Fischers Chamäleon (Kinyongia fischeri) – Lebensraum, Pflege & Haltung

Fischers Chamäleon (Chamaeleo fischeri) ist eine Chamäleonart, die in Ostafrika, genauer gesagt in Tansania und Kenia, beheimatet ist. Die Tiere bewohnen dort vor allem Wälder und Buschlandschaften.

Fischers Chamäleon hat einen langen, abgeflachten Kopf mit großen Augen und eine zylindrische Körperform. Die Färbung der Tiere ist sehr variabel und reicht von grün bis hin zu braun oder grau. Auf dem Körper finden sich oft Flecken oder Streifen, die Farbe kann sich auch innerhalb weniger Minuten ändern. Auffällig ist der hohe, in alle Richtungen bewegliche Kamm auf dem Rücken der Tiere.

Ein besonderes Merkmal von Fischers Chamäleon ist seine Fähigkeit, seine Augen unabhängig voneinander zu bewegen und auf diese Weise zwei unterschiedliche Objekte gleichzeitig im Blickfeld zu haben. Außerdem können die Chamäleons ihre Zunge extrem schnell ausstoßen, um Beute zu fangen.

In menschlicher Obhut werden Fischers Chamäleons gerne als exotische Haustiere gehalten. Allerdings sollten potentielle Halter bedenken, dass die Haltung von Chamäleons besondere Ansprüche an die Haltung und Pflege stellt. So benötigen die Tiere beispielsweise ein großes Terrarium mit verschiedenen Klettermöglichkeiten und Verstecken sowie eine spezielle Beleuchtung und Ernährung.

Steckbrief Fischers Chamäleon

  • Wissenschaftlicher Name: Kinyongia fischeri
  • Verbreitung: Ostafrika: Tansania und Kenia
  • Lebensraum: in Bergregionen in Bäumen und Büsche; Jungtiere oft im Gras
  • Verhalten: Tagaktiv
  • Größe: 30 – 40 cm
  • Aussehen: Hornartige Nasenfortsatz und der schuppige Körper samt Rückenkamm; Meist hellgrün; Männchen manchmal auch bläuliche, gelbliche, bräunliche oder gräuliche; Weibchen haben oft einen schwarzen Fleck am Bauch
  • Lebenserwartung: 4 bis 6 Jahre
  • Haltung: Feuchtes Baumterrarium, mindestens 100x80x80 cm
  • Nahrung: Kleine Insekten
  • Besonderheit: Durch das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES geschützt

Fischers Chamäleon: Lebensraum

Das Fischers Chamäleon (Kinyongia fischeri) ist auch als Fischers Zweihornchamäleon bekannt. Es zählt zur Familie der Chamäleons (Chamaeleonidae) und der Gattung Kinyongia. Durch abweichende frühere taxonomische Einordnungen ist teilweise auch von Chamaeleo fischeri und Bradypodion fischeri die Rede, wenn es um das Fischers Chamäleon geht.

Wenn in einem Zoofachgeschäft oder anderswo ein „Fischers Chamäleon“ zum Verkauf angeboten wird, handelt es sich nicht selten um andere Zweihornchamäleon-Arten aus derselben Gattung. Zur Gattung Kinyongia werden inzwischen 18 Arten gezählt; Kinyongia fischeri zählt zu den Vertretern der Gattung, die am seltensten in Gefangenschaft gehalten werden. Häufig verbergen sich hinter einem scheinbaren Fischers Chamäleon nahe Verwandte wie Kinyongia multituberculata, Kinyongia matschiei oder Kinyongia boehmei.

Dass echte Fischers Chamäleons selten angeboten werden, hängt auch mit ihrem vergleichsweise kleinen Herkunftsgebiet zusammen. Der Lebensraum des Fischers Chamäleons beschränkt sich auf Gebiete in Tansania. Früher zählte man auch Kenia zum Lebensraum des Fischers Chamäleons, allerdings wurden die dortigen Kinyongia-Vertreter seither als andere Spezies eingestuft.

