Kornnatter (Pantherophis guttatus) – Lebensraum, Pflege & Haltung

Die Kornnatter, wissenschaftlich bekannt als Pantherophis guttatus, ist eine beliebte Schlangenart in der Terraristik. Ursprünglich stammt sie aus Nordamerika, wo sie in den südöstlichen Bundesstaaten verbreitet ist. Kornnattern bewohnen in der Regel trockene und semiaride Gebiete wie Graslandschaften, Buschwälder und Felder. Sie sind tagaktiv und ernähren sich hauptsächlich von Nagetieren, Vögeln und Eidechsen.

Die Kornnatter ist eine relativ kleine Schlangenart, die selten länger als 1,5 Meter wird. Sie hat einen schlanken, zylindrischen Körper und eine glatte, glänzende Haut. Die Färbung kann je nach Unterart und geographischer Herkunft variieren, aber im Allgemeinen haben Kornnattern eine Grundfarbe von rot, orange, braun oder grau mit einer charakteristischen Musterung aus schwarzen, braunen oder rötlichen Flecken oder Streifen.

Eine Besonderheit der Kornnatter ist ihre Fähigkeit, ihre Farbe zu verändern. So können sie beispielsweise ihre Haut dunkler färben, um sich vor Sonnenbrand zu schützen, oder ihre Farbe an ihre Umgebung anpassen, um sich besser zu tarnen.

Kornnattern zählen wegen ihrer friedfertigen Art und ihrer überschaubaren Größe zu den beliebtesten Tieren in der Terraristik. Es ist wahrscheinlich die am häufigsten gehaltene Schlange, von der inzwischen viele Farbformen herausgezüchtet wurden. Sie sind nicht nur bei Terrarieneinsteigern beliebt. Vor dem Kauf einer Kornnatter sollten Sie sich gut über die Bedürfnisse der Tiere informieren. Hier finden Sie Informationen und Tipps rund um die Kornnatter-Haltung.

Steckbrief Kornnatter

  • Wissenschaftlicher Name: Pantherophis guttatus
  • Verbreitung: Zentrales Nordamerika, von Florida bis Nordostmexiko
  • Lebensraum: In lichten Laub- und Kieferwäldern, auch auf Bäumen, in Plantagen oder Feldern
  • Verhalten: Dämmerungs- und nachtaktiv
  • Größe: ca. 1,2 m
  • Aussehen: Schlanker Körper und eine ungewöhnlich detailreiche und schöne Zeichnung.
  • Lebenserwartung: Über 20 Jahre
  • Haltung: Terrarium von mind. 120x60x120 cm, Klettermöglichkeiten
  • Nahrung: Kleinsäuger, Vögel und kleine Reptilien
  • Besonderheit: Die am häufigsten gehaltene Schlage

Kornnatter: Lebensraum

Die Kornnatter (Pantherophis guttatus) ist eine Schlange aus der Familie der Nattern. Kornnattern gehören zur Gattung der Amerikanischen Kletternattern (Pantherophis) und sind in Nordamerika heimisch. Dort bewohnen sie ein riesiges Gebiet, das sich über die USA bis ins südliche Kanada erstreckt.

Aufgrund ihres großen Herkunftsgebiets sind die Tiere an verschiedene Klimazonen gewohnt. Sie leben in gemäßigten ebenso wie in subtropischen Gebieten und bewohnen Buschland, Wälder und Feuchtgebiete. Als Kulturfolger leben sie oft in unmittelbarer Nähe von menschlichen Siedlungen.

Aussehen und Merkmale von Kornnattern

Das Farbspektrum von Kornnattern ist enorm, denn es werden immer neue Farbformen herausgezüchtet. Die Farbpalette reicht von grauen über braune bis zu orangen Grundtönen. Die Tiere haben einen schlanken Körper und eine ungewöhnlich detailreiche und schöne Farbzeichnung. Auf einem orange-hellroten Grundton zeichne sich schwarz umrandete, orange Musterungen in unterschiedlichen Formen. Tiere, die in südlicheren Gebieten leben, weisen oft eine intensivere Farbe auf als solche, die in gemäßigten Gebieten heimisch sind.

