Baumsteigerfrosch – Arten, Lebensraum & Haltung

Baumsteigerfrösche sind eine Gruppe von farbenfrohen Fröschen, die in den tropischen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas heimisch sind. Diese Frösche gehören zur Familie der Baumsteigerfrösche (Dendrobatidae) und sind bekannt für ihre auffälligen Farben und Muster, die als Warnung vor ihrer Giftigkeit dienen. Baumsteigerfrösche können eine Größe von nur 1,5 bis 6 cm erreichen und haben meist eine grüne, gelbe, rote oder blaue Färbung. Einige Arten haben auch bunte Musterungen oder Streifen.

Baumsteigerfrösche haben sehr klebrige Zehen, die ihnen helfen, auf Blättern und Zweigen zu klettern. Sie sind tagaktiv und ernähren sich hauptsächlich von Insekten und anderen kleinen wirbellosen Tieren.

Baumsteigerfrösche sind bekannt für ihre Brutpflege, bei der das Männchen die Eier befruchtet und das Weibchen diese dann auf Blättern oder anderen geeigneten Oberflächen ablegt. Das Männchen bewacht die Eier und befeuchtet sie regelmäßig, bis die Larven schlüpfen. Die Larven werden vom Männchen auf den Rücken genommen und zu Wasserstellen gebracht, wo sie sich zu ausgewachsenen Fröschen entwickeln.

Baumsteigerfrosch: Arten im Überblick

Baumsteigerfrösche (Lateinisch Dendrobatidae, deshalb auch Dendrobaten genannt) gehören zur Familie der Froschlurche (Anura). Sie sind auch als Pfeilgiftfrösche oder Färberfrösche bekannt. Es gibt rund 180 Arten der Dendrobatidae, von denen fast alle tagaktiv sind. Von Pfeilgiftfröschen zu sprechen ist jedoch in vielen Fällen nicht ganz richtig. Es sondern längst nicht alle Arten tödliches Gift ab, das von indigenen Stämmen in Kolumbien als Pfeilgift bei der Jagd eingesetzt wird.

Die zumeist sehr farbenfrohen Baumsteigerfrösche gliedern sich in drei Unterfamilien:

  • Colostethinae
  • Hyloxalinae
  • Dendrobatinae

Darüber hinaus gibt es elf Gattungen von Baumsteigerfröschen und rund 170 bis 200 Baumsteigerfrosch-Arten. Zur Familie gehören u.a. die folgenden Gattungen: Allobates, Aromobates, Colostethus, Dendronates, Epipedobates, Mannophryne, Minyobates, Phobobates und Phyllobates. Zu den bekanntesten Baumsteigerfrosch-Arten gehören nicht zuletzt wegen ihrer hohen Toxizität der Schreckliche Pfeilgiftfrosch (Phyllobates terribilis), der Zweifarbige Blattsteiger (Phyllobates bicolor) und der Goldstreifen-Blattsteiger (Phyllobates aurotaenia). Beliebt in der Terrarien-Haltung sind auch der Färberfrosch (Dendrobates tinctorius), der Goldbaumsteiger (Dendrobates auratus), der Blaue Baumsteiger (Dendrobates azureus) und der Gestreifte Blattsteiger (Phyllobates vittatus).

Die Froschlurche sind meist sehr klein; ihre Größe reicht von etwas mehr als einem Zentimeter bis zu rund fünf Zentimetern. Sie sind tagaktiv und sind besonders zur Brutzeit oft zu hören – dann zirpen oder quaken sie gerne.

Baumsteigerfrosch-Lebensraum: Wo leben Baumsteigerfrösche?

Baumsteigerfrösche stammen aus Regenwäldern in Mittel- und Südamerika. Besonders verbreitet sind sie im Amazonas-Gebiet und der Mata Atlântica an der brasilianischen Ostküste. Teilweise sind Baumsteigerfrösche auch im Hochland von Ecuador zu finden. Außerdem gibt es eine Population auf Hawaii, wo sie im 20. Jahrhundert eingeführt wurden.

In Regenwäldern lebt der Baumsteigerfrosch in allen Zonen – oben in den Baumkronen, aber auch im Laub in Bodennähe. Der Baumsteigerfrosch hat in seinem Lebensraum ein warmes Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit. Tagsüber betragen die Temperaturen in den Herkunftsgebieten der Froschlurche etwa 25 Grad Celsius, nachts fallen sie auf bis zu 20 Grad Celsius ab. Die Luftfeuchtigkeit im Baumsteigerfrosch-Lebensraum beträgt meist zwischen 70 und 100 Prozent. Damit sich die Frösche auch in Gefangenschaft wohlfühlen, müssen diese Konditionen gewährleistet werden.

