Ringelnatter (Natrix natrix) – Merkmale, Lebensraum & Haltung

Die Ringelnattern gehören zur Familie der Nattern und sind in vielen Ländern weit verbreitet. Mit ihrer markanten Körperform und ihrem auffälligen Muster sind sie leicht zu erkennen und ziehen viele Menschen in ihren Bann.

Im Gegensatz zu vielen anderen Reptilien sind Ringelnattern sehr beweglich und aktiv. Sie können schnell laufen und schwimmen und sind auch in der Luft geschickt unterwegs. Mit ihrem ausgeprägten Jagdinstinkt fangen sie kleine Wirbeltiere und Insekten und spielen eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht.

Die Ringelnatter ist auch ein beliebtes Haustier und wird oft in Terrarien gehalten. Hier ist es wichtig, das natürliche Umfeld des Tieres zu imitieren und für ausreichend Platz und Ruhezonen zu sorgen. Mit der richtigen Pflege und Ernährung können die Tiere lange gesund und glücklich leben.

Fakten zu Ringelnatter

  • Klasse: Reptilien
  • Ordnung: Schuppenkriechtiere
  • Familie: Nattern
  • Gattung: Natrix
  • Art: Ringelnatter (Natrix natrix)
  • Verbreitung: Europa und Teile von Asien
  • Lebensraum: Gewässer und angrenzende Feuchtgebiete, auch in urbanen Gebieten
  • Maße und Gewicht: bis zu 150 cm lang und etwa 800 g schwer
  • Fortpflanzung: Eiablage im Frühsommer, schlüpfen im Spätsommer bis Herbst
  • Gefährdung: in Teilen Europas gefährdet durch Lebensraumzerstörung, Verkehr und illegalen Fang

Aussehen und äußerliche Merkmale

Die Ringelnatter ist eine Schlangenart, die in Europa, Asien und Nordafrika weit verbreitet ist. Sie gehört zur Familie der Nattern und ist eine der größten einheimischen Schlangenarten.

Das auffälligste Merkmal der Ringelnatter ist ihr Namensgeber: ringförmige Flecken auf dem Rücken. Diese Flecken können in unterschiedlichen Farben auftreten, von grau über braun bis hin zu grün. Sie sind immer hell umrandet und dunkel in der Mitte. Die Anzahl der Flecken variiert zwischen den Individuen und kann von 20 bis zu über 50 reichen.

Eine weitere charakteristische Eigenschaft der Ringelnatter ist ihr schlanker Körperbau. Sie erreicht eine durchschnittliche Länge von 80 bis 120 cm, wobei Weibchen tendenziell größer sind als Männchen. Der Kopf ist relativ klein und unterscheidet sich dadurch von dem anderer Schlangenarten. Die Augen sind eher klein und rundlich. Die Farbe des Körpers variiert zwischen braun, grau und grün.

Ringelnattern haben auch eine spezielle Ausbildung an der Unterseite des Schwanzes. Eine Teilung des Schwanzes, bei der ein Segment vom Rest abgeschlagen wird, stellt eine Schutzreaktion dar. Eine vollständige Regeneration des Schwanzstückes kommt bei der Ringelnatter nicht vor, jedoch ein teilweiser Ersatz, der allerdings in Farbe und Struktur nicht ganz dem Original entspricht.

Ein weiteres Merkmal, das Ringelnattern von anderen Nattern unterscheidet, ist ihre Bauchseite. Die Bauchschuppen sind bei der Ringelnatter gleichmäßig angeordnet und bilden somit eine gerade Kante, während bei anderen Nattern die Bauchschuppen meist mehr oder weniger rhombenförmig sind und somit eine wellige Kante bilden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ringelnatter durch ihre ringförmigen Flecken, den schlanken Körperbau, den kleinen Kopf und die gleichmäßige Anordnung der Bauchschuppen leicht zu erkennen ist. Bei einer Begegnung sollte man jedoch vorsichtig sein und die Schlangen nicht provozieren, um Verletzungen zu vermeiden.

