Quarantäneterrarium – ideal für den Transport und zur temporären Isolierung

Ein Quarantäneterrarium gehört zur Grundausstattung für jeden verantwortungsvollen Reptilienhalter. Es dient als temporärer Lebensraum für neu erworbene Tiere oder kranke Reptilien, die von den anderen Bewohnern isoliert werden müssen. Der Hauptzweck besteht darin, die Ausbreitung von Krankheiten oder Parasiten zu verhindern und neue Tiere vor dem Einsetzen in das Hauptterrarium gründlich zu beobachten und untersuchen zu lassen.

Wenn du ein neues Reptil kaufst, weißt du oft nicht, ob es gesund ist oder möglicherweise Krankheitserreger in sich trägt. Durch eine Quarantänezeit von mindestens 4-6 Wochen kannst du sicherstellen, dass dein neuer Schützling keine Gefahr für deine bestehende Sammlung darstellt. In dieser Zeit lässt sich das Tier in Ruhe beobachten, sein Verhalten und Gesundheitszustand einschätzen und nötige Untersuchungen wie Kotproben durchführen.

Auch für bereits vorhandene Reptilien, die Krankheitssymptome zeigen, ist ein Quarantäneterrarium Gold wert. Du kannst das betroffene Tier sofort isolieren und so verhindern, dass sich andere Tiere anstecken. Gleichzeitig lässt sich in der ruhigen Umgebung des Quarantäneterrariums die Genesung besser überwachen und unterstützen.

„Eine gründliche Quarantäne ist der beste Schutz für deinen bestehenden Tierbestand. Sie ermöglicht es dir, neue Tiere genau zu beobachten und potenzielle Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen.“ – Dr. med. vet. Maria Schmidt, Fachtierärztin für Reptilien.

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Einrichtung eines optimalen Quarantäneterrariums

Größe und Material

Die Größe deines Quarantäneterrariums hängt von der Art und Größe der Reptilien ab, die du hältst. Als Faustregel gilt: Es sollte groß genug sein, damit sich das Tier frei bewegen kann, aber nicht so groß, dass die tägliche Reinigung und Desinfektion zu aufwendig wird. Für die meisten mittelgroßen Echsen oder Schlangen reicht ein Terrarium mit den Maßen 60x40x40 cm aus.

Als Material eignet sich am besten Glas oder Kunststoff. Diese Materialien lassen sich leicht reinigen und desinfizieren. Holzterrarien sind für die Quarantäne ungeeignet, da sie Krankheitserreger aufnehmen und schwer zu desinfizieren sind. Ein Vollglasterrarium mit abnehmbarer Frontscheibe bietet optimale Sichtverhältnisse und einfachen Zugang.

Achte auf eine gute Belüftung durch Lüftungsgitter oder -schlitze. Diese sollten feinmaschig genug sein, um ein Entkommen kleiner Futtertiere zu verhindern. Gleichzeitig muss das Terrarium aber ausbruchsicher für dein Reptil sein.

Bodengrund und Einrichtung

Für den Bodengrund im Quarantäneterrarium gilt: Je einfacher zu reinigen, desto besser. Ideal sind:

  • Küchenpapier
  • Zeitungspapier
  • Papiertücher
  • Einweg-Teppichfliesen

Diese Materialien lassen sich täglich problemlos austauschen und entsorgen. Verzichte auf natürliche Substrate wie Sand, Erde oder Rindenmulch, da sich darin Krankheitserreger festsetzen können.

Die Einrichtung solltest du ebenfalls minimalistisch halten:

  • 1-2 einfache Versteckmöglichkeiten (z.B. umgedrehte Blumentöpfe)
  • 1 flache Wasserschale
  • 1 Futternapf (bei Bedarf)
  • 1 Ast zum Klettern (bei baumbewohnenden Arten)

Alle Einrichtungsgegenstände müssen leicht zu reinigen und zu desinfizieren sein. Kunststoff oder Keramik eignen sich gut. Vermeide poröse Materialien wie Holz oder Kork.

Beleuchtung und Heizung

Auch wenn es sich nur um ein temporäres Zuhause handelt, benötigt dein Reptil im Quarantäneterrarium die richtige Beleuchtung und Temperatur. Orientiere dich dabei an den Bedürfnissen der jeweiligen Art:

  • UV-Lampe: Für die meisten tagaktiven Reptilien unverzichtbar
  • Wärmelampe: Erzeugt einen Wärmegradienten im Terrarium
  • Heizmatte: Kann zusätzlich oder alternativ verwendet werden
  • Thermostat: Zur genauen Temperaturregelung

Stelle sicher, dass dein Tier sowohl warme als auch kühlere Bereiche aufsuchen kann. Ein Thermometer und Hygrometer helfen dir, die Bedingungen zu überwachen.