Äußere Merkmale des Baumsteigerfrosch

Der Baumsteigerfrosch, auch bekannt als Baumfrosch oder Pfeilgiftfrosch, ist eine Art von Frosch, die aufgrund ihrer leuchtenden Farben sehr auffällig ist. Die meisten Arten erreichen eine Größe von 2 bis 5 cm und haben eine schlanke, ovale Form. Ihre Haut ist glatt und glänzend und kann in verschiedenen Farben wie Gelb, Orange, Rot, Blau und Grün auftreten. Einige Arten haben auch Muster oder Streifen auf ihrer Haut, die in Kontrast zu ihrer Grundfarbe stehen.

Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal des Baumsteigerfrosches ist seine klebrige Zunge, mit der er Insekten und andere Beute fängt. Sie haben auch fingerartige Zehen, die mit kleinen Saugnäpfen bedeckt sind, die ihnen helfen, auf Bäumen und anderen Oberflächen zu klettern. Männliche Baumsteigerfrösche haben normalerweise eine längere Lebensdauer als die Weibchen, können aber aufgrund ihrer Aggressivität nicht immer mit anderen Männchen zusammengehalten werden.

Besonderheiten des Baumsteigerfrosch

Der Baumsteigerfrosch ist eine Gattung kleiner Frösche, die in den tropischen Regenwäldern Zentral- und Südamerikas beheimatet sind. Sie zeichnen sich durch ihre bunten und auffälligen Farben aus, die bei jeder Art variieren können. Es gibt sowohl grüne, blaue, gelbe als auch orange und rote Varianten. Die Farben dienen in der Natur als Warnung an potenzielle Fressfeinde, dass der Baumsteigerfrosch giftig ist.

Ein weiteres Merkmal der Baumsteigerfrösche ist ihre Größe. Sie sind im Vergleich zu anderen Fröschen relativ klein und erreichen in der Regel eine Länge von etwa 2,5 bis 5 Zentimetern. Einige Arten können jedoch auch bis zu 7 Zentimeter groß werden.

Zudem besitzen Baumsteigerfrösche klebrige Zehen, mit denen sie sich perfekt an Bäumen und Blättern festhalten können. Durch diese Fähigkeit können sie sich schnell und geschickt durch den dichten Regenwald bewegen und sind so in der Lage, ihre Nahrung, bestehend aus Insekten und anderen kleinen Wirbellosen, zu jagen.

Ein weiteres besonderes Merkmal ist die Brutpflege der Baumsteigerfrösche. Das Weibchen legt die Eier auf Blätter oder in Baumhöhlen ab. Sobald die Eier schlüpfen, trägt das Männchen die Kaulquappen auf seinem Rücken zu kleinen Wasserstellen, in denen sich die Kaulquappen weiterentwickeln können. Diese einzigartige Form der Brutpflege ist bei Amphibien sehr selten und macht die Baumsteigerfrösche zu faszinierenden Tieren.

Sozialverhalten des Baumsteigerfroschs

Baumsteigerfrösche leben größtenteils als Einzelgänger und haben kein ausgeprägtes Sozialverhalten. In der Paarungszeit bilden sie jedoch zeitweise Paare. Manche Arten zeigen eine sehr enge Bindung zu ihrem Territorium und verlassen dieses nur selten. Andere hingegen sind mobiler und wandern auch in andere Gebiete.

Während der Brutzeit kümmert sich das Männchen oft um die Eier und später um die Kaulquappen. Es bewacht und befeuchtet sie, um ein gutes Gedeihen der Tiere zu gewährleisten. Auch die Weibchen zeigen teilweise Brutpflege und legen ihre Eier in der Nähe von Gewässern ab, wo die Kaulquappen später schlüpfen und ins Wasser gleiten können.

Fortpflanzung und Brutpflege des Baumsteigerfroschs

Baumsteigerfrösche gehören zu den territorialen Tieren und leben meist paarweise oder in kleinen Gruppen. Das Männchen ist für die Pflege der Eier und Kaulquappen zuständig. Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen die Eier auf feuchten Blättern oder anderen geeigneten Oberflächen ab. Das Männchen befruchtet die Eier und kümmert sich danach um den Schutz und die Befeuchtung der Eier. Hierbei ist es besonders wichtig, dass die Eier nicht austrocknen, da sie sonst absterben. Nach etwa zehn Tagen schlüpfen die Kaulquappen und das Männchen trägt sie auf dem Rücken zu einem geeigneten Gewässer, wo er sie freilässt.

