Die Marokkanische Wanderheuschrecke (Dociostaurus maroccanus) ist eine Unterart der weit verbreiteten Wanderheuschrecke (Locusta migratoria) und gehört zur Familie der Feldheuschrecken (Acrididae). Ursprünglich in Nordafrika beheimatet, ist sie insbesondere in Marokko und angrenzenden Gebieten anzutreffen. Diese beeindruckenden Insekten sind bekannt für ihre beeindruckenden Wanderungen und die Fähigkeit, sich in riesigen Schwärmen zu versammeln, die in der Lage sind, weite Gebiete kahler Vegetation zu hinterlassen. In der Terraristik erfreuen sich Marokkanische Wanderheuschrecken aufgrund ihrer interessanten Verhaltensweisen und relativ einfachen Haltung einer gewissen Beliebtheit.
Fakten zur Marokkanischen Wanderheuschrecke
- Klasse: Insekten
- Ordnung: Heuschrecken
- Familie: Acrididae
- Gattung: Dociostaurus
- Art: Dociostaurus maroccanus
- Verbreitung: Südeuropa, Nordafrika
- Lebensraum: Wiesen, Felder, Küstendünen
- Maße und Gewicht: Körpergröße bis 5 cm, Gewicht bis 1g
- Fortpflanzung: Paarung im Frühjahr, Weibchen legen bis zu 200 Eier im Boden ab
- Gefährdung: nicht gefährdet
Aussehen und äußerliche Merkmale
Die Marokkanische Wanderheuschrecke (Dociostaurus maroccanus) ist eine Heuschreckenart, die zur Familie der Feldheuschrecken (Acrididae) gehört und in Nordafrika, insbesondere in Marokko, beheimatet ist. Hier sind einige der charakteristischen Merkmale der Marokkanischen Wanderheuschrecke:
- Größe: Diese Heuschreckenart ist relativ klein im Vergleich zur Wanderheuschrecke (Locusta migratoria). Die Körperlänge der erwachsenen Männchen beträgt etwa 20 bis 30 mm, während Weibchen eine Länge von etwa 25 bis 35 mm erreichen können.
- Farbe: Die Färbung der Marokkanischen Wanderheuschrecke variiert und kann von grau-braun, gelblich-braun bis grünlich-braun reichen. Oft sind sie mit dunkleren Flecken oder Streifen versehen, was ihnen hilft, sich in ihrer natürlichen Umgebung zu tarnen.
- Flügel: Die Flügel dieser Heuschreckenart sind gut entwickelt, jedoch im Vergleich zur Körpergröße eher kurz. Die Vorderflügel sind schmal und ledrig, während die Hinterflügel breiter und häutig sind. Trotz der kürzeren Flügel sind sie in der Lage, zu fliegen, wenn auch nicht über so weite Strecken wie die Wanderheuschrecke.
- Sprungbeine: Die Hinterbeine der Marokkanischen Wanderheuschrecke sind kräftig und ermöglichen ihnen, weite Sprünge durchzuführen. Die Schenkel sind mit starken Muskeln ausgestattet, die für den Antrieb der Sprünge verantwortlich sind.
- Augen: Die Marokkanische Wanderheuschrecke verfügt über große, seitlich angeordnete Facettenaugen, die ihr ein weites Sichtfeld und eine gute räumliche Wahrnehmung ermöglichen.
- Fühler: Die Fühler der Marokkanischen Wanderheuschrecke sind lang und dünn, wodurch sie ihre Umgebung gut erkunden können. Sie dienen zur Wahrnehmung von Gerüchen, Geschmack und Berührung.
Obwohl die Marokkanische Wanderheuschrecke weniger bekannt ist als die Wanderheuschrecke (Locusta migratoria), ist sie dennoch eine interessante und auffällige Heuschreckenart, die sich durch ihre besonderen äußerlichen Merkmale auszeichnet.
Lebensraum der Marokkanischen Wanderheuschrecke
Die Marokkanische Wanderheuschrecke (Dociostaurus maroccanus) ist in Südeuropa und Nordafrika verbreitet. Ihr Lebensraum umfasst Wiesen, Felder und Küstendünen. Diese Heuschreckenart bevorzugt trockene und offene Flächen mit niedriger Vegetation, wo sie ausreichend Nahrung und geeignete Eiablageplätze finden kann. Die Marokkanische Wanderheuschrecke ist an verschiedene Umweltbedingungen angepasst und kann in unterschiedlichen Lebensräumen wie Steppen, Halbwüsten und sogar in landwirtschaftlichen Gebieten vorkommen.
Soziales Verhalten der Marokkanischen Wanderheuschrecke
Die Marokkanische Wanderheuschrecke (Dociostaurus maroccanus) zeigt ein interessantes Sozialverhalten, das zwischen solitärer und gregarischer Phase variiert. In der solitären Phase führen die Heuschrecken ein eher einzelgängerisches Leben und vermeiden den Kontakt zu Artgenossen. In dieser Phase sind sie weniger auffällig gefärbt und verhalten sich unauffällig.