Lebensraum von Ringelnattern

Die Natrix natrix ist eine amphibische Schlangenart, die in ganz Europa verbreitet ist. Sie bewohnt unterschiedliche Biotope, solange sie Zugang zu Gewässern haben. In der Regel bevorzugen Ringelnattern Feuchtgebiete, wie Sümpfe, Teiche, Flussufer oder Seen. Hier profitieren sie von ausreichend Nahrung und Schutz. Grundsätzlich suchen sie jedoch nach Gewässern, die eine ausreichende Wassertiefe und Beschattung aufweisen, um vor Feinden und hohen Temperaturen geschützt zu sein.

Im feuchten Lebensraum der Ringelnatter finden sie verschiedene Beute, wie Amphibien, Fische und Insekten. Besonders in der Paarungszeit orientieren sie sich oft an Gewässern, um ungestört und geschützt ihre Eier abzulegen.

Auch Wälder und Wiesen können Teil des Lebensraums der Ringelnatter sein. So nutzen sie beispielsweise Hecken und Büsche als Versteck- und Klettermöglichkeiten oder Sonnenplätze. Diese können auch in der Nähe von Gewässern liegen.

Obwohl die Ringelnatter ein recht weites Habitat hat, gibt es einige Faktoren, die den Lebensraum begrenzen. Dazu gehört eine hohe Schadstoffbelastung, ein hoher anthropogener Einfluss oder auch das Fehlen geeigneter Gewässer und Nahrung.

Insbesondere die Vernichtung natürlicher Ufergebiete, wie Flussterrassen oder Feuchtgebiete, sowie die Zerstörung von Hecken und Büschen, haben negative Auswirkungen auf den Lebensraum der Ringelnatter.

Es ist deshalb wichtig, diese Habitatzonen zu schützen und zu erhalten, um dem Rückgang der Ringelnatter und anderer Tierarten entgegenzuwirken. Durch ökologische Maßnahmen können Gewässer revitalisiert und Uferzonen renaturiert werden, um so einen intakten Lebensraum auch für die Ringelnatter zu schaffen.

Soziales Verhalten von Ringelnattern

Die Ringelnatter ist eine der bekanntesten Schlangenarten in Europa und in vielen Teilen Asiens verbreitet. Ihre Bestände sind derzeit nicht gefährdet, aber es ist wichtig, ihr Verhalten zu verstehen, um ihre Lebensräume und ihr Überleben zu schützen.

In Bezug auf das Sozialverhalten gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während Männchen oft aggressiver sind und um Weibchen kämpfen, neigen Weibchen eher dazu, zusammenzuleben und ihr Territorium zu teilen. Es ist auch bekannt, dass sie sich gegenseitig bei der Geburtshilfe unterstützen.

Ringelnattern haben eine komplexe Kommunikation, die auf visuellen, chemischen und akustischen Signalen basiert. Sie können ihre Körpersprache nutzen, um ihre Stimmung auszudrücken, und sie nutzen Pheromone, um ihre Territorien abzugrenzen und mögliche Partner anzulocken. Es wurde auch beobachtet, dass sie Geräusche von sich geben, um anderen Schlangen ihre Anwesenheit mitzuteilen.

Ein weiteres interessantes Verhalten ist die Überwinterung gemeinsam in Gruppen. Ringelnattern suchen häufig Gebiete wie Steinbrüche und Höhlen auf und bilden dort Winterquartiere. Es wurde beobachtet, dass verschiedene Individuen der gleichen Art zusammen überwintern, was darauf hinweist, dass sie in der Lage sind, bestimmte Orte und Ressourcen gemeinsam zu nutzen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Ringelnattern in ihrem Sozialverhalten komplexe Strategien zur Kommunikation, Territorialität und Fortpflanzung aufweisen. Ihr Verhalten variiert je nach Geschlecht, aber es gibt auch Beispiele für kooperatives Verhalten wie die Überwinterung in Gruppen. Es ist wichtig, mehr über ihr Verhalten zu erfahren, um sie zu schützen und ihre Lebensräume zu erhalten.