Sie zählen zu den mittelgroßen Schlangenarten, wobei die Männchen mit einer Maximalgröße von 1,70 Metern etwas größer werden können als Weibchen, die bis zu 1,40 Meter lang werden können. Das Gewicht der Tiere kann je nach Alter und Geschlecht zwischen 200 und 800 Gramm schwanken.

Die ungiftigen Kornnattern sind nacht- beziehungsweise dämmerungsaktiv. Tagsüber liegen sie oft versteckt unter Laub oder ziehen sich in Höhlen zurück.

Besonderheiten der Kornnatter

Die Kornnatter (Pantherophis guttatus) ist eine Schlangenart, die in Nordamerika beheimatet ist. Sie zählt zu den beliebtesten Terrarientieren und ist auch für Anfänger geeignet. Besonders auffällig sind ihre Farbmusterungen, die in verschiedenen Varianten vorkommen können, wie beispielsweise die klassische Carolina-Kornnatter mit rotem Grundmuster und schwarzen Sattelflecken.

Eine Besonderheit der Kornnatter ist ihre Fähigkeit zur Farbveränderung. Die Tiere können ihre Farbe innerhalb von Stunden oder Tagen ändern, je nach Umgebungstemperatur, Lichteinfall und Stress. Außerdem haben sie eine sehr hohe Regenerationsfähigkeit, was bedeutet, dass sie verloren gegangene Organe wie beispielsweise den Schwanz wieder nachwachsen lassen können.

Eine weitere Besonderheit der Kornnatter ist ihre Nahrungsaufnahme. Anders als viele andere Schlangenarten, die ihre Beute im Ganzen verschlingen, fressen Kornnattern ihre Beute stückweise und können auch größere Beutetiere fressen. Dabei lassen sie sich Zeit und verdauen die Nahrung langsam.

Kornnattern sind außerdem sehr gute Kletterer und können durch ihr kraftvolles Schlangenkörper auch schwierige Hindernisse überwinden. In der freien Wildbahn leben sie vor allem in Wäldern, Wiesen und Feldern und ernähren sich hauptsächlich von Nagetieren wie Mäusen und Ratten.

Sozialverhalten der Kornnatter

Die Kornnatter ist eine Einzelgängerin und lebt in freier Wildbahn meist solitär. In Gefangenschaft kann es jedoch vorkommen, dass mehrere Kornnattern gemeinsam gehalten werden, solange ausreichend Platz und Versteckmöglichkeiten vorhanden sind. Bei zu geringem Platzangebot oder zu wenigen Versteckmöglichkeiten kann es jedoch zu Konflikten und Revierkämpfen kommen. Generell sind Kornnattern jedoch keine besonders aggressiven Tiere und greifen Menschen nur in Ausnahmefällen an, beispielsweise wenn sie sich bedroht fühlen oder in die Enge getrieben werden.

Es gibt jedoch auch Berichte über Kornnattern, die ein soziales Verhalten zeigen und beispielsweise gerne zusammen kuscheln oder gemeinsam jagen. Es ist jedoch nicht eindeutig geklärt, ob dies tatsächlich ein natürlicher Bestandteil des Sozialverhaltens der Kornnatter ist oder ob es sich um eine Anpassung an die Lebensbedingungen in Gefangenschaft handelt. Generell sollte man jedoch davon ausgehen, dass Kornnattern als Einzelgänger gehalten werden sollten, um mögliche Konflikte und Stress zu vermeiden.

Fortpflanzung und Brutpflege der Kornnatter

Kornnattern sind eierlegend und die Weibchen legen je nach Größe und Alter zwischen 5 und 20 Eier. Die Paarung erfolgt in der Regel im Frühjahr, nachdem die Winterstarre beendet ist. Während der Paarung umschlingen die Männchen die Weibchen mit ihrem Körper und führen die Kloaken zusammen. Die Eiablage erfolgt etwa 4-6 Wochen nach der Paarung.

In der Natur legen Kornnattern ihre Eier in selbst gegrabenen Nestern in der Erde ab, um sie vor Fressfeinden und Umwelteinflüssen zu schützen. In Gefangenschaft gehaltene Kornnattern benötigen daher ein geeignetes Substrat zum Graben ihrer Nester. Als Substrat eignet sich zum Beispiel feiner Sand oder eine Mischung aus Sand und Vermiculit.