Hygiene und Pflege des Quarantäneterrariums

Tägliche Reinigung

Eine gründliche tägliche Reinigung ist das A und O bei der Quarantänehaltung. Folgende Schritte solltest du jeden Tag durchführen:

  1. Entferne Kot, Urin und Futterreste vollständig
  2. Wische alle Oberflächen mit warmem Wasser ab
  3. Tausche den Bodengrund komplett aus
  4. Reinige und fülle die Wasserschale neu
  5. Desinfiziere bei Bedarf mit einem reptilienfreundlichen Desinfektionsmittel

Benutze für die Quarantäne separate Reinigungsutensilien, die nicht für andere Terrarien verwendet werden. Trage beim Reinigen immer Einweghandschuhe.

Desinfektion

Eine gründliche Desinfektion des gesamten Terrariums sollte mindestens einmal pro Woche erfolgen, bei Krankheitsverdacht auch häufiger. Geeignete Desinfektionsmittel sind:

  • F10SC Veterinary Disinfectant
  • Virkon S
  • Neopredisan 135-1

Beachte immer die Herstellerangaben zur Verdünnung und Einwirkzeit. Spüle alle desinfizierten Flächen gründlich mit klarem Wasser nach.

Quarantänedauer

Die empfohlene Mindestdauer für eine Quarantäne beträgt 4-6 Wochen. In dieser Zeit kannst du:

  • Das Verhalten und die Gesundheit des Tieres beobachten
  • Kotproben auf Parasiten untersuchen lassen
  • Eventuell nötige Behandlungen durchführen
  • Fressverhalten und Gewichtsentwicklung dokumentieren

Erst wenn alle Untersuchungen negativ ausfallen und das Tier einen gesunden Eindruck macht, kann es in das Hauptterrarium umziehen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen

Vermeidung von Kreuzkontaminationen

Um eine Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern, sind einige Vorsichtsmaßnahmen wichtig:

  • Pflege das Quarantäneterrarium immer als letztes, nach allen anderen Terrarien
  • Wasche und desinfiziere deine Hände vor und nach jedem Kontakt
  • Benutze separate Futterpinzetten und andere Utensilien
  • Lagere Futter und Einstreu für die Quarantäne getrennt
  • Reinige Wasserschalen und Futternäpfe nicht im Spülbecken der Küche

Umgang mit kranken Tieren

Wenn du ein krankes Reptil in Quarantäne hältst, gelten besondere Regeln:

  • Trage immer Einweghandschuhe und ggf. Schutzkleidung
  • Desinfiziere täglich das gesamte Terrarium
  • Entsorge Abfälle in verschließbaren Plastikbeuteln
  • Konsultiere einen reptilienkundigen Tierarzt
  • Führe ein Quarantänetagebuch mit allen Beobachtungen

Bedenke, dass manche Reptilienkrankheiten auf den Menschen übertragbar sind. Sei also besonders vorsichtig im Umgang mit kranken Tieren.

Ausstattung für verschiedene Reptilienarten

Die genaue Einrichtung deines Quarantäneterrariums hängt von der Art des Reptils ab. Hier einige Beispiele:

ReptilienartBesondere Anforderungen
BartagameUV-Lampe, Klettermöglichkeit, Badeschale
KönigspythonEng anliegendes Versteck, hohe Luftfeuchtigkeit
LeopardgeckoVerstecke, leicht erhöhte Bodenwärme
WasserschildkröteFlaches Wasserbecken mit Filter, Landteil

Informiere dich genau über die Bedürfnisse der jeweiligen Art und passe das Quarantäneterrarium entsprechend an.

Fütterung während der Quarantäne

Auch in der Quarantäne muss dein Reptil artgerecht ernährt werden. Beachte dabei:

  • Biete nur leicht verdauliches Futter an
  • Vermeide lebende Futtertiere, die Stress verursachen können
  • Entferne nicht gefressenes Futter sofort
  • Dokumentiere Fressverhalten und Kotabsatz genau

Eine reduzierte Fresslust ist in den ersten Tagen normal. Sollte sie länger anhalten, konsultiere einen Tierarzt.

Quellen und Zitate

[1] https://www.madcham.de/de/quarantaene/
[2] https://www.tropic-shop.de/cms/quarantaene-bei-reptilien-und-amphibien-wann-wie-lange-wie
[3] https://bartagame-kaufen.de/haltung/
[4] https://reptiliendoktor.com/therapie-im-terrarium/hygiene/
[5] https://www.leopardgeckos.ch/quarantaene
[6] https://edoc.ub.uni-muenchen.de/30583/1/Roth_Ira.pdf
[7] https://www.reptilienauffangstation.de/de/Aktuelles%20und%20Wissen/Ratgeber/CS_Reptilienhaltung
[8] https://www.der-leopardgecko.de/der-leopardgecko/krankheiten-bei-leopardgeckos/quarant%C3%A4ne-und-kotprobenuntersuchung-1/
[9] https://www.einrichtungsbeispiele.de/artikel/wie-kann-ich-mein-terrarium-am-besten-gegen-parasiten-oder-krankheiten-schuetzen_aid5778.html
[10] https://www.bartagame-info.de/viewtopic.php?t=14879

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