Der Zwerggecko (Sphaerodactylus) ist eine Gruppe kleiner Echsen, die in Nord-, Mittel- und Südamerika sowie auf Karibikinseln vorkommen. Zwerggeckos sind die Miniatur-Variante von Geckos. Während „normale“ Geckos bis zu 40 Zentimeter lang werden können, bleiben Zwerggeckos mit maximal zehn Zentimetern Körperlänge auch im ausgewachsenen Zustand deutlich kleiner. Es gibt etwa 140 bekannte Arten von Zwerggeckos, die sich in Größe, Farbe und Musterung unterscheiden können. Die meisten Arten sind nachtaktiv und leben in Baumhöhlen, Rissen in Felsen oder anderen Verstecken. Zwerggeckos sind bekannt für ihre Fähigkeit, an senkrechten Oberflächen zu haften und können auch an der Decke laufen.
Die meisten Zwerggeckos sind recht scheu und meiden in der Regel den Kontakt mit Menschen. Sie sind jedoch bei Terrarienliebhabern beliebt, da sie aufgrund ihrer geringen Größe und ihres ruhigen Temperaments gut als Haustiere gehalten werden können. Die Haltung von Zwerggeckos erfordert ein speziell eingerichtetes Terrarium mit ausreichend Verstecken, Kletter- und Sonnenplätzen sowie einer angemessenen Beleuchtung und Belüftung.
Da die meisten Zwerggeckos nachtaktiv sind, benötigen sie eine spezielle Beleuchtung, die ihr natürliches Verhalten nachahmt. Sie sollten auch mit einer Vielzahl von insektenreichen Futtermitteln gefüttert werden, um ihre Ernährungsbedürfnisse zu erfüllen. Die Vermehrung von Geckos kann schwierig sein, da sie bestimmte Bedingungen für die Eiablage und das Schlüpfen der Jungtiere benötigen.
Zwerggecko: Welche Arten gibt es?
Zwerggeckos sind Schuppenkriechtiere aus der Familie der Geckos (Lateinisch Gekkonidae). Die bekannteste Zwerggecko-Gattung ist die Gattung Lygodactylus, zu der mehr als 60 Arten gehören. In der Heimtierhaltung ist jedoch nur ein Bruchteil davon verbreitet.
Beispiele für bekannte Zwerggecko-Arten sind:
- Himmelblauer Zwergtaggecko (Lygodactylus williamsi)
- Gelbkopf-Zwerggecko (Lygodactylus picturatus)
- Conrau’s Zwerggecko (Lygodactylus conraui)
- Gelbkopf-Taggecko (Lygodactylus kimhowelli, auch bekannt als Gelbkopf-Haftschwanzgecko und Streifen-Zwerggecko)
Andere Zwerggecko-Gattungen sind die Gattungen Gonatodes, Sphaerodactylus und Tropiocolotes, zu denen jeweils weitere Zwerggecko-Arten zählen. Sie sind in Terrarien weniger verbreitet als ihre Verwandten aus der Gattung Lygodactylus, weshalb es in diesem Artikel schwerpunktmäßig um Letztere geht.
Lebensraum der Zwerggeckos
Wer überlegt, sich einen oder mehrere Zwerggeckos anzuschaffen, sollte die Bedürfnisse der Reptilien kennen. Der natürliche Lebensraum ist diesbezüglich aufschlussreich. Zwerggeckos sind überwiegend in Afrika und auf Madagaskar heimisch. Zwei Arten von Lygodactylus kommen auch in Südamerika vor.
Welcher Lebensraum typisch ist, hängt von der jeweiligen Zwerggecko-Art ab. Die meisten Arten leben bevorzugt auf Bäumen und damit regelmäßig auch in größerer Höhe. Auch Büsche und Sträucher können zum natürlichen Lebensraum von Zwerggeckos zählen, ebenso Mauern und Felsen. Wenige Arten bewohnen auch den Boden.
Merkmale von Zwerggeckos
Zwerggeckos zeichnen sich, wie der Name bereits ausdrückt, durch ihre geringe Größe aus. Sie werden je nach Art vier bis zehn Zentimeter lang, wobei Männchen größer sind als Weibchen. Der Schwanz der Tiere macht etwa die Hälfte ihrer Körperlänge aus. Männchen sind oft äußerst farbenfroh; das Farbspektrum reicht von Blau über Gelb bis zu Grüntönen, auch ein Farbverlauf ist möglich. Weibchen sind meist unauffälliger und haben häufig einen Braunton.
Typisch für Zwerggeckos sind die Haftlamellen an ihren Füßen und dem Schwanz. Mit ihnen können sie auf glatten Oberflächen laufen und finden selbst kopfüber genügend Halt. Manche Arten sind tagaktiv, andere haben nachts ihre aktive Phase. Ihre Lebenserwartung liegt bei sechs bis zehn Jahren und hängt nicht zuletzt von einer guten Pflege und Haltung ab.
Zwerggeckos sind wechselwarm, was bedeutet, dass sie ihre Körpertemperatur der Umgebungstemperatur anpassen. Bei Gefahr können sie ihren Schwanz abwerfen. Er wächst anschließend wieder nach, wird aber möglicherweise nicht mehr so lang wie vorher.
