Gelbbauchunke (Bombina variegata) – Lebensraum, Pflege & Haltung

Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) ist eine der bekanntesten einheimischen Unkenarten und zählt zur Familie der echten Frösche. Sie kommt in Europa und Vorderasien vor und besiedelt feuchte Lebensräume wie Feuchtgebiete, Teiche, Gräben, Flüsse und Waldsäume. Die Tiere werden bis zu 6 cm groß. Besonders auffällig sind die leuchtend gelben Färbungen an Bauch und Unterseite der Hinterbeine, die bei Erregung oder Gefahr sichtbar werden. Eine weitere Besonderheit ist das Pfeifkörperchen der Gelbbauchunke. Dieses kleine Organ auf der Oberseite des Brustbereichs dient der akustischen Kommunikation. Durch das Pumpen von Luft erzeugt das Männchen hierbei einen Pfeifton, der Weibchen anlockt. Die Oberseite ist meist bräunlich oder grünlich gefärbt und mit schwarzen Flecken und Streifen verziert.

Der Name Bombina stammt vom lateinischen „bombire“ = schwirren, das sich vom griechischen „o“ (bombylius) = „der Lärm macht“ ableitet und sich auf den Fortpflanzungsgesang der Rotbauchunke bezieht. Der spezifische Begriff „bunt“ bezieht sich auf die hellen und fantasievollen Bauchmuster.

Die Gelbbauchunke ist vor allem nachtaktiv und versteckt sich tagsüber unter Steinen oder im Wasser. Zur Fortbewegung nutzen die Tiere vor allem den Sprung und können dabei beachtliche Entfernungen zurücklegen. Die Nahrung der Gelbbauchunke besteht vorwiegend aus Insekten und anderen wirbellosen Tieren.

Aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraumes und der Verschmutzung von Gewässern ist die Gelbbauchunke in vielen Teilen ihres Verbreitungsgebiets stark gefährdet und steht unter Naturschutz. Der Gelbbauchunke (Bombina variegata) ist ein schwanzloser Frosch, ein Froschlurch der Ordnung Anura und der Familie Bombinatoridae. Die Rote Liste der IUCN und ihr italienisches Komitee stufen diese Art als „LC“ ein.

Steckbrief Gelbbauchunke

  • Wissenschaftlicher Name: Bombina variegata
  • Klasse: Amphibien
  • Ordnung: Froschlurche
  • Verbreitung: Ostafrika, Tansania und Kenia
  • Lebensraum: Hauptsächlich im Süden und in der Mitte Deutschlands; Gebirgsregionen Mittel- und Südeuropas
  • Verhalten: Tagaktiv
  • Größe: bis 5 cm
  • Aussehen: Oberseite: graubraun mit flachen Warzen, Unterseite: graublau bis schwarzblau gefärbt mit auffallendem, gelben Fleckenmuster
  • Lebenserwartung: ca. 15 Jahre
  • Haltung: Feuchtes Baumterrarium, mindestens 100x80x80 cm
  • Nahrung: Kleine Insekten, auch Maden, Grillen uvm.

Herkunft und Lebensraum der Gelbbauchunke

Die Gelbbauchunke lebt in den Gebirgsregionen Mittel- und Südeuropas. Sie kommt in den Hochgebirgen Mittel- und Süddeutschlands sowie in der Oberrheinischen Tiefebene vor.

Ihr Lebensraum sind meist flache Gewässer, insbesondere Sümpfe, kleine Flüsse, Bäche, Quellen und ruhige Gewässer wie Seen und Sümpfe. Sie passt sich auch gut an natürliche Gegebenheiten an, z. B. an vorübergehende Pfützen, die dem Vieh als Tränke dienen. Prärien, Gebüsche, marginale Lebensräume mit ephemeren Tümpeln und Wälder.

Von April bis September halten sich Kröten im Gegensatz zu anderen Kröten fast ausschließlich in Teichen und kleinen Seen auf. Sie sind tagaktiv und hängen normalerweise mit ausgestreckten Hinterbeinen in ihrem sonnenbeschienenen Teich herum. Das sieht recht entspannt aus. Gelbbauchunken wandern häufig zwischen Tümpeln hin und her, anstatt sich in einem Tümpel aufzuhalten.

