Die Wiesenotter (Vipera ursinii), auch bekannt als Spitzkopfotter oder Karstotter, ist eine kleine, giftige Schlange aus der Familie der Vipern (Viperidae). Diese Art ist in Eurasien verbreitet und gilt als eine der kleinsten europäischen Giftschlangen. Sie ist bekannt für ihre Anpassung an verschiedene Lebensräume, von warmen, feuchten Wiesen bis zu subalpinen Regionen.
Fakten der Wiesenotter
- Klasse: Reptilia
- Ordnung: Squamata
- Familie: Viperidae
- Gattung: Vipera
- Art: Vipera ursinii
- Verbreitung: Frankreich, Italien, Griechenland, Osteuropa bis nach Kasachstan und Nordwestchina
- Lebensraum: Wiesen, Schwemmland, subalpine Regionen
- Maße: Durchschnittlich 40-50 cm, maximal bis zu 80 cm
- Fortpflanzung: Ovovivipar, gebiert lebende Junge
- Gefährdung: Gefährdet durch Lebensraumverlust und menschliche Aktivitäten
Aussehen und äußerliche Merkmale
Die Wiesenotter ist mit einer Körperlänge von etwa 40 bis 50 cm eine der kleinsten Vipern Europas. Ihr Körper ist relativ schlank, und sie hat eine charakteristische Zickzack-Musterung auf dem Rücken, die an die der Kreuzotter erinnert. Die Grundfarbe variiert von braun über grau bis zu dunkelgrün oder -gelb. Die Schuppen sind gekielt, was der Schlange ein raues Gefühl verleiht.
Lebensraum von Wiesenottern
Wiesenottern sind an eine Vielzahl von Lebensräumen angepasst, darunter warme, feuchte Wiesen und Schwemmland im Flachland sowie subalpine Bereiche in Höhenlagen von 1000 bis 2400 Metern. Diese Schlangen sind oft in offenen, sonnenexponierten Gebieten zu finden, die reich an Vegetation sind und Schutz bieten.
Verhalten von Wiesenottern
Die Wiesenotter ist ein Lauerjäger und ernährt sich hauptsächlich von Heuschrecken und Grillen, gelegentlich auch von Eidechsen, Fröschen und jungen Mäusen. Sie ist ovovivipar, das heißt, sie gebiert lebende Junge. Die Schlange ist eher scheu und zieht sich bei Gefahr zurück, kann jedoch bei Bedrohung zubeißen.
Fortpflanzung und Paarung
Die Fortpflanzung erfolgt im Frühjahr, und die Weibchen gebären im Spätsommer lebende Junge. Ein Wurf kann mehrere Jungtiere umfassen, die bei der Geburt voll entwickelt sind und sofort selbstständig leben müssen.
Schutzstatus und Bedrohungen
Die Wiesenotter ist auf der Roten Liste der IUCN als „Vulnerable“ (gefährdet) eingestuft, hauptsächlich aufgrund von Lebensraumverlust durch landwirtschaftliche Praktiken, Klimawandel und Sammlung für den Haustierhandel. Sie ist zudem durch die Berner Konvention und CITES geschützt, was ihren internationalen Handel einschränkt.
Quellen
[1] https://rm.coe.int/16807462b0
[2] https://bioone.org/journals/wildlife-biology/volume-2020/issue-2/wlb.00604/A-European-perspective-of-the-conservation-status-of-the-threatened/10.2981/wlb.00604.full
[3] https://webgate.ec.europa.eu/life/publicWebsite/project/LIFE99-NAT-RO-006404/in-situ-conservation-of-the-romanian-meadow-viper-vipera-ursinii
[4] https://www.degruyter.com/document/doi/10.2478/s11756-010-0146-z/pdf
[5] https://en.wikipedia.org/wiki/Vipera_ursinii
[6] https://www.lacerta.de/AF/Bibliografie/BIB_17037.pdf
[7] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7150868/
[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Wiesenotter