Merkmale des Fischers Chamäleons: Größe und Aussehen

Fischers Chamäleons leben in Bergregenwäldern. Jungtiere sind noch vergleichsweise häufig im Gras anzutreffen, während ältere Fischers Chamäleons bevorzugt in Bäumen und Büschen leben. Die Tiere sind tagaktiv.

Die Größe des Fischers Chamäleons ist vergleichsweise klein. Die Gesamtlänge liegt meist bei 30 bis 40 Zentimetern, wobei die Hälfte auf den Schwanz entfällt. Weibchen sind in der Regel kleiner als Männchen. Die Farbe von Fischers Chamäleons ist meist hellgrün; der Farbton von Männchen kann auch ins Bläuliche, Gelbliche, Bräunliche oder Gräuliche gehen. Während Männchen oft gestreift sind, weisen Weibchen häufig einen schwarzen Fleck am Bauch auf.

Chamäleontypisch können sich Fischers Chamäleons abhängig von den Umständen verfärben. Beim Sonnen können sie zum Beispiel einen dunklen Farbton annehmen, um mehr Energie aufnehmen zu können. Charakteristisch für Fischers Chamäleons sind der hornartige Nasenfortsatz und der schuppige Körper samt Rückenkamm. Die Lebenserwartung von Fischers Chamäleons liegt bei vier bis sechs Jahren.

Besonderheiten des Fischers Chamäleons

Das Fischer’s Chamäleon (Kinyongia fischeri) ist eine Chamäleonart, die in den Regenwäldern von Ostafrika beheimatet ist. Diese Tiere haben eine markante Erscheinung, mit einem bunten Kopf und einem auffälligen Kamm auf dem Rücken. Die Grundfarbe des Körpers variiert zwischen Grün und Braun, während der Kopf eine leuchtend gelbe oder orangefarbene Färbung aufweist. Die Augen sind unabhängig voneinander beweglich, was es dem Chamäleon ermöglicht, seine Beute zu verfolgen.

Eine bemerkenswerte Eigenschaft des Fischer’s Chamäleons ist seine Fähigkeit, seine Farbe innerhalb von Sekunden zu ändern. Diese Anpassungsfähigkeit hilft ihm, sich in seiner Umgebung zu tarnen und vor Fressfeinden zu schützen. Das Chamäleon kann auch seine Hauttextur ändern, um sich noch besser an seine Umgebung anzupassen.

Fischer’s Chamäleons sind territorial und können aggressiv gegenüber Artgenossen sein. Männliche Chamäleons kämpfen oft um Weibchen und ihr Territorium. Während der Paarungszeit können die Männchen auch ihre Färbung ändern, um die Aufmerksamkeit der Weibchen zu erregen.

Eine weitere Besonderheit der Fischer’s Chamäleons ist ihre Zunge. Diese ist bis zu anderthalb Mal so lang wie ihr Körper und kann innerhalb von Millisekunden herausgeschleudert werden, um Beute zu fangen. Die Zunge klebt an der Beute und wird beim Zurückziehen in den Mund gezogen.

Sozialverhalten des Fischers Chamäleons

Das Sozialverhalten des Fischers Chamäleons ist eher solitär und territorial. Diese Art ist bekannt dafür, dass sie aggressiv auf andere Chamäleons reagieren kann, insbesondere auf gleichgeschlechtliche Artgenossen. Daher sollten sie am besten einzeln gehalten werden.

Im Terrarium können jedoch mehrere Weibchen und ein Männchen gehalten werden, wenn das Terrarium groß genug ist und ausreichend Versteckmöglichkeiten und Klettergelegenheiten bietet. Während der Paarungszeit kann das Männchen territoriale Aggressionen zeigen, aber ansonsten verhalten sich Fischers Chamäleons recht friedlich.

Es ist wichtig zu beachten, dass Fischers Chamäleons sehr stressanfällig sind und es bei einer zu engen Haltung oder einer unzureichenden Einrichtung schnell zu Streitigkeiten und Stress kommen kann. Daher sollten Halter sicherstellen, dass das Terrarium groß genug ist und ausreichend Versteckmöglichkeiten und Klettergelegenheiten bietet. Auch eine abwechslungsreiche Fütterung und eine angemessene Beleuchtung und Temperatur sind wichtig, um das Wohlbefinden der Chamäleons zu gewährleisten.