Sie verbringt den Sommer in der Nähe von Gewässern und den Winter in unterirdischen Unterschlüpfen. Je nach Breitengrad und Höhenlage dauert der Winterschlaf von Anfang Oktober bis Anfang Mai. Überwinterungs- und Brutplätze können bis zu 800 m voneinander entfernt sein. Wie zahlreiche Anurenarten kann sie auch eine gewisse Wasserverschmutzung überleben.

Merkmale der Gelbbauchunke

Die Gelbbauchunke ist bis 5cm groß und wiegt im Durchschnitt 2-12 g. Ihre Oberseite ist graubraun mit leuchtender Zeichnung. Ihre Unterseite ist graublau bis schwarzblau mit leuchtend gelben bis orangefarbenen Punkten oder Flecken. Die Gelbbauchunke hat eine abgerundete Schnauze und einen kompakten Körper. Die Trommelfelle werden von herzförmigen Pupillen verdeckt. Die Oberseite weist erhabene Wirbel und Warzen auf, die in schwarzen Stacheln enden. In Verbindung mit ihrer schnellen Tauchfähigkeit ist sie ein schwer zu erkennendes Tier.

Die Jungtiere dieser Art sind sehr beweglich, was eine spontane Besiedlung neuer Lebensräume ermöglicht. An Land suchen die Tiere Schutz hinter Steinen, verrottendem Holz und in Felsspalten.

Die Kahnstellung / der Unkenreflex: Eine Schreckstellung der Unken, bei der sie Arme und Beine hoch hebt und dadurch das Gelb ihrer Unterseite sichtbar wird. Parallel dazu wird der Rücken hoch gebogen, was zu einer konkaven Haltung führt, der Kahnstellung. Sie soll Fressfeinde vor ihrem Hautgift warnen.

Besonderheiten der Gelbbauchunke

Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) ist eine kleine Amphibienart aus der Familie der Bombinatoridae. Sie ist vor allem durch ihre leuchtend gelbe Bauchseite und ihre braun- bis grünfarbene Rückenseite mit schwarzen Flecken gekennzeichnet.

Eine Besonderheit der Gelbbauchunke ist ihr giftiges Hautsekret. Bei Gefahr sondert sie dieses ab, um sich vor Feinden zu schützen. Das Sekret enthält Steroidalkaloide, die giftig wirken und bei manchen Tieren sogar tödlich sein können.

Ein weiteres Merkmal der Gelbbauchunke ist ihr Verhalten bei der Paarung. Die Männchen umklammern die Weibchen während des Paarungsakts und können sie auf diese Weise auch vor anderen Männchen verteidigen. Diese Art der Paarung nennt man Amplexus.

Eine weitere Besonderheit ist ihr Lautrepertoire. Die Gelbbauchunke gibt während der Paarungszeit laute Rufe von sich, die an ein schmatzendes Geräusch erinnern. Auch bei Störungen oder Gefahr kann sie lautstarke Warnrufe ausstoßen.

Die Gelbbauchunke ist außerdem anpassungsfähig an verschiedene Lebensräume und kann in feuchten Wiesen, an Waldrändern, in Sümpfen und auch in Gebirgsbächen vorkommen. Dabei ist sie meist nachtaktiv und verbringt den Tag in Verstecken wie etwa unter Steinen oder in Erdhöhlen.

Aufgrund von Lebensraumverlusten und Umweltverschmutzung sind jedoch viele Populationen der Gelbbauchunke gefährdet oder bereits ausgestorben. Schutzmaßnahmen wie die Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensräumen sowie die Reduktion von Schadstoffen sind daher dringend erforderlich.

Sozialverhalten der Gelbbauchunke

Die Gelbbauchunke ist ein soziales Tier, das in Gruppen lebt. Die Gruppen bestehen oft aus mehreren Männchen und Weibchen, die gemeinsam in einem begrenzten Territorium leben.

Innerhalb der Gruppe herrscht eine komplexe Sozialstruktur, die von den dominanten Männchen und Weibchen geleitet wird. Die Männchen kämpfen oft um die Kontrolle über die Gruppe und um das Paarungsvorrecht. Es kann auch zu Kämpfen zwischen den Weibchen kommen, insbesondere um die Kontrolle über das Nahrungsangebot.