Die Inkubation der Eier dauert etwa 60-70 Tage, abhängig von der Temperatur. Die optimale Inkubationstemperatur liegt bei 26-28°C. Bei höheren Temperaturen schlüpfen die Jungtiere früher, bei niedrigeren Temperaturen später. Die Geschlechter der Jungtiere werden durch die Inkubationstemperatur bestimmt. Bei Temperaturen unter 26°C schlüpfen überwiegend Weibchen, bei Temperaturen über 28°C überwiegend Männchen.

Nach dem Schlupf der Jungtiere müssen diese sofort mit der Nahrungsaufnahme beginnen, da sie ihre Energiereserven aus dem Eigelb bereits verbraucht haben. Als erste Futtertiere eignen sich frisch geschlüpfte Mäuse oder Ratten. Die Jungtiere sollten einzeln gehalten werden, um Kannibalismus zu vermeiden.

Kornnatter-Haltung: Worauf sollte man achten?

Wenn Sie überlegen, sich eine oder mehrere Kornnattern ins Haus zu holen, sollten Sie sich vorab überlegen, ob Sie den Tieren gute Haltungsbedingungen bieten können. Dabei sind Kornnattern grundsätzlich auch für Anfänger/innen geeignet – ein entsprechendes Fachwissen über die Bedürfnisse der Tiere vorausgesetzt. Kornnattern gelten als relativ pflegeleicht und friedfertig. Sie können allerdings bis zu 20 Jahre alt werden, weshalb Sie vor dem Kauf überlegen sollten, ob Sie sich für so lange Zeit um Ihr Tier kümmern können.

Pantherophis guttatus sind Einzelgänger und können somit problemlos alleine gehalten werden. Auch eine Gruppenhaltung mit maximal einem Männchen ist möglich, obgleich der Kontakt zu Artgenossen für die Tiere in der Regel keinen Mehrwert hat.

Das richtige Klima für Kornnattern schaffen

Kornnattern mögen es tagsüber warm bis heiß. Im Kornnatter-Terrarium sollte es deshalb zwischen 24 und 28 Grad Celsius warm sein, wobei einzelne Stellen noch heißer sein sollten. Dort kann die Temperatur auf rund 35 Grad Celsius ansteigen, zum Beispiel mithilfe eines Wärmespots. Nachts reicht Zimmertemperatur – rund 20 Grad Celsius – aus.

Das Kornnatter-Terrarium können Sie über passende Leuchtstrahler beheizen. Schalten Sie die Beleuchtung nachts aus, damit die Temperaturen abfallen. Die Luftfeuchtigkeit sollte tagsüber bei 50 bis 60 Prozent liegen, nachts kann sie auch bis zu 70 Prozent betragen. Dafür sprühen Sie das Terrarium regelmäßig ein. Wenn die Kornnatter sich häutet, kann es ruhig etwas feuchter sein: Eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 80 Prozent erleichtert den Tieren die Häutung.

Ernährung: Was fressen Kornnattern?

Kornnattern ernähren sich in der Natur von kleinen Säugetieren, Amphibien, Vögeln und Reptilien. Zur Fütterung eignen sich zum Beispiel Mäuse oder Ratten, die Sie als Frostfutter kaufen oder lebendig verfüttern können. Nutzen Sie zur Fütterung eine Pinzette, damit die Futtertiere nicht Ihren menschlichen Geruch annehmen. Das könnte dazu führen, dass die Schlange das Futter nicht anrührt.

Wie oft Sie Ihre Kornnatter füttern sollten, hängt von ihrem Alter ab. Junge Tiere brauchen ein- bis zweimal in der Woche Nahrung, während bei heranwachsenden Tieren eine Fütterung alle ein bis zwei Wochen ausreicht. Bei ausgewachsenen Tieren reicht es, wenn sie ein- bis zweimal im Monat gefüttert werden.

Vor der Häutung sollten Sie Ihre Kornnatter nicht mehr füttern. Wenn ihr Körper mit der Verdauung beschäftigt wäre, hätte sie womöglich nicht mehr genügend Energie für die Häutung.

