Steinkriecher (Lithobius forficatus) – Merkmale, Lebensraum & Haltung

Der Steinkriecher (Lithobius forficatus) ist eine Art der Hundertfüßer-Familie Lithobiidae und ist in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. Es handelt sich um einen relativ großen Hundertfüßer, der durch eine dunkelbraune, fast schwarze Farbe und eine flache, schlanke Körpergestalt auffällt. Mit seinem charakteristischen Aussehen und seiner faszinierenden Lebensweise ist der Steinkriecher ein interessantes und faszinierendes Lebewesen.

Die Art ist vor allem in der Naturforschung von Interesse und wird aufgrund ihrer hohen Anzahl an Beinen und ihrer schnellen Bewegungsgeschwindigkeit auch gerne als „Flitzer“ bezeichnet. Der Steinkriecher erreicht eine Länge von bis zu fünf Zentimetern und besitzt zwischen 25 und 27 Paaren von Beinen. Diese Beine sind mit einem kräftigen, scharfen Giftklauen bewaffnet, die sie zur Verteidigung gegen Fressfeinde einsetzen.

Der Steinkriecher ist ein nachtaktives Tier, das sich in Verstecken wie unter Steinen, in Spalten oder Laubhaufen aufhält. Er ernährt sich sowohl von Kleintieren wie Spinnen und Tausendfüßlern als auch von Würmern und Schnecken. Um seine Beute zu fangen, setzt der Steinkriecher seine Giftklauen ein und fängt seine Beute mit einem blitzschnellen Griff.

Trotz seines namens Steinkriecher ist diese Art nicht nur auf Steine begrenzt, sondern kann in einer Vielzahl von Umgebungen gefunden werden – von Wäldern und Graslandschaften bis hin zu Städten und Vororten. Obwohl die Art nicht gefährdet ist, sind viele ihrer Lebensräume durch den zunehmenden Eingriff des Menschen bedroht.

Insgesamt ist der Steinkriecher ein faszinierendes Lebewesen, das aufgrund seiner einzigartigen Merkmale und seiner Bedeutung in der Naturforschung von großem Interesse ist.

Fakten zum Steinkriecher

  • Klasse: Tausendfüßer (Myriapoda)
  • Ordnung: Steinläufer (Lithobiomorpha)
  • Familie: Steinläufer (Lithobiidae)
  • Gattung: Lithobius
  • Art: Steinkriecher (Lithobius forficatus)
  • Verbreitung: Europa, Asien, Nordamerika
  • Lebensraum: Waldböden, feuchte Laub- und Nadelwälder, Gärten
  • Körpergröße: 3-3,5 cm
  • Gewicht: ca. 1 g
  • Soziales Verhalten: Einzelgänger, agressiv gegenüber Artgenossen
  • Fortpflanzung: Eiablage im Boden, Entwicklung zum ausgewachsenen Tier dauert ca. 2 Jahre
  • Haltung: Häufig als Heimtier gehalten, benötigt feuchten, nicht zu warmen Lebensraum

Aussehen und äußerliche Merkmale

Der Steinkriecher (Lithobius forficatus) ist ein bodenbewohnendes Wirbelloses Tier, das zur Familie der Steinläufer gehört. Die Tiere können bis zu sechs Zentimeter lang werden und haben einen langgestreckten, flachen Körper, der aus vielen Gliedmaßen besteht. Ihr Körper ist dunkelbraun oder schwarz mit einem glänzenden oder matten Finish und sieht in der Regel glatt aus.

Die Augen des Steinkriechers sind klein und sitzen nahe beieinander, die Fühler lang und dünn. Die Tiere sind fast blind und orientieren sich hauptsächlich über ihre Sinneshaare, um Beute aufzuspüren. Sie haben eine Vielzahl von Beinen, normalerweise 15 Paare, die länglich und dünn sind und mit kräftigen Krallen enden. Diese Krallen der Beine tragen drei Haken, die dem Steinkriecher helfen, schneller zu klettern und sich an vertikalen Flächen festzuhalten.

Ein weiteres interessantes Merkmal, das der Steinkriecher besitzt, ist, dass sein Körper in kleine Segmente unterteilt ist, die ihm erlauben, sich sehr flexibel zu bewegen. Diese Flexibilität eignet sich hervorragend für das Kriechen durch Felsspalten und das Ergreifen von Beute. Insgesamt hat der Steinkriecher mit seinen dunklen Farben und seinen ausgeprägten Krallen für das Klettern und Jagen in seinem Lebensraum angepasst.

Herkunft und Lebensraum des Steinkriechers

Der Steinkriecher (Lithobius forficatus) gehört zu den Arthropoden und zählt zu den Hundertfüßern. Seine Herkunft geht auf große Teile Europas zurück und man findet ihn insbesondere in Ländern wie Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und der Schweiz.

