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Laubfrosch – Arten, Lebensraum & Haltung

Laubfrösche zeichnen sich durch eine große Artenvielfalt und ein weitreichendes Verbreitungsgebiet aus. Entsprechend unterschiedlich sind die Ansprüche der Tiere an die Haltung im Terrarium. Hier erfahren Sie, was bei der Haltung von Laubfröschen wichtig ist und finden Tipps zur Auswahl und Einrichtung des Laubfrosch-Terrariums.

Laubfrosch: Arten & Lebensraum

Die Familie der Laubfrösche (Hylidae) zählt mit ihren rund 720 Arten zu den artenreichsten Familien innerhalb der Klasse der Amphibien. Laubfrösche sind sowohl in Europa heimisch als auch in vielen anderen Teilen der Welt. Besonders häufig vertreten sind Laubfrösche auf dem amerikanischen Kontinent, sie kommen jedoch auch in Ozeanien, der Karibik und Eurasien vor. Zu den vielen Laubfrosch-Arten zählen unter anderem:

Die große Artenvielfalt führt dazu, dass die verschiedenen Laubfrosch-Arten oft wenig gemeinsame Merkmale haben. Schon die Laubfrosch-Größe unterscheidet sich: Manche Laubfrosch-Arten wie der Europäische Laubfrosch sind mit drei bis fünf Zentimetern eher klein, während etwa der Korallenfinger-Laubfrosch mit einer durchschnittlichen Größe von zehn bis zwölf Zentimetern deutlich größer ist.

Merkmale des Laubfrosches

Laubfrösche haben glatte Haut und lange Beine. Überwiegend weisen sie eine grünliche Grundfarbe auf. So hat der Europäische Laubfrosch etwa ein intensives Grün mit dunklen Streifen, die von der Nase bis zum Bauch führen. Der Korallenfinger-Laubfrosch ist wesentlich heller und durch blassrosa Füße und Bauch gekennzeichnet. Manche Laubfrosch-Arten weisen grellere Farben auf.

Dank der Haftscheiben an ihren Zehen können Laubfrösche gut klettern. Sie bewohnen überwiegend Bäume, Büsche und Pflanzen. So unterschiedlich wie ihr Lebensraum ist auch das Klima, in dem die verschiedenen Laubfrosch-Arten heimisch sind. Es reicht von gemäßigten Zonen wie Wäldern in Europa bis zu tropischen und subtropischen Regenwäldern in Lateinamerika oder Schilfgebieten in den Südstaaten der USA. Der Rotaugenlaubfrosch ist zum Beispiel an der Karibikseite Mittelamerikas von Mexico bis Panama heimisch und auch auf der Pazifikseite zu finden.

Tagsüber halten sich Laubfrösche typischerweise im Schatten auf und schlafen. Erst in der Dämmerung werden sie richtig aktiv.

Tipps für die Laubfrosch-Haltung

Vor dem Kauf eines oder mehrerer Laubfrösche sollten Sie sich mit den Bedürfnissen der jeweiligen Art befassen. Man muss sich gut überlegen, ob ein Laubfrosch ins Leben passt, denn Laubfrösche können je nach Art bis zu 20 Jahre alt werden. Können und wollen Sie sich so lange um Ihre Tiere kümmern? Wer ist für Ihre Laubfrösche da, wenn Sie im Urlaub sind? Solche Fragen sollten Sie vor dem Kauf eines Laubfrosches klären.

Die Laubfrosch-Haltung ist einzeln, paarweise oder in einer kleinen Gruppe möglich. Verschiedene Arten miteinander zu vergesellschaften ist jedoch nicht ratsam. Besonders wichtig ist eine gute Hygiene, damit Ihre Tiere die besten Voraussetzungen für ein gesundes und langes Leben haben. Entfernen Sie täglich Futterreste und Kot aus dem Terrarium und säubern Sie jeden Tag die Wasserschale. Viele Laubfrösche erfordern spezielle Maßnahmen für die Überwinterung. Informieren Sie sich, wie es richtig geht, damit Ihre Tiere nicht zu Schaden kommen.

Ihre Frösche sollten außerdem die Möglichkeiten haben, sich zu sonnen. Besonders tropische Frösche brauchen eine Wärmelampe. Es kann auch sinnvoll sein, eine Mondscheinlampe zu installieren. Das Licht ist für die Laubfrösche nachts zwar nicht zwingend erforderlich, aber Sie können die Tiere dadurch nachts leichter beobachten.

Fütterung von Laubfröschen

Laubfrösche sind Fleischfresser. Sie fressen zum Beispiel Weichtiere wie Schnecken oder Würmer, Spinnen, Fliegen, Mücken, Heimchen, Grillen, Heuschrecken oder Schaben. Für die Fütterung eignet sich meist nur Lebendfutter, da die Tiere einen Futterreiz brauchen. An unbewegliches, totes Futter lassen sich Laubfrösche in der Regel nicht gewöhnen. Es ist sinnvoll, die Futtertiere regelmäßig mit Vitamin- und Mineralstoffpräparaten zu bestäuben, um die Nährstoffaufnahme zu erhöhen. Bei der Wahl der Futtertiere sollten Sie auch die Größe Ihrer Laubfrösche beachten. Die Beute sollte gut ins Maul passen.