Fortpflanzung und Brutpflege des Fischers Chamäleons

Fischers Chamäleons sind wie die meisten Chamäleons ovipar, was bedeutet, dass sie ihre Eier legen, anstatt ihre Jungen lebend zu gebären. Die Paarungszeit der Fischers Chamäleons ist im späten Frühling und Frühsommer, und die Männchen zeigen in dieser Zeit ein aggressives Verhalten, um die Weibchen zu beeindrucken und zu gewinnen.

Nach der Paarung legen die Weibchen 15 bis 25 Eier in eine eigene Grube, die sie zuvor ausgehoben haben. Die Eier benötigen eine Inkubationszeit von etwa 6 bis 8 Wochen bei einer Temperatur von 26 bis 28 Grad Celsius.

Wenn die Eier schlüpfen, sind die Jungtiere etwa 6 bis 8 Zentimeter lang und vollständig entwickelt. Die meisten Fischers Chamäleons sind Einzelgänger und kümmern sich nicht um ihre Nachkommen. Die Jungtiere müssen sich also selbst um ihre Nahrung und ihr Überleben kümmern. Es ist wichtig, sie von den erwachsenen Chamäleons zu trennen, da diese sie sonst als potenzielle Beute betrachten können.

Es ist auch wichtig, sicherzustellen, dass die Inkubationstemperatur während des Schlupfs konstant bleibt, da eine ungleichmäßige Temperatur zu Deformitäten bei den Jungtieren führen kann. Eine sorgfältige Überwachung und Pflege während des Inkubationsprozesses ist daher unerlässlich, um die Gesundheit und das Überleben der Jungtiere sicherzustellen.

Fischers Chamäleon: Terrarium & klimatische Bedingungen

Für die Haltung eines Fischers Chamäleons brauchen Sie ein passendes Terrarium. Ein ausgewachsenes Tier sollte in einem Terrarium von mindestens 100x80x80 cm gehalten werden. Für das Wohlergehen des Chamäleons ist eine gute Belüftung sehr wichtig. Deshalb sollte die Oberseite des Terrariums und am besten auch eine Seitenwand mit Gaze überzogen sein.

Der natürliche Lebensraum des Fischers Chamäleons ist durch starke Temperaturschwankungen geprägt. Das müssen Sie im Terrarium nachempfinden: Tagsüber sollte die Lufttemperatur bei 26 bis 28 Grad Celsius liegen, an einzelnen Stellen bis 35 Grad Celsius. Nachts muss es deutlich kühler sein, nämlich zwischen 14 und 18 Grad Celsius.

Die Luftfeuchtigkeit sollte tagsüber zwischen 70 und 80 Prozent liegen, nachts bis 90 Prozent. Dafür müssen Sie regelmäßig sprühen oder eine Beregnungsanlage oder einen Vernebler verwenden. Wichtig ist darüber hinaus eine Beleuchtung mit einem UV-Strahler für zwölf bis 14 Stunden am Tag.

Die richtige Ausstattung für das Terrarium eines Fischers Chamäleons

Das Substrat für das Terrarium des Fischers-Chamäleons sollte locker und saugfähig sein. Geeignet ist zum Beispiel eine Mischung aus Sand und Torf. Falls Sie ein Weibchen haben, ist wichtig, dass der Bodengrund in ausreichender Höhe eingefüllt wird. Das Substrat sollte in diesem Fall mindestens 20 Zentimeter hoch sein, damit das Chamäleon seine Eier vergraben kann.

Bei der Ausstattung des Terrariums sind ausreichend Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten wichtig. Dazu eignet sich etwa ein Dickicht an Pflanzen wie beispielsweise Ficus benjamina, Epipremnium oder Scindapsus. Ein Sichtschutz an den Wänden kann hilfreich sein, damit die Tiere weniger leicht durch Aktivitäten in ihrer Umgebung gestresst werden. Achten Sie auch auf Klettermöglichkeiten, zum Beispiel in Form von Ästen oder Röhren aus Kork.