Gelbbauchunken kommunizieren miteinander durch Körperhaltung, Geräusche und chemische Signale. Während der Paarungszeit geben die Männchen einen charakteristischen Ruf von sich, um Weibchen anzulocken und um ihre Dominanz zu demonstrieren.

Die Gelbbauchunke legt ihre Eier in flachen Gewässern ab, wo die Kaulquappen in Gruppen leben und gemeinsam Nahrung suchen. Auch hier gibt es eine komplexe Sozialstruktur, die von den dominanten Kaulquappen geleitet wird.

Fortpflanzung und Brutpflege der Gelbbauchunke

Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) ist eine kleine Amphibienart, die zur Familie der Unken gehört. Sie ist vor allem in Europa beheimatet und bewohnt bevorzugt feuchte Wiesen, Moore, Sümpfe, Flussufer und andere Gewässer.

Während der Fortpflanzungszeit bilden Gelbbauchunken oft Paare, die sich gemeinsam in flachen Gewässern fortpflanzen. Die Männchen locken die Weibchen mit speziellen Lauten an, die sie unter Wasser erzeugen. Die Eiablage erfolgt in Form von Gelegen an flachen Uferstellen oder Wasserpflanzen. Die Weibchen legen bis zu 170 Eier, die sie in Büscheln von 2 bis 20 Stück an untergetauchte Pflanzenteile heften. Die ca. 1,5 cm großen Kaulquappen schlüpfen nach etwa 8 Tagen. Die Kaulquappen sind graubraun gefärbt und tragen dunkle Flecken. Sie sind beliebtes Fressen für Molche, Ringelnattern oder Libellenlarven.

Die Brutpflege übernimmt in der Regel das Weibchen, das die Gelege bewacht und die Eier vor Fressfeinden wie Fischen und Insekten schützt. Die Entwicklung vom Ei zur Kaulquappe dauert je nach Temperatur und Nahrungsangebot etwa 4 bis 8 Wochen. Nach dem Schlüpfen leben die Kaulquappen im Gewässer und ernähren sich von Algen und anderen pflanzlichen Nahrungsmitteln.

Gelbbauchunken sind tagaktiv und halten sich während der Hitze des Tages oft versteckt im Gras oder in der Nähe von Gewässern auf. In der Dämmerung und nachts gehen sie auf Nahrungssuche. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten und anderen kleinen Wirbellosen.

Haltung der Gelbbauchunken

Die friedlichen Tiere werden idealer Weise in Gruppen von sechs bis 12 Tieren gehalten, wobei auf ein Männchen zwei bis drei Weibchen kommen sollten. 

Terrarien für Unken müssen sowohl einen Land- als auch einen im Vergleich zum Landteil noch größeren Wasserteil verfügen. Es handelt sich also um ein Paludarium. Bei 4 Unken sollte der Landteil etwa 30 x 24 cm, der Wasserteil etwa 26 x 30 Zentimeter groß betragen. Die Mindestgröße für ein Paludarium wäre dann mindestens 60 x 30 x 30 cm. Durch den hohen Wasseranteil empfehlen wir, ein Paludarium aus Glas anzuschaffen.

Nahrung der Gelbbauchunken

Gelbbauchunken ernähren sich von Insekten wie Käfern, Raupen, Ameisen, Mückenlarven, Obstfliegen und Stubenfliegen, Mückenlarven, kleine Heimchen oder Grillen, Blattläuse, Maden, Asseln und Regenwürmer. Auch Spinnen oder kleinere Krebstiere gehören zu ihrem Speiseplan.

Bestäuben Sie die Futterstellen jede Woche mit einer Vitamin- und Mineralienmischung. Die Farbe der Rotbauchunken ist auf ein Pigment zurückzuführen, das mit der Nahrung aufgenommen wird. Dieser ist zum Beispiel in Wasserflöhen enthalten. Vitamine und Mineralien mit Canthaxanthin und Apocarotinal helfen, die schöne Färbung in Gefangenschaft zu erhalten.

Video zur Gelbbauchunke