Der Lebensraum des Steinkriechers ist sehr vielfältig und reicht von Wiesen und Wäldern bis hin zu Gärten und Gebäuden. Besonders gut gedeiht der Steinkriecher auf sandigen und feuchten Böden, wo er sich unter Steinen, Blättern und Holz verstecken kann. Hier fühlt er sich wohl und ist auch besonders gut vor Feinden geschützt.

Insgesamt ist der Steinkriecher ein höchst interessantes Wesen mit einer langen Geschichte und einer vielfältigen Lebensweise. Wer ihn einmal beobachten konnte, wird seine faszinierenden Anpassungsfähigkeiten und seine beeindruckende Geschwindigkeit sicher nicht so schnell vergessen.

Sozialverhalten des Steinkriechers

Steinkriecher sind in der Regel Einzelgänger und leben hauptsächlich unter Steinen, Baumrinde oder Laub, wo sie Schutz vor Fressfeinden und Austrocknung finden. Sie sind nachtaktiv und gehen bei Dunkelheit auf die Jagd nach Beute wie Insekten, Spinnen und andere kleine Wirbellose. Die Kommunikation zwischen den Tieren ist begrenzt und findet vorwiegend über chemische Signale statt, die von Drüsen am Körper abgesondert werden.

Fortpflanzung und Brutverhalten

Der Steinkriecher, wissenschaftlicher Name Lithobius forficatus, ist ein höhlenbewohnender, terrestrischer Arthropod, der in ganz Europa verbreitet ist. Wenn es um sein Brutverhalten geht, gibt es bestimmte Eigenschaften, die es von anderen Tieren unterscheiden. Steinkriecher sind eierlegend und weibliche Tiere tragen ihre Eier in einer Tasche an ihrem Hinterleib. Das Trageverhalten variiert jedoch zwischen den Arten, und das Weibchen nimmt oft eine ebenfalls tegumentalen Sackhaltung ein, um den Embryo zu schützen. Die Eier werden nur sehr selten bewacht. Dies liegt im Wesentlichen daran, dass die meisten Steinkriecher während dieser Zeit nur wenig Nahrung oder Wasser benötigen.

Der genaue Zeitpunkt der Fortpflanzung ist saisonbedingt und variiert mit dem Klima der jeweiligen Region. Steinkriecher paaren sich in der Regel einmal pro Jahr, während sich einige Arten mehrmals fortpflanzen. Die Männchen benutzen ihre Fühler, um die Weibchen aufzusuchen, und es kann vorkommen, dass sie sich auch untereinander bekämpfen, um das Weibchen für sich zu beanspruchen. Sobald das Weibchen Eier gelegt hat, sorgt es anschließend für den Schutz bis zum Schlupf.

Insgesamt ist das Brutverhalten des Steinkriechers ein wichtiger Teil seines Lebenszyklus und trägt maßgeblich zur Fortpflanzung und zum Überleben der Art bei. Dank ihrer spezialisierten Reproduktionsstrategien können sie auch unter widrigen Bedingungen erfolgreich gedeihen.

Haltung des Steinkriechers und Bedeutung in der Terraristik

Der Steinkriecher, auch bekannt als Lithobius forficatus, ist ein beeindruckendes Kriechtier, das sich hervorragend für die Haltung in Terrarien eignet. Das Terrarium sollte ausreichend groß sein, um der Art genügend Platz zum Bewegen und zur Fortpflanzung zu bieten. Ein Terrarium mit einer Größe von mindesten 40x30x20 cm sollte als Mindestanforderung angesehen werden, um eine angemessene Haltung zu gewährleisten.

Der Bodengrund des Terrariums sollte aus einer Mischung aus feinem Sand, Kokosfaser und Torf bestehen, um die Feuchtigkeit zu speichern und ein angemessenes Klima im Terrarium zu gewährleisten. Es ist auch ratsam, Moos oder Rinde hinzuzufügen, um Verstecke und Klettergelegenheiten für das Tier zu schaffen.

Die Temperatur im Terrarium sollte zwischen 20-25°Celsius liegen und die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 70-80% gehalten werden, um sicherzustellen, dass das Tier optimal gedeiht. Eine Wärme- und UV-Lampe kann bei Bedarf installiert werden, um den perfekten Lebensraum für den Steinkriecher zu schaffen.

Was die Ernährung betrifft, ernährt sich der Steinkriecher von Insekten wie Käfern, Schaben und anderen wirbellosen Tieren. Es ist empfehlenswert, die Nahrung des Tieres mit Vitaminpräparaten zu ergänzen, um sicherzustellen, dass es alle notwendigen Nährstoffe erhält.

Insgesamt ist der Steinkriecher ein faszinierendes Insekt, das sich hervorragend für die Haltung in Terrarien eignet. Mit einer angemessenen Größe des Terrariums, einer ausgewogenen Ernährung und einer optimalen Umgebungstemperatur und -feuchtigkeit, kann der Halter sicherstellen, dass dieses Tier ein langes und glückliches Leben in Gefangenschaft führt.