Die Häufigkeit der Fütterung hängt davon ab, wie alt Ihre Frösche sind. Jungtiere bis zu einem Alter von zwei Jahren können Sie jeden oder jeden zweiten Tag füttern, adulte Tiere alle zwei bis drei Tage. Die beste Zeit für die Fütterung ist abends, denn das entspricht den natürlichen Gewohnheiten der Laubfrösche.

Laubfrosch-Terrarium: Welche Größe sollte es haben?

Für die Laubfrosch-Haltung können Sie ein reguläres Terrarium oder ein Aquaterrarium mit Landteil nutzen. Das Terrarium sollte höher als breit und unbedingt oben abgedeckt sein, denn sonst könnten die Frösche aus dem Terrarium springen.

Welche Größe sich am besten für das Laubfrosch-Terrarium eignet, hängt davon ab, welche Laubfrosch-Art Sie halten möchten und wie viele Tiere es sein sollen. Ein Terrarium mit den Maßen 100x80x50 oder 100x60x60 Zentimeter ist prinzipiell für einen oder mehrere Laubfrösche geeignet. Wie fast immer in der Terraristik gilt: mehr Platz ist desto besser. Für Europäische Laubfrösche ist auch ein Freilandterrarium denkbar, denn sie leben hier auch in freier Wildbahn. Ideal dafür wäre etwa etwa ein Gewächshaus.

Im Laubfrosch-Terrarium muss das passende Klima herrschen. Welche Temperaturen und welche Luftfeuchtigkeit herrschen sollten, hängt von den Bedürfnissen der jeweiligen Laubfrosch-Art ab.  Europäische Laubfrösche bevorzugen ein gemäßigtes Klima, während etwa Korallenfinger-Laubfrösche es tropisch bis subtropisch mögen. Informieren Sie sich über die Anforderungen der Art, die Sie halten möchten. Für manche Arten sollten Sie für jahreszeitliche Schwankungen sorgen, die den Wechsel von Regenzeit und Trockenzeit simulieren.

Passende klimatische Bedingungen für die Laubfrosch-Haltung

Falls die Luftfeuchtigkeit für Ihre Laubfrösche hoch sein muss, können Sie eine Sprühflasche oder Beregnungsanlage nutzen. Auch eine zumindest teilweise Abdeckung aus Gaze kann hilfreich sein, um für eine gute Belüftung im Terrarium zu sorgen. Je besser der Luftaustausch, desto weniger gut können sich Keime und Krankheitserreger vermehren.

Für Laubfroscharten, die ein tropisches oder subtropisches Klima gewöhnt sind, können Sie Wärmestrahler oder eine Heizmatte nutzen. Geeignet sind auch Leuchtröhren mit UV-Licht.  Nachts kann die Temperatur auch bei Arten, die es wärmer mögen, auf Zimmertemperatur fallen.

Für den Boden des Laubfrosch-Terrariums eignen sich etwa Kokoshumus, Kokoserde oder Pinienrinde. Bei der Einrichtung des Terrariums sollten Sie berücksichtigen, dass Laubfrösche einen größeren Wasseranteil brauchen. Eine großzügige Wasserschale reicht dafür aus.

Sorgen Sie für Kletter- und Versteckmöglichkeiten

Laubfrösche brauchen ausreichend Gelegenheiten zum Klettern. Dazu können Sie Äste oder Bambus nutzen. Auch mit entsprechendem Material wie Kork oder Bambusröhren ausgekleidete Seit- oder Rückwände können als Klettergelegenheit dienen. Wurzeln oder Lianen können je nach Froschart ebenfalls sinnvoll sein.

Neben ausreichend Klettermöglichkeiten sind auch Versteckmöglichkeiten sehr wichtig bei der Haltung. Geeignet sind zum Beispiel Kork- oder Bambusröhren. Echte Pflanzen im Laubfrosch-Terrarium sind förderlich für ein gutes Klima. Orientieren Sie sich bei der Auswahl an den Pflanzen, die im natürlichen Laubfrosch-Lebensraum vorkommen.

Laubfrosch: Kosten und Anschaffung

Laubfrösche sollten Sie nur aus verantwortungsbewussten Quellen kaufen. Einige Arten wie der Europäische Laubfrosch sind europaweit streng nach der sogenannten FFH-Richtlinie (Anhang IV) und dem Naturschutzgesetz geschützt. Kaufen Sie auch Europäische Laubfrösche ausschließlich aus Nachzuchten. Wildfänge kommen schon deshalb nicht infrage, weil die Tiere nicht aus der Natur entnommen werden dürfen.

Zum Kauf eines Laubfrosches können Sie sich an seriöse Züchter/innen oder den Zoofachhandel wenden. Auch über Kleinanzeigen können Sie fündig werden, wenn Privatpersonen ihre Tiere abgeben möchten. Die Kosten für den reinen Kauf hängen von der Art ab. Einstiegspreise sind 20 bis 30 Euro pro Tier. Hinzu kommen die Kosten für das Terrarium und seine Einrichtung sowie monatliche Kosten für Futter und Strom.