Die Fortpflanzung der Baumsteigerfrösche ist sehr interessant, da sie eine Vielzahl von Verhaltensweisen zeigen. Dazu gehört beispielsweise die Paarungsaktivität, bei der das Männchen das Weibchen umwirbt und anlockt. Auch das Putzverhalten und die Verteidigung des Territoriums sind wichtige Aspekte des Sozialverhaltens. Insgesamt zeigen Baumsteigerfrösche ein komplexes Verhalten, das für ihre Fortpflanzung und das Überleben ihrer Art unerlässlich ist.

Das sollten Sie bei der Baumsteigerfrosch-Haltung beachten

Bei der Haltung von Baumsteigerfröschen sollten Sie verschiedene Aspekte beachten. Zunächst stellt sich die Frage nach der Zahl der Tiere. Baumsteigerfrösche werden häufig paarweise gehalten, sie können aber auch als Einzelgänger leben. Da sie territorial veranlagt sind, empfiehlt es sich nicht, sie in Gruppen zu halten. Das würde schnell zu Konflikten führen, durch die die Tiere Verletzungen davontragen oder sogar sterben könnten. Problematisch kann es auch sein, Tiere mehrerer Baumsteigerfrosch-Arten zu vergesellschaften. Auch hier kommt es tendenziell zu Konflikten.

Die Zahl der Tiere bestimmt darüber mit, welches Terrarium sich für die Baumsteigerfrosch-Haltung eignet. Es muss nicht riesig sein, sollte den Tieren aber trotzdem genug Platz bieten, um sich notfalls aus dem Weg zu gehen. Die Mindestgröße für ein Baumsteigerfrosch-Terrarium sollte bei 50x50x50 Zentimetern, besser 120x60x60 Zentimetern liegen. Wie (fast) immer gilt in puncto Terrarium: größer ist besser.

Grundausstattung eines Terrariums für Baumsteigerfrösche

  • Regenwaldterrarium
  • Beleuchtung
  • ggf. Heizmatte mit Controller
  • Temperatur- und Feuchtigkeitsmesser
  • Bodenschicht mit Drainage
  • Kletter- und Versteckmöglichkeiten wie Wurzeln und Höhlen
  • Pflanzen
  • Wasserteil mit Ableichgelegenheit
  • Lebendfutter

Tipps zur Einrichtung des Terrariums für den Baumsteigerfrosch

Richten Sie das Terrarium für Ihre Baumsteigerfrösche so ein, dass die Tiere sich darin wohlfühlen werden. Dazu benötigen Sie ein Regenwaldterrarium mit feuchtem, warmem Klima. Geeignet ist zum Beispiel ein Glasterrarium mit guter Belüftung. Der Boden sollte wasserdicht sein, damit keine Feuchtigkeit austreten kann. Im Terrarium sollte ein Wasseranteil vorhanden sein, eine Schale mit Wasser reicht dafür im Zweifel aus.

Das Substrat sollte möglichst wenig Wasser speichern können. Prinzipiell geeignet als Unterlage sind Filtermatten aus der Aquaristik oder Xaxim-Platten. Darauf sollten Sie Eichenlaub oder Rindenmulch mehrere Zentimeter hoch verstreuen. Zur Dekoration bieten sich Wurzeln, Kork, Höhlen und Röhren an. Gut zur Bepflanzung eignen sich Javamoos, Bromelien und Bubikopf. Die seitlichen Wände können mit Kokosfasern ausgekleidet werden, um den Baumsteigerfröschen einen Sichtschutz und Klettermöglichkeiten zu bieten.

Im Terrarium sollte eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 80 Prozent herrschen. Dazu können Sie eine automatische Beregnungsanlage benutzen. Die Temperatur kann zwischen 22 und 28 Grad Celsius schwanken. Es sollte nicht überall im Terrarium gleich warm sind, sondern ein Temperaturgefälle geben.

Welches Futter eignet sich für den Baumsteigerfrosch?

