Nattern gehören zu den beliebtesten Schlangen in der Terraristik. Sie sind meist unkompliziert in der Haltung und eignen sich gut für Einsteiger. Zu den bekanntesten Arten zählen Kornnattern, Königsnattern und Strumpfbandnattern. Diese Schlangen bestechen durch ihre schönen Farben und Muster. Viele Nattern werden nur 1-1,5 Meter lang und bleiben damit überschaubar in der Größe.
Im Terrarium lassen sich Nattern gut beobachten. Sie sind tagsüber oft aktiv und erkunden neugierig ihr Gehege. Dabei klettern sie gerne auf Ästen und Wurzeln herum. Nattern sind in der Regel nicht aggressiv und lassen sich mit etwas Geduld auch handzahm pflegen. Als Futtertiere nehmen sie problemlos Mäuse an.
Für die artgerechte Haltung brauchst du ein passendes Terrarium mit der richtigen Größe, Einrichtung und Klimatisierung. Achte besonders auf ausreichend Klettermöglichkeiten und Verstecke. Mit der richtigen Pflege können Nattern über 15 Jahre alt werden.
„Die Kornnatter (Pantherophis guttatus) ist die wohl am häufigsten in Terrarien anzutreffende Schlange. Ihre hübsche Zeichnung, Farbenvielfalt und problemlose Haltungsweise macht sie besonders bei Terraristik-Anfängern beliebt.“ (Quelle: schlangenwelt.de)
Nattern Arten (Auswahl)
Terrarium für Nattern
Größe des Terrariums
Für die Haltung von Nattern brauchst du ein ausreichend großes Terrarium. Als Faustregel gilt: Die Länge sollte mindestens der Körperlänge der Schlange entsprechen, die Breite der halben Körperlänge und die Höhe der Körperlänge. Für eine 1,20 m lange Kornnatter wären das also Mindestmaße von 120 x 60 x 120 cm (LxBxH).
Größer ist aber immer besser – die Tiere werden es dir mit mehr Aktivität danken. Plane auch Reserven für das Wachstum ein. Für zwei Nattern verdoppelst du am besten die Grundfläche.
Bei der Wahl des Terrariums achte auf:
- Stabile Konstruktion
- Ausbruchsichere Türen und Deckel
- Gute Belüftung durch Lüftungsgitter
- Leichte Reinigung durch glatte Oberflächen
- Möglichkeit zur Installation von Heizung und Beleuchtung
Für Nattern eignen sich sowohl Glas- als auch Holzterrarien. Glasterrarien bieten eine bessere Sicht, Holzterrarien halten die Wärme besser. Eine Kombination aus beiden ist oft ideal.
Einrichtung und Gestaltung
Die Einrichtung des Terrariums sollte den natürlichen Lebensraum der Nattern nachempfinden. Wichtig sind vor allem viele Klettermöglichkeiten und Verstecke. Folgende Elemente gehören in ein artgerechtes Natterterrarium:
- Kletteräste und Wurzeln in verschiedenen Stärken
- Korkröhren als Verstecke
- Große flache Steine zum Aufwärmen
- Pflanzen (echt oder künstlich) für Deckung
- Wasserschale zum Baden und Trinken
- Bodengrund zum Graben (z.B. Kokoshumus)
Gestalte das Terrarium abwechslungsreich mit offenen Flächen und dichter bepflanzten Bereichen. So können die Nattern zwischen verschiedenen Mikroklimata wählen. Achte darauf, dass alle Einrichtungsgegenstände stabil sind und nicht umfallen können.
Eine naturnahe Gestaltung könnte so aussehen:
Bereich | Einrichtung |
---|---|
Boden | Kokoshumus, Rindenmulch, Laub |
Klettermöglichkeiten | Äste, Wurzeln, Korkrinden |
Verstecke | Korkröhren, Höhlen aus Steinen |
Bepflanzung | Bromelien, Efeutute, Ficus |
Wasserstelle | Flache Wasserschale |
Sonnenplatz | Flacher Stein unter Wärmelampe |
Klimatisierung und Beleuchtung
Temperatur und Heizung
Nattern benötigen als wechselwarme Tiere eine Temperaturzonierung im Terrarium. Richte einen Wärmebereich und einen kühleren Bereich ein. Die genauen Temperaturen hängen von der Art ab, folgende Werte sind aber eine gute Orientierung:
- Wärmebereich tagsüber: 28-32°C
- Kühler Bereich: 22-26°C
- Nachtabsenkung: 20-24°C
Zum Heizen eignen sich Keramikstrahler oder Wärmespots. Positioniere sie über einem flachen Stein als Sonnenplatz. Eine Bodenheizung unter einem Teil des Terrariums sorgt für angenehme Grundwärme. Steuere die Heizquellen über einen Thermostat.
