Schwarzhörniger Totengräber (vespilloides) – Merkmale, Lebensraum & Haltung

Der Schwarzhörnige Totengräber (Nicrophorus vespilloides) ist ein Käfer aus der Familie der Aaskäfer (Silphidae). Er ist in Europa weit verbreitet und bewohnt eine Vielzahl von Lebensräumen wie Wälder, Wiesen und Felder. Der Käfer zeichnet sich durch sein auffälliges Aussehen aus: Er hat eine schwarze Färbung und eine charakteristische, auffällige, gelb-rot-schwarze Musterung auf den Flügeldecken. Namensgebend ist der schwarze, hörnchenartige Fortsatz auf dem Kopf des Käfers.

Der Schwarzhörnige Totengräber hat eine interessante Lebensweise: Er ernährt sich von Aas und ist dafür bekannt, dieses zu begraben und für die Eiablage zu nutzen. Hierbei kommt sein ausgeprägtes Sozialverhalten zum Tragen: Mehrere Käfer arbeiten zusammen, um das Aas zu bearbeiten und in ein unterirdisches Nest zu transportieren. Dort legt das Weibchen seine Eier ab, und die Larven ernähren sich von dem Aas.

Die Art hat einen hohen ökologischen Wert, da sie zur Beseitigung von totem Material in der Natur beiträgt. Jedoch wird ihr Lebensraum durch die Intensivierung der Landwirtschaft und die Verwendung von Pestiziden bedroht. Der Schwarzhörnige Totengräber steht daher unter Naturschutz und wird in einigen Ländern aktiv gefördert.

Fakten zum Schwarzhörniger Totengräber

  • Klasse: Insekten
  • Ordnung: Käfer
  • Familie: Aaskäfer
  • Gattung: Nicrophorus
  • Art: vespilloides
  • Verbreitung: Europa, Asien und Nordamerika
  • Lebensraum: offene Landschaften, Wälder, Wiesen, Felder
  • Körpergröße: 13-24 mm
  • Gewicht: bis zu 1,5 Gramm
  • Soziales Verhalten: kooperativ bei der Brutpflege und Kadaversuche
  • Fortpflanzung: Paarung und Eiablage auf oder in der Nähe eines Kadavers, Larvenentwicklung im Brutkokon
  • Haltung: möglich in Terrarien, jedoch schwierig aufgrund spezieller Ansprüche an den Lebensraum und Nahrung.

Äußerliche Merkmale des Schwarzhörniger Totengräber

Der Schwarzhörnige Totengräber (Nicrophorus vespilloides) ist ein Käfer aus der Familie der Aaskäfer. Sein Körper ist länglich-oval geformt und misst etwa 15 bis 25 Millimeter in der Länge. Seine Flügeldecken sind schwarz gefärbt und weisen an den Seiten und der Spitze eine rötlich-braune Färbung auf. Der Kopf und das Halsschild sind ebenfalls schwarz gefärbt, wobei das Halsschild gelblich-weiße Härchen aufweist. Die Fühler des Schwarzhörnigen Totengräbers sind lang und haben eine rotbraune Färbung. Die Beine sind schwarz und kräftig gebaut, die Tarsen enden in scharfen Klauen. Auffällig sind die schwarzen, dreieckigen Hornfortsätze auf dem Pronotum, welche namensgebend für den Käfer sind. Insgesamt wirkt der Schwarzhörnige Totengräber durch seine dunkle Färbung und die markanten Hornfortsätze sehr robust und kräftig.

Lebensraum und Herkunft

Der Totengräber ist in weiten Teilen Europas, Asiens und Nordafrikas heimisch. In Europa reicht sein Verbreitungsgebiet von der Iberischen Halbinsel im Westen bis zum Ural im Osten und von Skandinavien im Norden bis Nordafrika im Süden. Die Art ist in verschiedenen Habitaten anzutreffen, darunter offene Landschaften wie Wiesen, Weiden, Waldränder und auch Gärten. Zudem kommt sie in Höhenlagen von bis zu 2.500 Metern vor. Der Schwarzhörnige Totengräber benötigt offene Böden mit geringem Bewuchs, um erfolgreich nach Aas suchen und es in seinem unterirdischen Nest verbuddeln zu können. Dabei ist er jedoch nicht auf bestimmte Bodentypen oder -strukturen beschränkt und kann auch in sandigen, steinigen oder schlammigen Böden leben.

