht die beste Wahl. Wasseragamen können einzeln, in Paaren oder in kleinen Harems gehalten werden. Weil Männchen ein starkes Revierverhalten zeigen, sollten Männchen nicht in einer Gruppe zusammenleben. Zu einem Männchen können sich aber ein oder mehrere Weibchen hinzugesellen.

Es ist wichtig zu bedenken, dass die Tiere relativ groß werden können. Männchen können bis zu einem Meter messen. Dabei ist der lange Schwanz inbegriffen, der bis zu dem Zweieinhalbfachen der Kopf-Rumpf-Länge betragen kann. Weibchen sind deutlich kleiner, wobei auch sie 70 bis 80 Zentimeter lang werden können.

Die Lebenserwartung von Wasseragamen beträgt 15 bis 20 Jahre. Wie alt sie werden, hängt davon ab, wie gut sie gepflegt und ernährt werden. In freier Wildbahn essen Wasseragamen verschiedenste Nahrung; sie sind wenig wählerisch und mögen unter anderem Insekten, Muscheln und Krebse, kleine Echsen und Fische, Würmer, kleine Säugetiere und Vögel. Sie fressen auch Zweige, Obst und Gemüse. Generell sollte der Fleischanteil bei Jungtieren höher sein als bei ausgewachsenen Exemplaren.

Ernährung: Welches Futter benötigen Wasseragamen?

Für die Fütterung zuhause eignen sich geeignete Insekten wie Grillen, Heimchen, Schaben oder Heuschrecken. Sparsam können auch Mehlwürmer oder Wachsmotten verfüttert werden. Zu beliebten Obstsorten gehören Äpfel und Beeren. Ausgewachsene Tiere können auch kleine Nagetiere wie Mäuse oder auch Küken verfüttert werden. Es empfiehlt sich, die Nahrung für eine bessere Nährstoffversorgung mit einem Vitaminpräparat zu bestäuben. Neben der Fütterung, die ein- bis dreimal pro Woche erfolgen sollte, sollten die Wasseragamen immer frisches Wasser vorfinden.

Wasseragame Terrarium: Was brauchen die Tiere?

Für eine artgerechte Wasseragamen Haltung ist ein passendes Terrarium notwendig. Ideal ist ein Tropenterrarium mit einem großen Wasserteil. Die Fläche sollte möglichst großzügig berechnet werden. Ein bis zwei Tiere sollten Sie in einem Terrarium mit einer Mindestgröße von 150 x 100 x 200 Zentimetern halten. Je mehr Platz Wasseragamen haben, desto wohler fühlen sie sich. Das gilt besonders, wenn mehrere Tiere zusammenleben. Sie können sich in einem größeren Terrarium leichter aus dem Weg gehen, wodurch Konflikte vermieden werden können. Hin und wieder neigen die Tiere zur Flucht, und in diesen Fällen ist ein großes Terrarium ein Vorteil.

So sollte das Wasseragamen-Terrarium eingerichtet sein

Ein Wasseragamen-Terrarium sollte den Tieren einen ausreichenden Sichtschutz bieten. Dafür können einzelne Wände mit Kork oder künstlichen Felsen ausgekleidet werden. Das bietet den Wasseragamen nicht nur Blickschutz, sondern auch Klettermöglichkeiten. Die unteren Wandbereiche sollten nicht durchsichtig sein, damit die Tiere sich nicht bei Fluchtreaktionen verletzen. Dazu neigen besonders Wildfänge. Um die Tiere vor Verletzungen zu schützen, sollten sie den unteren Teil des Terrariums blickdicht mit Folie abkleben. Bauen Sie beim Einrichten des Terrarium auch genügend Rückzugsmöglichkeiten ein, etwa hinter Pflanzen, Wurzeln und dicken Ästen.

Der Wasseranteil im Wasseragamen-Terrarium sollte bei etwa 50 Prozent der Gesamtfläche liegen. Er muss ausreichend tief sein, etwa 25 Zentimeter. Die Tiere brauchen außerdem einen Sonnenplatz mit Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad Celsius. Als Substrat eignen sich etwa Rindenmulch oder Gartenerde. Der Boden sollte stets feucht, aber nicht nass sein. Im Terrarium muss es ausreichend Klettermöglichkeiten geben.

Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Wasseragamen-Terrarium

Wasseragamen sind wechselwarme Tiere, was bedeutet, dass sie sich ihrer Umgebungstemperatur anpassen. Deshalb benötigen sie im Terrarium verschiedene Bereiche mit Temperaturgefälle, darunter Sonnenplätze und schattige Zonen.

Für eine passende Luftfeuchtigkeit können Sie eine Beregnungsanlage einsetzen oder eine Sprühflasche nutzen. Passende Pflanzen wie Bromelien, Yuccapalmen oder Ficus Benjamini tragen ebenfalls zu einem guten Klima im Terrarium bei. Die Temperatur sollte tagsüber bei 25 bis 30 Grad Celsius liegen, nachts etwas kühler. Das Wasser sollte eine Temperatur von rund 25 Grad Celsius haben.

Pro Tag sollte das Terrarium 10 bis 14 Stunden beleuchtet werden, denn um Rachitis zu verhindern, benötigen die Tiere UV Bestrahlung. Stellen Sie sicher, dass die Tiere sich nicht an den Lampen verbrennen können. Falls sie außerhalb des Terrariums befestigt werden, darf das Glas nicht UV-undurchlässig sein.

Pflege und Hygiene: Damit die Wasseragme gesund bleibt

In der Pflege von Wasseragamen ist eine gute Hygiene wichtig. Säubern Sie das Regenwaldterrarium regelmäßig, auch das Wasser. Bei Letzterem hilft ein Außenfilter, von Zeit zu Zeit muss das Wasser zudem ganz ausgetauscht werden. Entfernen Sie regelmäßig Futterreste, Kot und Häutungen, damit sich keine Bakterien ansiedeln können.

Zu den häufigeren Gesundheitsproblemen bei Wasseragamen zählen Verletzungen des Mauls, die auch mit der schreckhaften Natur der Tiere zusammenhängen. Geraten sie in Panik, können sie sich bei ihren Fluchtversuchen am Glas des Terrariums oder an Gegenständen verletzen. Auch zu Abmagerung, Knochenerweichung oder Durchfall kann es bei Wasseragamen kommen.

Wasseragame kaufen: Tipps für den Kauf

Vor dem Kauf einer Wasseragame sollten Sie sich gut überlegt haben, ob Sie dem Reptil in Ihrem Zuhause das bieten können, was es benötigt. Denken Sie in einer Mietwohnung daran, vor dem Kauf die Erlaubnis der/s Vermieters/in einzuholen.

Wasseragamen bekommen Sie bei Züchter/innen und im Zoofachhandel, mitunter können Sie auch in Auffangstationen fündig werden. Achten Sie auf eine gute Haltung und Aufzucht und scheuen Sie sich nicht, das Wissen der Verkäufer/innen auf den Prüfstand zu stellen. Betrachten sie die Tiere vor dem Kauf ausgiebig, denn so stellt man schnell fest, ob sie ein normales Verhalten zeigen. Rennen die Tiere gegen die Scheibe, kann das auf einen Wildfang hindeuten. Diese Tiere werden in der Regel nicht mehr zahm.