Unter bestimmten Bedingungen, wie beispielsweise bei hohen Populationsdichten und ausreichendem Nahrungsangebot, kann die Marokkanische Wanderheuschrecke in die gregarische Phase wechseln. In dieser Phase verändert sich das Verhalten der Tiere drastisch. Sie schließen sich in großen Schwärmen zusammen, ihre Färbung wird auffälliger und sie zeigen ein ausgeprägtes Gruppenverhalten. Die Schwärme können aus Millionen von Individuen bestehen und wandern gemeinsam auf der Suche nach Nahrung über große Entfernungen. In dieser Phase können sie erhebliche Schäden an der Vegetation und der Landwirtschaft verursachen. Das soziale Verhalten der Marokkanischen Wanderheuschrecke ist also stark abhängig von Umweltbedingungen und Populationsdichte.
Fortpflanzung und Paarung
Die Fortpflanzung und Paarung der Marokkanischen Wanderheuschrecke (Dociostaurus maroccanus) finden in der Regel im Frühjahr statt, wobei das genaue Timing von Umweltbedingungen und lokalen Klimabedingungen abhängt. Bei günstigen Bedingungen kann es jedoch auch zu mehreren Fortpflanzungszyklen pro Jahr kommen.
Während der Paarung klammert sich das Männchen an das Weibchen, um seine Spermien direkt in die weibliche Geschlechtsöffnung zu übertragen. Die Paarung kann mehrere Stunden andauern. Nach der erfolgreichen Paarung legt das Weibchen ihre Eier im Boden ab. Dazu benutzt sie ihren speziellen Eiablageapparat, die Ovipositor, um Löcher in den Boden zu bohren und die Eier dort hineinzulegen. Ein Weibchen kann bis zu 200 Eier in einer Eiablage ablegen.
Die Eier sind von einer schützenden Hülle umgeben und verbleiben im Boden, bis die Bedingungen für das Schlüpfen günstig sind. Dies kann einige Wochen bis mehrere Monate dauern. Nach dem Schlüpfen entwickeln sich die Heuschrecken durch mehrere Häutungen und Wachstumsphasen, bevor sie das Erwachsenenalter erreichen. Die gesamte Entwicklungszeit von der Eiablage bis zum erwachsenen Tier variiert je nach Umweltbedingungen und kann zwischen zwei und sechs Monaten liegen.
Haltung der Marokkanischen Wanderheuschrecke und Eignung für die Terraristik
Die Haltung von Marokkanischen Wanderheuschrecken (Dociostaurus maroccanus) ist in der Terraristik möglich, aber sie sind nicht unbedingt die erste Wahl für Heuschreckenliebhaber, da sie in der gregarischen Phase zu einer Plage werden können. Bei der Haltung im Terrarium sollten dennoch einige wichtige Punkte beachtet werden:
- Terrariengröße: Die Marokkanischen Wanderheuschrecken benötigen ausreichend Platz zum Bewegen und Springen. Ein Terrarium sollte daher mindestens 60 cm hoch, 40 cm breit und 40 cm tief sein. Bei der Haltung von mehreren Tieren sollte das Terrarium entsprechend größer sein.
- Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Die Tiere bevorzugen Temperaturen zwischen 25 und 35 Grad Celsius und eine relative Luftfeuchtigkeit von 40-60%. Eine Wärmelampe kann eingesetzt werden, um die erforderliche Temperatur zu gewährleisten.
- Einrichtung: Das Terrarium sollte mit trockenem Sand oder Erde als Bodengrund ausgestattet sein, um den Tieren die Möglichkeit zur Eiablage zu bieten. Zudem sollten ausreichend Versteckmöglichkeiten und Klettermöglichkeiten, wie Äste oder Steine, zur Verfügung stehen.
- Futter: Marokkanische Wanderheuschrecken sind Pflanzenfresser und benötigen eine abwechslungsreiche Ernährung aus frischen Pflanzen, Gemüse und Obst. Eine regelmäßige Versorgung mit frischem Futter ist wichtig, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
- Fortpflanzung: Um eine unkontrollierte Vermehrung und mögliche Plagenbildung zu vermeiden, sollte darauf geachtet werden, dass sich die Tiere nicht fortpflanzen. Bei der Haltung von Männchen und Weibchen zusammen kann dies eine Herausforderung darstellen.
- Rechtliche Bestimmungen: In einigen Ländern gibt es möglicherweise rechtliche Einschränkungen oder Auflagen für die Haltung von Wanderheuschrecken, da sie als invasive Arten gelten können. Es ist wichtig, sich vor der Anschaffung über die örtlichen Vorschriften zu informieren.
Insgesamt sind Marokkanische Wanderheuschrecken für erfahrene Heuschreckenhalter geeignet, die sich der Herausforderungen und Verantwortlichkeiten bewusst sind, die mit der Haltung dieser Tiere verbunden sind. Für Anfänger oder als Haustiere für Kinder sind sie jedoch weniger geeignet.