Fortpflanzung und Paarung

Die Ringelnatter ist eine in Europa beheimatete Schlangenart. Ihr Brutverhalten ist während der pausenlosen Fortpflanzungssaison im Frühling und Sommer zu beobachten.

Die Fortpflanzung beginnt mit der Neubildung der männlichen Spermien im Frühjahr. Wenn es wärmer wird, suchen die Männchen nach Weibchen und begatten diese in der Regel während der Monate April und Mai. Die Weibchen sind jedoch nicht sofort bereit zur Paarung. Nach der Paarung lagern die Weibchen die Spermien in einer speziellen Kammer. Diese können sie für mehrere Monate aufbewahren, bis die Bedingungen stimmen.

Zwischen Mitte Mai und Juni beginnen die Weibchen mit der Eiablage. Es können bis zu 30 Eier pro Gelege sein, welche in ein zur Hecke dünn besiedeltes Habitat abgelegt werden. Das Weibchen wählt dabei einen Platz, der feucht und leicht vergraben ist. Im Anschluss bedeckt das Weibchen ihre Eier mit Pflanzenmaterial, um sie zu verstecken und vor Fressfeinden zu schützen.

Die Inkubationszeit dauert etwa neun bis zehn Wochen, er kann aber auch sogar bis zu 12 Wochen dauern. Sobald die Jungschlangen schlüpfen, suchen sie sofort Schutz vor Feinden und verstecken sich in der Umgebung. Dabei können sie sehr gut schwimmen und tauchen. Die Jungschlangen ernähren sich vorwiegend von Würmern, Fröschen und Insekten.

Das Brutverhalten der Ringelnatter ist somit auf den Zeitraum zwischen Mitte Mai und Juni begrenzt. Die Weibchen sorgen dafür, dass ihre Eier in einem geeigneten Versteck abgelegt werden und schützen sie vor Fressfeinden. Die Jungtiere werden direkt nach dem Schlupf selbstständig und müssen sich selbst vor Feinden schützen – eine Herausforderung, die sie jedoch mit Bravour meistern.

Haltung von Ringelnattern und Eignung für die Terraristik

Die Haltung von Ringelnattern in Gefangenschaft ist eine faszinierende Aufgabe für jeden Reptilienliebhaber. Da die Ringelnatter eine relativ häufige Art in Europa ist, kann sie auch vergleichsweise einfach als Haustier gehalten werden.

Grundsätzlich benötigt eine Ringelnatter in Gefangenschaft eine ausreichend große Unterkunft mit ausreichend Versteckmöglichkeiten. Je nach Größe der Schlange sollten diese Verstecke unterschiedlich groß sein und an verschiedenen Positionen im Terrarium angeordnet werden. Als Bodengrund eignet sich Kokoshumus, welcher regelmäßig feucht gehalten werden sollte. Als Einrichtung können Äste, Steine oder auch künstliche Pflanzen dienen.

Der Temperaturbereich im Terrarium sollte zwischen 20°C-30°C liegen und eine ausreichende Beleuchtung sollte gewährleistet sein. Eine zusätzliche Wärmelampe kann bei Bedarf genutzt werden, um eine höhere Wärme an bestimmten Stellen im Terrarium zu erreichen. Die Luftfeuchtigkeit sollte bei etwa 60-70% liegen.

Als Futter eignet sich am besten Frösche, Fisch oder Mäuse. Durchschnittlich sollte eine Ringelnatter einmal in der Woche gefüttert werden. Wichtig ist, dass das Futter immer frisch ist und weder zu groß noch zu klein für die Schlange.

Wie bei allen Reptilien ist eine sorgfältige Hygiene essentiell. Die Unterlage und das Inventar sollte regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. Eine regelmäßige Kontrolle der Schlange auf Krankheiten ist ebenfalls wichtig.

Insgesamt ist die Haltung von Ringelnattern in Gefangenschaft eine verantwortungsvolle Aufgabe, welche jedoch mit der nötigen Sorgfalt und Kenntnissen durchaus umsetzbar ist. Bei Fragen zur Haltung sollte stets ein Reptilienexperte konsultiert werden.

Video zur Ringelnatter