Sozialverhalten Schwarzhörniger Totengräber

Der Schwarzhörnige Totengräber ist ein soziales Insekt und zeigt ein komplexes Sozialverhalten. Die erwachsenen Käfer leben in monogamen Paaren und bilden häufig Clans von mehreren Paaren, die gemeinsam an der Aufzucht ihrer Nachkommen arbeiten. Diese Zusammenarbeit beinhaltet die gemeinsame Nahrungssuche, die Pflege der Brut und die Verteidigung ihres Territoriums gegen Eindringlinge. Es wurde auch beobachtet, dass sich die Käfer gegenseitig bei der Paarung unterstützen, indem sie die Flügel des jeweiligen Partners halten, um eine stabilere Position zu gewährleisten. Wenn ein Käfer stirbt, kann es auch vorkommen, dass andere Käfer des Clans seine Überreste aufnehmen und begraben, um den Kadaver als Nahrungsquelle für ihre Nachkommen zu nutzen. Insgesamt zeigt der Schwarzhörnige Totengräber ein ausgeprägtes soziales Verhalten, das auf Zusammenarbeit und gegenseitiger Unterstützung basiert.

Fortpflanzung und Brutpflege

Schwarzhörnige Totengräber sind bekannt für ihr komplexes Brut- und Paarungsverhalten. Das Weibchen legt die Eier in das Aas, das das Paar zuvor zusammen gesucht hat. Die Larven ernähren sich vom Aas und werden von den Eltern versorgt. Dabei füttern sie sie mit vorgekautem Aas, welches sie in speziellen Taschen in ihrem Mund aufbewahren. Das Männchen beteiligt sich ebenfalls an der Versorgung der Larven und der Bewachung des Nestes. Nachdem die Larven sich verpuppt haben und als ausgewachsene Käfer schlüpfen, bleiben sie noch eine Weile im Nest und helfen bei der Aufzucht der nächsten Generation. Paarung und Brutpflege sind somit gemeinsame Aufgaben beider Elternteile.

Die Paarungszeit der Schwarzhörnigen Totengräber beginnt im Frühjahr und dauert bis in den Sommer hinein. Das Männchen lockt das Weibchen durch Duftstoffe an und es kommt zur Kopulation. Das Weibchen legt anschließend die Eier in das vorbereitete Nest. Insgesamt ist das Brut- und Paarungsverhalten der Schwarzhörnigen Totengräber sehr komplex und zeigt eine hohe soziale Interaktion zwischen den Individuen.

Haltung von Schwarzhörniger Totengräber und Eignung für die Terraristik

Der Schwarzhörnige Totengräber (Nicrophorus vespilloides) ist ein interessanter und faszinierender Käfer, der sich aufgrund seines Aussehens und Verhaltens für die Haltung in einem Terrarium eignet. Da es sich um ein Aasfresser handelt, benötigt er ein ausreichend großes Terrarium, das ihm genügend Platz bietet, um sich zu bewegen und seine Nahrung zu finden. Ein Terrarium mit einer Größe von mindestens 60 x 40 x 40 cm ist für die Haltung eines Paares empfehlenswert.

Als Substrat eignet sich eine Mischung aus Sand und Torf, die mindestens 10 cm tief sein sollte, um den Käfern ausreichend Platz zum Graben zu geben. Auch eine Schicht aus Laub oder Holzhackschnitzeln kann als Bodengrund dienen. Als Versteck- und Klettergelegenheit können Äste und Rinde verwendet werden.

Die Temperatur im Terrarium sollte zwischen 20 und 25°C liegen, bei einer Luftfeuchtigkeit von etwa 60 bis 70 Prozent. Zur Beleuchtung eignen sich Tageslichtlampen oder UV-Lampen. Als Nahrung können den Käfern Aas, bevorzugt von Nagetieren, zur Verfügung gestellt werden.

Wichtig ist, dass das Terrarium regelmäßig gereinigt und das Substrat ausgetauscht wird, um eine hygienische Umgebung für die Käfer zu gewährleisten. Da die Tiere einen starken Geruch ausströmen können, sollten sie nicht in einem Wohnraum aufgestellt werden.

Insgesamt ist die Haltung von Schwarzhörnigen Totengräbern anspruchsvoll und erfordert ein gewisses Fachwissen und Engagement, aber für erfahrene Terrarianer kann sie eine interessante und lohnende Erfahrung sein.