Fischers Chamäleons Haltung

Wer sich für die Fischers Chamäleon-Haltung interessiert, sollte sich kritisch fragen, ob die Haltung eines solchen Chamäleons das Richtige für ihn ist. Fischers Chamäleons gehören in die Hände von Expert/innen, die bestenfalls bereits Erfahrung mit anderen Chamäleons haben. Die Haltung von Fischers Chamäleons ist für Anfänger/innen zwar nicht ausgeschlossen, setzt aber ein umfassendes Fachwissen voraus.

Fischers Chamäleons gelten wie die meisten Chamäleons als nicht geeignet für Anfänger/innen, weil sie stressempfindlich sind. Auf Fehler in der Haltung – zum Beispiel unpassende klimatische Bedingungen – können sie mit Krankheiten oder einem früheren Tod reagieren. Die starken klimatischen Schwankungen, die für die Pflege von Fischers Chamäleons essenziell sind, sind praktisch oft schwierig umzusetzen. Außerdem gelten Fischers Chamäleons als heikel in der Ernährung und Wildfänge haben oft Parasiten.

Fischers-Chamäleon halten: Einzeln, paarweise oder in Gruppen?

Weil Fischers Chamäleons strikte Einzelgänger/innen sind, sollten die Tiere alleine in einem Terrarium gehalten werden. Die Haltung eines Paares ist in einem ausreichend großen Terrarium zwar nicht vollkommen ausgeschlossen, bedeutet für die Tiere aber Stress und bietet ihnen keinen Mehrwert. Deshalb ist es ratsam, auf eine Vergesellschaftung zumindest abseits der Paarungszeit zu verzichten.

Was fressen Fischers Chamäleons?

In freier Wildbahn ernähren sich Fischers Chamäleons vorwiegend von verschiedenen Insekten, kleinen Vögeln und kleinen Reptilien. Zur Fütterung in der heimischen Fischers Chamäleon-Haltung eignen sich daher Insekten wie etwa Grillen, Schaben, kleine Heuschrecken, Wachsmotten und Zophobas, aber auch nestjunge Säuger. Die Größe der Futtertiere sollten Sie von der Größe Ihres Fischers Chamäleons abhängig machen. Es ist sinnvoll, Futtertiere vor dem Verfüttern mit Vitamin- und Mineralstoffpräparaten zu bestäuben, um einer Mangelernährung vorzubeugen.

Fischers Chamäleons müssen jederzeit Zugang zu frischem Wasser haben. Geeignet ist eine Tropftränke oder ein Zimmerbrunnen. Ein Wassernapf scheidet hingegen aus, weil Fischers Chamäleons nicht von stehendem Wasser trinken.

Fischers Chamäleon Kosten & Kauf

Ein echtes Fischers Chamäleon zu kaufen ist meist ein schwieriges Unterfangen. Die Art wird nur sehr selten angeboten. Werden Tiere unter dieser Bezeichnung verkauft, handelt es sich in den meisten Fällen um eine andere Zweihornchamäleon-Art. Seien Sie also misstrauisch, wenn Ihnen etwa in einer Zoohandlung ein Kinyongia fischeri angeboten wird – es kann gut sein, dass die Bezeichnung falsch ist.

Eine Anlaufstelle für den Kauf eines Fischers Chamäleons sind Züchter/innen, von denen es allerdings nur wenige gibt. Die Nachzucht gestaltet sich wegen der weichschaligen Eier von Fischers Chamäleons schwierig.

Die Preise für Fischers Chamäleons sind aufgrund dieser Rarität meist entsprechend hoch. Eine Summe lässt sich hier pauschal kaum nennen, weil es stark auf den/die Anbieter/in ankommt; unter 100 Euro werden Sie aber sehr wahrscheinlich kein Fischers Chamäleon bekommen. Bedenken Sie beim Kauf von Chamäleons, dass diese durch das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES geschützt sind. In Deutschland besteht eine Meldepflicht.