Achte auf einen Temperaturgradienten im Terrarium. Die Nattern sollen zwischen warmen und kühleren Bereichen wählen können. Messe regelmäßig die Temperaturen an verschiedenen Stellen.
Luftfeuchtigkeit
Die meisten Nattern bevorzugen eine moderate Luftfeuchtigkeit zwischen 50-70%. Zu trockene Luft kann Probleme bei der Häutung verursachen. Erhöhe die Luftfeuchte durch:
- Regelmäßiges Besprühen mit lauwarmem Wasser
- Große Wasserschale
- Feuchte Substrate wie Kokoshumus
- Automatische Beregnungsanlage
Lüfte das Terrarium aber auch regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden. Eine gute Belüftung ist wichtig für ein gesundes Klima.
Beleuchtung
Nattern benötigen einen Tag-Nacht-Rhythmus. Beleuchte das Terrarium 10-12 Stunden täglich. Geeignet sind:
- Leuchtstoffröhren für Grundbeleuchtung
- LED-Streifen für atmosphärisches Licht
- Spotstrahler für Sonnenplätze
Achte auf UV-Anteile im Licht für die Vitamin D3-Synthese. Spezielle Reptilienlampen bieten das passende Lichtspektrum. Dimme die Beleuchtung morgens und abends für eine natürliche Dämmerung.
Fütterung und Pflege
Futter und Fütterung
Nattern sind Fleischfresser und ernähren sich in der Natur von kleinen Wirbeltieren. Im Terrarium fütterst du am besten:
- Mäuse (lebend oder aufgetaut)
- Ratten für größere Nattern
- Küken für abwechslungsreiche Ernährung
Jungschlangen fütterst du alle 5-7 Tage, adulte Tiere alle 10-14 Tage. Die Beutegröße sollte dem Körperumfang der Schlange entsprechen. Biete das Futter mit einer langen Pinzette an.
Tipps für die Fütterung:
- Füttere in einer separaten Box, um Substrat-Aufnahme zu vermeiden
- Fütterung am späten Nachmittag/Abend
- Kein Handling 1-2 Tage nach der Fütterung
- Frisches Wasser nach jeder Mahlzeit
Reinigung und Hygiene
Regelmäßige Reinigung ist wichtig für die Gesundheit deiner Nattern. Folgende Routine hat sich bewährt:
- Täglich: Kot entfernen, Wasserschale säubern
- Wöchentlich: Scheiben reinigen, Substrate auflockern
- Monatlich: Komplette Reinigung mit Desinfektion
Nutze für die Reinigung heißes Wasser und spezielle Reptilien-Desinfektionsmittel. Wasche dir nach jedem Kontakt mit den Tieren oder dem Terrarium gründlich die Hände.
Gesundheitsvorsorge
Beobachte deine Nattern täglich auf Anzeichen von Krankheiten wie:
- Appetitlosigkeit
- Häutungsprobleme
- Atemgeräusche
- Schwellungen
Wiege die Schlangen regelmäßig zur Gewichtskontrolle. Lasse sie einmal jährlich vom Tierarzt untersuchen und eine Kotprobe auf Parasiten testen.
Quellen und Zitate
[1] https://www.zoobio.de/blog/ideale-terrariumausstattung-schlangen-919
[2] https://www.zza-online.de/artikelarchiv/recht/recht/article/kornnatter-die-richtige-einrichtung-fuer-das-terrarium.html
[3] https://www.tropic-shop.de/cms/einstieg-in-die-terraristik-10-tiere-fuer-anfaenger
[4] https://www.ivh-online.de/presse-medien/archiv/mitteilung-des-ivh-pressedienstes/news/detail/News/kletterkuenstler-ein-waldparadies-fuer-kornnattern-1.html
[5] https://www.tropic-shop.de/cms/schoennatter-haltung-im-terrarium
[6] https://www.gutefrage.net/frage/welche-terrarium-groesse-ist-angemessen-fuer-eine-kornnatter
[7] https://www.tropic-shop.de/cms/westliche-hakennasennatter-haltung-im-terrarium
[8] https://www.zooplus.de/magazin/terraristik/terrarientiere/kornnatter
[9] http://www.schlangenwelt.de/schlangenarten/kornnatter
[10] https://www.reptilienauffangstation.de/de/Aktuelles%20und%20Wissen/Ratgeber/CS_Kornnatter
[11] https://www.prosieben.de/serien/galileo/news/kornnatter-schlange-steckbrief-terrarium-haltung-haustier-329348