Reptilien-Krankheit: Rachitis

Rachitis ist eine ernste Erkrankung bei Reptilien, die vor allem in Gefangenschaft gehaltene Tiere betrifft. Diese Krankheit, auch als metabolische Knochenerkrankung bekannt, ist durch eine unzureichende Mineralisierung der Knochen gekennzeichnet, was zu weichen und deformierten Knochen führt. Die Hauptursachen für Rachitis sind Mängel in der Ernährung und unzureichende UVB-Bestrahlung, die für die Synthese von Vitamin D notwendig ist. Vitamin D ist entscheidend für die Kalziumaufnahme, und ein Mangel kann zu schweren gesundheitlichen Problemen führen. In diesem Artikel werden wir die Diagnose, Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Vorsorgemaßnahmen für Rachitis bei Reptilien detailliert betrachten.

Diagnose und Symptome von Rachitis

Die Diagnose von Rachitis bei Reptilien kann herausfordernd sein, da die Symptome oft unspezifisch beginnen. Typische Anzeichen sind eine verlangsamte Wachstumsrate, verminderte Knochenstärke und Verformungen der Knochen, die zu einer ungewöhnlichen Körperhaltung führen können. Reptilien mit Rachitis zeigen oft eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Knochenbrüchen. Eine Blutuntersuchung kann helfen, indem sie die Calcium- und Phosphatwerte im Blut misst, die bei betroffenen Tieren oft abnormal sind. Eine Röntgenuntersuchung kann zusätzliche Informationen liefern, indem sie die Knochenstruktur und eventuelle Veränderungen sichtbar macht[1][4][6].

Zu den spezifischen Symptomen gehören:

  • Verformte Beine und Wirbelsäule: Die Beine können sich biegen oder anschwellen, und die Wirbelsäule kann eine unnatürliche Krümmung aufweisen.
  • Weicher Kiefer: Auch als „Gummikiefer“ bekannt, kann dies das Fressen erschweren.
  • Weicher Panzer bei Schildkröten: Der Panzer kann weich und verformbar werden, was besonders bei jungen Schildkröten auffällig ist[6][7].

Ursachen von Rachitis

Rachitis wird hauptsächlich durch eine unzureichende Versorgung mit Vitamin D und Calcium verursacht. In Gefangenschaft gehaltene Reptilien erhalten oft nicht genügend UVB-Licht, das für die körpereigene Synthese von Vitamin D notwendig ist. Ohne ausreichendes Vitamin D kann Calcium nicht effektiv aufgenommen werden, was zu einer Entmineralisierung der Knochen führt. Eine falsche Ernährung, die nicht den spezifischen Nährstoffbedarf der Reptilien deckt, kann ebenfalls zur Entwicklung von Rachitis beitragen[2][4][5].

Die häufigsten Ursachen im Überblick:

  • Mangel an UVB-Licht: UVB-Strahlung ist entscheidend für die Vitamin-D-Synthese.
  • Unausgewogene Ernährung: Ein Mangel an Calcium und ein falsches Calcium-Phosphor-Verhältnis können die Krankheit begünstigen.
  • Haltungsfehler: Unzureichende Lebensbedingungen, wie zu kleine oder schlecht ausgestattete Terrarien, tragen ebenfalls zur Entstehung von Rachitis bei[3][4].

Behandlungsmöglichkeiten und Therapie

Die Behandlung von Rachitis erfordert eine Kombination aus diätetischen Anpassungen und verbesserter UVB-Bestrahlung. Die Gabe von Calcium- und Vitamin-D-Präparaten kann helfen, den Mangel auszugleichen. Eine adäquate UVB-Bestrahlung ist entscheidend, um die körpereigene Produktion von Vitamin D zu fördern. In schweren Fällen können injizierbare Calcium- und Vitamin-D-Präparate notwendig sein, um den Mangel schnell zu beheben[1][6].

Behandlungsschritte umfassen:

  • Ernährungsanpassung: Sicherstellen, dass die Ernährung reich an Calcium ist und das richtige Calcium-Phosphor-Verhältnis aufweist.
  • UVB-Bestrahlung: Verwendung von UVB-Lampen, die das notwendige Spektrum für die Vitamin-D-Synthese bieten.
  • Tierärztliche Überwachung: Regelmäßige Untersuchungen durch einen reptilienkundigen Tierarzt, um den Fortschritt zu überwachen und Anpassungen vorzunehmen[2][7].

Vorsorge

Die beste Vorsorge gegen Rachitis besteht darin, den Reptilien eine angemessene Ernährung und Haltung zu bieten. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Calcium und Vitamin D ist, ist entscheidend für die Knochengesundheit. Eine ausreichende UVB-Bestrahlung ist ebenfalls notwendig, um den Vitamin-D-Haushalt zu regulieren. Regelmäßige Gewichtskontrollen und Beobachtungen von Verhaltensänderungen können helfen, frühe Anzeichen von Rachitis zu erkennen und rechtzeitig zu reagieren[1][4].

Vorsorgemaßnahmen umfassen:

  • Optimale Ernährung: Sicherstellen, dass die Ernährung den spezifischen Bedürfnissen des Reptils entspricht.
  • UVB-Licht: Installation von UVB-Lampen im Terrarium, um die natürliche Sonnenstrahlung zu simulieren.
  • Regelmäßige Kontrollen: Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, um den Gesundheitszustand zu überwachen und frühzeitig einzugreifen[6][7].

Quellen

[2] https://www.msdvetmanual.com/management-and-nutrition/nutrition-exotic-and-zoo-animals/nutrition-in-reptiles
[3] https://www.tropic-shop.de/cms/symptom-laehmung-bei-reptilien
[4] https://www.leben-mit-tieren.com/fachartikel/newsreader/rachitis-bei-reptilien.html
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Rachitis
[6] https://www.tierklinik-ganal-ewert.de/fuer-kleintierbesitzer/reptilien/rachitis-der-schildkroete
[7] https://www.thesprucepets.com/metabolic-bone-disease-in-reptiles-1237237

© 2024 Reptilica.de c/o Robin GmbH