Oxyuren, auch als Pfriemenschwänze bekannt, sind parasitäre Fadenwürmer, die häufig bei Reptilien in Terrarienhaltung vorkommen. Diese Parasiten befallen vor allem pflanzenfressende Schildkröten und Echsen und leben im unteren Darmtrakt, wo sie sich von bakteriellen Darmsymbionten ernähren. Oxyuren sind wirtsspezifisch und durchlaufen einen direkten Entwicklungszyklus ohne Zwischenwirt. Die Eier werden über den Kot ausgeschieden, was zu einer ständigen Reinfektion führen kann, insbesondere in Umgebungen mit mangelhafter Hygiene. In diesem Artikel werden die Diagnose, Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Vorsorgemaßnahmen bei einem Oxyuren-Befall bei Reptilien ausführlich behandelt.
Diagnose und Symptome von Oxyuren
Die Diagnose eines Oxyuren-Befalls bei Reptilien erfolgt in der Regel durch eine mikroskopische Untersuchung des Kots, um die Eier oder erwachsenen Würmer nachzuweisen. Zu den häufigsten Symptomen eines Befalls gehören Kümmerwuchs, geringe Gewichtszunahme und Fressunlust, insbesondere bei Jungtieren. Weitere Symptome sind weicher Kot, Durchfall oder Verstopfung. In einigen Fällen können die kleinen Würmer mit bloßem Auge im Kot sichtbar sein[1][6].
Bei einem massiven Befall können schwerwiegendere Komplikationen auftreten, wie Nahrungsverweigerung, Abmagerung, Mangelernährung und Vitaminmangelerscheinungen. Atembeschwerden durch Blähungen und Verstopfungen des Darms sind ebenfalls möglich. In extremen Fällen kann es zu einem Kloaken- oder Hemipenis-Vorfall und einem Darmverschluss kommen, insbesondere nach der Winterruhe[1][6].
Ursachen von Oxyuren
Oxyuren werden hauptsächlich durch schlechte Haltungsbedingungen begünstigt. Zu den häufigsten Ursachen gehören überbesetzte oder zu kleine Gehege und mangelnde Hygiene im Terrarium. Die Parasiten sind sehr widerstandsfähig, und ihre Eier können in der Umgebung lange überleben, was die Ausbreitung und Reinfektion erleichtert. Eine unzureichende Reinigung des Terrariums und der Einrichtungsgegenstände trägt ebenfalls zur Verbreitung der Parasiten bei[1][6].
Behandlungsmöglichkeiten und Therapie
Die Behandlung von Oxyuriasis bei Reptilien erfolgt in der Regel mit anthelmintischen Medikamenten, die speziell gegen Fadenwürmer wirksam sind. Fenbendazol (Panacur) ist ein häufig verwendetes Mittel, während für Schildkröten auch Welpan geeignet ist. Es ist wichtig, dass die Behandlung unter der Aufsicht eines reptilienkundigen Tierarztes erfolgt, da einige Entwurmungspräparate für Reptilien tödlich sein können[4][6].
Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung sollten begleitende Maßnahmen ergriffen werden, um die Reinfektion zu verhindern. Dazu gehören die Quarantäne erkrankter Tiere, die Desinfektion des Terrariums und der Einrichtungsgegenstände sowie die Behandlung aller Terrarienbewohner. Nach der Wurmkur ist es wichtig, die Darmflora mit geeigneten Präparaten wie Bene-Bac zu regulieren[1][6].
Vorsorge
Die Vorbeugung eines Oxyuren-Befalls beginnt mit einer strikten Hygiene im Terrarium. Der Kot sollte regelmäßig entfernt und das Terrarium sowie die Einrichtungsgegenstände gründlich desinfiziert werden. Eine artgerechte Haltung mit ausreichend Platz und eine gesunde Ernährung tragen ebenfalls dazu bei, das Immunsystem der Reptilien zu stärken und die Parasitenbelastung zu reduzieren. Regelmäßige Kotuntersuchungen sind wichtig, um einen Befall frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Neue Tiere sollten immer in Quarantäne gehalten werden, um die Ausbreitung von Parasiten zu verhindern[1][6].
Quellen
[1] https://reptiliendoktor.com/krankheiten/darmparasiten/
[3] http://www.landschildkroeten-forum.eu/wiki:oxyuren
[5] https://www.reptilientierarzt.de/parasiten.php
[6] https://reptiliendoktor.com/krankheiten/oxyuren-pfriemenschwaenze/