Ein Baumsteigerfrosch benötigt alle zwei bis drei Tage Lebendfutter. Die Tiere würden anderes Futter verschmähen. Baumsteigerfrösche essen kleine Insekten, etwa Fruchtfliegen, kleine Spinnentiere und Gliederfüßler, Asseln, Springschwänze, kleine Heimchen oder Grillen. Bestäuben Sie die Futtertiere vor der Fütterung mit einem Nährstoffpräparat, damit es nicht zu einem Mangel an Vitaminen und Mineralien kommt.

Wenn Sie sich einen Baumsteigerfrosch ins Haus holen, sollten Sie die Artenschutz-Bestimmungen beachten. Wer besonders geschützte Wirbeltiere hält, muss dies nach der Bundesartenschutzverordnung an die zuständige Behörde bei der Stadt- oder Kreisverwaltung melden.

Sind Baumsteigerfrösche giftig?

Viele Menschen wissen, dass Pfeilgiftfrösche zu den giftigsten Tieren der Welt zählen. Ist der Baumsteigerfrosch also in der Heimtierhaltung nur etwas für Expert/innen? Nicht unbedingt. Zum einen sind gar nicht alle Baumsteigerfrosch-Arten überhaupt giftig. Nur rund ein Drittel der Arten stellt Hautgifte her, die übrigen können keine solchen Alkaloide zum Schutz gegen Feinde bilden. Trotzdem ähneln sie den giftigen Baumsteigerfrosch-Arten optisch stark – mit dieser Nachahmung, die biologisch als Mimikry bekannt ist, täuschen sie Fressfeinde.

Zum anderen sind nicht die Baumsteigerfrösche an sich giftig. Sie sind giftig, weil sie andere Tiere essen – insbesondere Milben, aber auch andere kleine Tiere wie Ameisen oder Käfer – und dadurch bestimmte Substanzen aufnehmen. Diese Substanzen verändern sie in ihrem Körper chemisch, wodurch sie wesentlich giftiger werden. Über die Haut geben sie die Alkaloide als Batrachotoxin ab, welches das Nervensystem von Angreifern attackiert. Das kann zu Krämpfen und Lähmungen, bei besonders giftigen Baumsteigerfrosch-Arten auch rasch zum Tod führen.

Damit ist es jedoch abhängig vom Futter der Baumsteigerfrösche, ob und wie giftig sie sind. In Gefangenschaft – ohne giftige Beutetiere – sinkt ihre Toxizität rasch. Nachzuchten sind meist nicht mehr giftig, spätestens in der zweiten Generation stellen sie für ihre Halter/innen kein Problem dar. Entscheidend ist also bei der Baumsteigerfrosch-Haltung, woher die Tiere stammen.

Welche Kosten fallen für einen Baumsteigerfrosch an?

Was kann ein Baumsteigerfrosch kosten? Die mit dem Kauf eines Baumsteigerfroschs verbundenen Kosten hängen von der konkreten Art ab. Baumsteigerfrosch-Arten, bei denen Nachzuchten leicht gelingen, kosten rund 30 bis 50 Euro pro Tier. Seltenere Arten schlagen mit 75 bis 100 Euro, mitunter auch 150 Euro und mehr zu Buche.

Beim Kauf eines Baumsteigerfroschs können Sie sich an eine/n verantwortungsvolle/n Züchter/in oder einen Zoofachhandel wenden. Beachten Sie dabei, dass die Gattungen Dendrobates, Epipedobates, Minyobates und Phyllobates durch das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES geschützt sind. Der Handel mit ihnen ist streng reglementiert. Wildfänge bedrohen die heimischen Populationen und sollten deshalb nicht unterstützt werden. Achten Sie daher beim Kauf auf gültige CITES-Papiere.

Wissenswertes über Baumsteiger

In Deutschland unterliegen alle Baumsteigerfrösche dem Artenschutzrecht. Mit Ausnahme des Goldbaumsteigers und Blauen Baumsteigers unterliegen die Tiere einer Meldepflicht und es braucht immer eine Herkunftsbestätigung.

Baumsteigerfrösche besitzen Hautsekrete, die bei Kontakt mit der Haut zu Reizungen führen können. Beim Hantieren mit den Fröschen sollten daher Handschuhe getragen werden.

Die Frösche sind sehr empfindlich gegenüber dem Chytridpilz. Infizieren sich die Baumsteiger mit diesem Pilz, dann endet das für die Tiere meist tödlich. Hantiert man mit Gegenständen im Terrarium, sollten diese zuerst desinfiziert werden. Außerdem empfiehlt sich das Tragen von Handschuhen. Neu erworbenen Tiere sollten vorsorglich für mehrere Monate in Quarantäne.