Nadelholz-Säbelschrecke (Barbitistes constrictus) – Merkmale, Lebensraum & Haltung

Die Nadelholz-Säbelschrecke ist ein faszinierendes Lebewesen, welches vor allem in waldreichen Regionen anzutreffen ist. Als Vertreter der Familie der Säbelschrecken gehört sie zu den Insekten und ist in Mitteleuropa heimisch. Die auffällige Färbung der Tiere macht sie leicht zu erkennen: Ihr Körper ist meist orange oder braun gefärbt und trägt schwarze Streifen und Punkte.

Die Nadelholz-Säbelschrecke ist eine wahre Anpassungskünstlerin: Aufgrund ihrer seltenen Fähigkeit, auf Nadelbäumen zu leben, ist sie perfekt getarnt und schwer zu entdecken. Die Tiere setzen dabei auf ihre Fähigkeit, sich an die Farbe des Untergrunds anzupassen. So können sie sich nahezu unsichtbar machen und so vor Fressfeinden geschützt sein.

Interessant ist auch ihr Fortpflanzungsverhalten: Die Weibchen der Nadelholz-Säbelschrecke legen ihre Eier in Rinde oder Nadeln von Nadelbäumen ab. Innerhalb von sechs Wochen schlüpfen dann die Nymphen, die ebenfalls auf Nadelbäumen leben und sich von deren Saft ernähren.

Insgesamt ist die Nadelholz-Säbelschrecke ein beeindruckendes Tier, welches aufgrund seiner Seltenheit und Anpassungsfähigkeit oft schwer zu finden ist. Um die Tiere zu schützen, sind jedoch weitere Informationen über ihre Lebensweise und ihren Lebensraum notwendig – und genau darum soll es in diesem Fachartikel gehen.

Fakten zur Nadelholz-Säbelschrecke

  • Zugehörigkeit: Insektenklasse, Heuschreckenordnung
  • Taxonomie: Säbelschrecken-Familie, Conocephalus-Gattung
  • Spezies: Barbitistes constrictus
  • Verbreitungsgebiet: Europa und Teile von Asien
  • Lebensräume: Nadelwälder und Nadelbaumplantagen
  • Größe und Gewicht: Länge von 3,5 bis 4,5 cm, Gewicht um die 0,2 g
  • Reproduktion: Weibchen legen Eier in den Erdboden
  • Gefährdungsstatus: In Deutschland nicht gefährdet

Aussehen und äußerliche Merkmale

Die Säbelschrecke ist eine mittelgroße Säbelschreckenart mit einer Körperlänge von etwa 3,5 bis 4,5 Zentimetern bei den Weibchen und 3 bis 4 Zentimetern bei den Männchen.

Ihr Körper ist schlank und langgestreckt, mit langen Beinen und Flügeln, die in Ruheposition den Körper seitlich bedecken. Die Färbung variiert von braun bis grün und ist an die Nadelbäume angepasst, auf denen sie lebt. Die Nadelholz-Säbelschrecke hat auch eine Tarnung in Form von feinen Stacheln auf dem Körper und den Beinen, die ihr eine rauhe Oberfläche verleihen und ihr helfen, sich an Rindenoberflächen festzuklammern und zu tarnen.

Die Männchen haben lange Säbel an den Hinterbeinen, die in Kämpfen mit anderen Männchen oder zur Verteidigung eingesetzt werden. Die Weibchen haben keine solchen Säbel.

Insgesamt ist diese Schrecke durch ihr schlankes, langgestrecktes Aussehen und ihre an Nadelbäume angepasste Färbung gut an ihren Lebensraum angepasst.

Lebensraum der Nadelholz-Säbelschrecke

Die Nadelholz-Säbelschrecke ist in Europa beheimatet und bevorzugt Nadelwälder als Lebensraum. Sie kommt in verschiedenen Regionen Europas vor, einschließlich Skandinavien, Norditalien, Frankreich, Deutschland und Polen.