Besonderheiten der Zwerggeckos
Zwerggeckos sind eine vielfältige Gruppe von kleinen Echsen, die sich durch einige Besonderheiten auszeichnen. Eine gemeinsame Eigenschaft ist ihre geringe Größe, die in der Regel zwischen 5 und 10 Zentimetern liegt. Sie kommen in vielen Farben und Mustern vor, die von Art zu Art variieren können.
Eine weitere Besonderheit der Zwerggeckos ist ihre Fähigkeit, an senkrechten Oberflächen zu klettern. Hierfür besitzen sie spezielle Haftlamellen an den Füßen, die es ihnen ermöglichen, an glatten Oberflächen zu haften. Dadurch können sie sich auch in ihrem Lebensraum, den Tropen und Subtropen, in Höhen bewegen, die anderen Tieren nicht zugänglich sind.
Einige Arten von Zwerggeckos können auch eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Farbveränderung aufweisen, um sich ihrer Umgebung anzupassen oder um ihre Stimmung auszudrücken. Dieses Phänomen tritt besonders bei den Arten auf, die in trockeneren Lebensräumen leben und sich der Umgebung anpassen müssen, um zu überleben.
Zwerggeckos haben auch eine erstaunliche Fähigkeit, sich von ihrem Schwanz zu trennen, wenn sie angegriffen werden. Dieses Verhalten, das als Autotomie bekannt ist, ermöglicht es ihnen, dem Raubtier zu entkommen und später einen neuen Schwanz wachsen zu lassen.
Sozialverhalten der Zwerggeckos
Zwerggeckos sind Einzelgänger und haben ein ausgeprägtes Territorialverhalten. Sie verteidigen ihr Revier gegen Artgenossen und zeigen bei Bedrohung durch Eindringlinge eine Drohgebärde. Zwerggeckos sind jedoch auch sehr aktiv und neugierig, was sie zu interessanten Beobachtungsobjekten macht.
In der Paarungszeit zeigen männliche Zwerggeckos ein dominantes Verhalten und suchen nach Weibchen. Die Weibchen legen ihre Eier in spezielle Nestboxen, die mit feuchter Erde gefüllt sind. Die Brutdauer beträgt etwa 45 bis 60 Tage, je nach Art und Umgebungstemperatur. Nach dem Schlüpfen sind die Jungtiere sofort selbstständig und sollten sofort von den Elterntieren getrennt werden, um Kannibalismus zu vermeiden.
Da Zwerggeckos Einzelgänger sind, sollten sie auch einzeln gehalten werden, es sei denn, das Terrarium ist groß genug, um mehrere Tiere unterzubringen und ausreichend Versteckmöglichkeiten bietet. Es ist auch wichtig, sicherzustellen, dass das Futter für jedes Tier ausreichend ist, um Konflikte zu vermeiden.
Fortpflanzung und Brutpflege der Zwerggeckos
Zwerggeckos sind in der Regel sehr gute Züchter und können unter geeigneten Bedingungen regelmäßig Eier legen. Die Fortpflanzung beginnt mit der Paarung, die meistens von Männchen initiiert wird, indem sie das Weibchen durch Klopfen oder Beißen an den Hals signalisieren. Die Paarung selbst dauert nur wenige Sekunden bis Minuten.
Die Weibchen legen dann etwa zwei Wochen später ein Gelege von 1 bis 2 Eiern. Die Gelege können mehrmals im Jahr produziert werden, aber die genaue Anzahl hängt von der Art und den Bedingungen ab. In der Regel werden die Eier in einem sicheren Versteck abgelegt, wo sie vor Fressfeinden geschützt sind.
Die Inkubationszeit variiert je nach Art und Temperatur, beträgt jedoch in der Regel zwischen 45 und 60 Tagen. Nach dem Schlüpfen sind die Jungtiere sofort eigenständig und müssen sich um ihre eigene Nahrung und Sicherheit kümmern. Es ist wichtig, dass sie von den Erwachsenen getrennt und in einer sicheren Umgebung aufgezogen werden, um sicherzustellen, dass sie genügend Nahrung und Platz haben.
Zwerggecko-Haltung: Was sollte man beachten?
Zwerggeckos werden immer wieder als Anfänger/innen-Reptilien beschrieben. Tatsächlich gelten sie als vergleichsweise pflegeleicht, außerdem nehmen sie relativ wenig Platz weg. Trotzdem sollten Sie sich ausführlich über die Anforderungen an die Zwerggecko-Haltung informieren, um ihren Tieren ein möglichst gutes Leben bei sich bieten zu können.
Wie gut es Ihren Tieren geht, hängt einerseits von der Gruppe ab, in der sie leben. Sie können eine kleine Gruppe halten, in der es am besten nur ein Männchen geben sollte. Auch eine Paarhaltung von Zwerggeckos ist möglich. Mitunter zeigen die Männchen einen starken Sexualtrieb; um das Weibchen zu entlasten, kann dann ein zweites Weibchen dazu geholt werden. Es ist alternativ möglich, zwei bis drei Zwerggeckos vom selben Geschlecht zu vergesellschaften.