Kornnattern halten Winterruhe

Zum Handling der Kornnatter ist ein Schlangenhaken empfehlenswert. Informieren Sie sich aber vorab über den richtigen Umgang mit dem Schlangenhaken. Alternativ können Sie auch Handschuhe verwenden, wenn Sie das Tier – etwa zur Reinigung oder einem Besuch beim Tierarzt – aus dem Terrarium holen müssen.

Kornnattern halten Winterruhe, während der sie keine Nahrung benötigen. Die Dauer der Winterruhe sollten Sie von den klimatischen Bedingungen im natürlichen Lebensraum Ihrer Kornnatter abhängig machen.

Zur guten Kornnatter-Pflege ist eine regelmäßige Reinigung des Kornnatter-Terrariums unerlässlich. Ist es im Terrarium unsauber, können sich Keime und Krankheitserreger ansiedeln.

Kornnatter-Terrarium: Größe und Einrichtung

Zur Haltung einer Kornnatter brauchen Sie ein passendes Kornnatter-Terrarium. Wie groß das Terrarium (mindestens) sein sollte, hängt von der Größe Ihres Tieres und der Anzahl der Tiere im Terrarium ab. Für mittelgroße ausgewachsene Kornnattern sollten Sie mit Mindestmaßen von 120x60x120 Zentimetern rechnen. Größere Exemplare brauchen entsprechend mehr Platz.

Bei der Haltung mehrerer Tiere können Sie pro zusätzliches Tier etwa 20 Prozent mehr Fläche rechnen. Wichtig ist, dass die Kornnattern in die Höhe klettern können, da sie zu den Kletterschlangen zählen.

Als Substrat für das Kornnatter-Terrarium eignet sich eine Mischung aus Rindenmulch und Terrarienerde oder einem Sand-Lehm-Gemisch. Schaffen Sie für Ihre Kornnatter unbedingt Klettermöglichkeiten im Terrarium. Dazu eignen sich Äste oder Wurzeln. Pflanzen sind nicht unbedingt nötig, sehen aber dekorativ aus und können den Schlangen als Versteck dienen. Geeignet ist zum Beispiel Efeu. Falls Sie echte Pflanzen verwenden, achten Sie darauf, dass diese nicht zu stark mit Pflanzenschutzmitteln belastet sind.

Rückzugsmöglichkeiten für die Kornnatter schaffen

Richten Sie Ihrer Kornnatter eine Schlangenhöhle ein, in die sie sich zurückziehen kann. Dazu eignen sich Natursteine oder Höhlen aus Kunststoff, die Sie mit Moos auskleiden können. Moos können Sie darüber hinaus auch an anderen Stellen im Kornnatter-Terrarium verwenden.

Ins Kornnatter-Terrarium gehört außerdem eine Wasserschale. Sie sollte so groß sein, dass die Kornnatter darin baden kann.

Um das Terrarium zu isolieren, können Sie Korkwände nutzen. Dadurch entweicht nicht nur weniger Wärme, die Tiere haben auch einen Sichtschutz und fühlen sich dadurch wahrscheinlich wohler. Es ist sinnvoll, die Scheiben des Terrariums abzuschließen, damit die Tiere nicht ausbüxen können.

Kosten und Anschaffung einer Kornnatter

Bevor Sie Ihre neue Kornnatter ins Haus holen, sollten Sie das Kornnatter-Terrarium eingerichtet und passend temperiert haben. Beim Kauf einer Kornnatter haben Sie verschiedene Möglichkeiten: Sie können sich an Züchter/innen oder Auffangstationen wenden. Fündig werden Sie auch im Zoofachhandel oder auf Kleinanzeigenbörsen, auf denen Privatleute ihre Tiere abgeben möchten.

Prüfen Sie vor dem Kauf, wie es um den Gesundheitszustand des Tieres bestellt ist. Die Schlange sollte aktiv sein und gesund und sauber aussehen. Achten Sie auf das Verhalten der Kornnatter: Wirkt sie agil, etwa, wenn sie herausgenommen wird?

Was eine Kornnatter für Kosten verursacht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es kommt darauf an, wo Sie das Tier kaufen, welche Farbe es sein soll und wie alt das Tier ist. Jungtiere sind grundsätzlich günstiger als adulte Exemplare. Der Preis kann stark schwanken: Mancherorts bekommen Sie eine Kornnatter schon für rund 10 Euro, sie kann aber auch mehrere Hundert Euro kosten.