Die Art lebt hauptsächlich in den Baumwipfeln, wo sie sich von Nadelbäumen wie Kiefern, Tannen oder Fichten ernährt. Dabei hält sie sich vorwiegend auf Ästen oder Zweigen auf, wo sie durch ihre Tarnfarbe gut getarnt ist und vor Fressfeinden geschützt ist. Aufgrund ihrer Fähigkeit zu fliegen, ist sie in der Lage, zwischen verschiedenen Bäumen und Waldgebieten zu wandern und neue Lebensräume zu erschließen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Entnahme aus der Natur und der Handel mit wildlebenden Tieren illegal und ethisch nicht vertretbar ist. Der Schutz des Lebensraums der Nadelholz-Säbelschrecke ist daher von großer Bedeutung für den Erhalt der Art.

Soziales Verhalten der Nadelholz-Säbelschrecke

Die Säbelschrecke ist eine Einzelgängerin und hat kein ausgeprägtes soziales Verhalten. Sie verbringt den größten Teil ihres Lebens allein in den Baumwipfeln, wo sie sich von Nadelbäumen ernährt und vor Fressfeinden schützt.

Während der Paarungszeit zeigt das Männchen jedoch ein bestimmtes Verhalten, um das Weibchen anzulocken. Es produziert rhythmische Gesänge durch Reiben seiner Flügel aufeinander, um das Weibchen anzulocken und zur Paarung zu bewegen.

Insgesamt sind Nadelholz-Säbelschrecken eher scheue Tiere und zeigen wenig Interesse an Interaktion mit Artgenossen oder anderen Tieren.

Fortpflanzung und Paarung der Nadelholz-Säbelschrecke

Die Nadelholz-Säbelschrecke paart sich während der warmen Monate von Juni bis September. Das Männchen lockt das Weibchen durch rhythmische Gesänge an, die es durch Reiben seiner Flügel aufeinander erzeugt. Wenn das Weibchen bereit ist zu paaren, nähert es sich dem Männchen und sie beginnen mit der Paarung.

Während des Paarungsaktes umklammert das Männchen das Weibchen mit seinen Vorderbeinen und überträgt Spermien auf das Weibchen. Die Eiablage erfolgt einige Wochen nach der Paarung, wenn das Weibchen einen geeigneten Platz gefunden hat. Es legt dabei bis zu 200 Eier in die Rinde von Nadelbäumen ab, die sich nach 6-8 Wochen zu Nymphen entwickeln. Die Nymphen durchlaufen mehrere Häutungen und benötigen etwa ein Jahr, um ausgewachsen zu werden.

Es ist zu beachten, dass die Entnahme von Tieren aus der Natur und die Zucht ohne entsprechende Erfahrung und Genehmigung illegal und ethisch nicht vertretbar sind.

Haltung der Nadelholz-Säbelschrecke (Barbitistes constrictus) und Eignung für die Terraristik

Die Haltung der Nadelholz-Säbelschrecke (Barbitistes constrictus) in der Terraristik ist möglich, erfordert jedoch spezifische Bedingungen, um erfolgreich zu sein.

Diese Art benötigt ein Terrarium mit ausreichend Platz und einer Höhe von mindestens 30 cm, um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Die Temperatur sollte zwischen 20 und 25 Grad Celsius liegen, mit einer Luftfeuchtigkeit von etwa 60 bis 80 Prozent.

Als Futter eignen sich am besten frische Nadelbaumzweige wie Kiefer, Tanne oder Fichte, die regelmäßig ausgetauscht werden müssen. Auch das Angebot von frischen Blättern wie Eichen- oder Brombeerblättern wird von der Nadelholz-Säbelschrecke gerne angenommen.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Art sehr flugfähig ist und daher ein Terrarium mit einem gut verschließbaren Deckel benötigt, um ein Entkommen zu verhindern.

Insgesamt kann die Nadelholz-Säbelschrecke eine interessante Ergänzung für erfahrene Terrarianer sein, die bereit sind, ihre spezifischen Bedürfnisse zu erfüllen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Entnahme aus der Natur und der Handel mit wildlebenden Tieren illegal und ethisch nicht vertretbar ist.