Ernährung: Was fressen Zwerg-Geckos?
Das Wohlbefinden Ihrer Zwerggeckos hängt außerdem davon ab, welches Futter sie bekommen. Die Tiere benötigen Lebendfutter, um ihren Jagdtrieb zu stillen. Eine Fütterung zwei- bis dreimal pro Woche ist ausreichend, lediglich Jungtiere sollten Sie täglich füttern. Als Nahrung eignen sich kleine Insekten, etwa Heimchen, Heuschrecken, Wachsmotten und Drosophila. Es ist empfehlenswert, die Futtertiere mit einem Mineralstoffpräparat zu bestreuen, um ihren Nährstoffgehalt zu erhöhen. Zwerggeckos freuen sich auch über Obst, etwa in Form von Bananen oder Fruchtbrei.
Weiblichen Zwerggeckos reichen Sie am besten zusätzlich Sepiaschalen, um einen erhöhten Kalkbedarf zu decken, wie er insbesondere bei einer Trächtigkeit gegeben ist. Wichtig bei der Zwerggecko-Haltung ist zudem, dass Sie das Terrarium täglich kontrollieren und es stets sauber halten.
Zwerggecko-Terrarium einrichten: Tipps
Bevor ein Zwerggecko bei Ihnen einziehen kann, benötigen Sie ein passendes Terrarium. Das Zwerggecko-Terrarium sollte ausreichend groß und tendenziell höher als breit sein – schließlich klettern die Tiere gerne. Mindestens sollten Sie für einen Zwerggecko ein Terrarium mit den Maßen 50x50x80 Zentimeter kaufen, für zwei Tiere 60x60x100 Zentimeter. Über ein größeres Terrarium freuen sich die Tiere. Je mehr Tiere Sie zusammen halten möchten, desto größer muss das Zwerggecko-Terrarium sein. Für jedes weitere Tier sollten Sie 15 Prozent mehr Platz einplanen.
Die Rückwände des Terrariums können Sie mit Kork auskleiden, für den Boden eignet sich ein Sand-Erde-Gemisch, welches Sie mit etwas Eichenlaub überdecken können. Auch Blähton kann als Untergrund gewählt werden, darüber können Sie Kokosfasern geben. Damit sich beides nicht vermischt, sollten Sie eine dünne Fleece-Matte dazwischen legen. Es kann sich lohnen, Asseln oder Springschwänze im Terrarium anzusiedeln – sie halten das Terrarium sauber.
Das richtige Klima im Zwerggecko-Terrarium schaffen
Für die Einrichtung des Zwerggecko-Terrariums können Sie Korkröhren oder Bambusröhren und Äste einsetzen. Sie bieten den Geckos Versteckmöglichkeiten, dienen als Schlafplatz und zum Klettern. Pro Tier sollte es im Terrarium einen Sonnenplatz geben. Dort kann die Temperatur um die 35 Grad Celsius betragen. Tagsüber sollte es im Terrarium zwischen 25 und 32 Grad Celsius warm sein, nachts zwischen 18 und 22 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 60 und 80 Prozent liegen. Nachts sollte sie höher sein als am Tag. Sprühen Sie zweimal täglich, um die Luft ausreichend zu befeuchten.
Pflanzen sehen nicht nur schön aus, sie dienen ebenfalls dem Regenwaldklima. Zwerggeckos nutzen sie außerdem zum Klettern, Schlafen und zur Eiablage. Geeignet sind etwa Sansevierien, Bromelien und Palmen. Obwohl Zwerggeckos ihren Flüssigkeitsbedarf auch aus der Feuchtigkeit im Terrarium ziehen können, sollten Sie zusätzlich eine Wasserschale bereitstellen.
Sorgen Sie außerdem für passende Lichtverhältnisse. Dazu können Sie UV-Leuchtröhren und Spots einsetzen. Weil diese Lampen sehr heiß werden können, sollten sie ausschließlich außerhalb des Zwerggecko-Terrariums angebracht werden. Die Tiere könnten sich sonst daran verbrennen.
Zwerggecko kaufen: Was kostet ein Zwerggecko und woher bekommt man ihn?
Einen Zwerggecko bekommen Sie bei einer/m verantwortungsvollen Züchter/in und im Zoofachhandel. Achten Sie darauf, nur Nachzuchten zu kaufen. Wildfänge belasten die Populationen im natürlichen Lebensraum der Tiere, außerdem sind solche Tiere von der Haltung in Gefangenschaft eher gestresst als Geckos, die in diesen Bedingungen aufgewachsen sind. Zudem ist der Handel mit manchen Arten streng verboten, wie beim beliebten Himmelblauen Zwergtaggecko. Bei dieser Art ist nur der Handel mit Nachzuchten erlaubt, und auch das setzt eine Genehmigung von der Naturschutzbehörde voraus.
Die Kosten für einen Zwerggecko hängen von der Art ab. Ein ausgewachsenes Tier kostet mehr als ein Jungtier. Sie können für einen Zwerggecko mit Kosten von 75 Euro und mehr rechnen.