Reptilien-Krankheit: Filarien

Filarien sind parasitäre Fadenwürmer, die bei Reptilien, insbesondere bei Wildfängen, vorkommen können. Diese Parasiten durchlaufen einen indirekten Entwicklungszyklus, bei dem blutsaugende Hautparasiten wie Milben oder Zecken als Zwischenwirte fungieren. Filarien können mehrere Zentimeter lang werden und befallen vorwiegend das Bindegewebe sowie die Lymph- und Blutgefäße. Ein Befall mit Filarien kann zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen, die eine schnelle und gezielte Behandlung erfordern. In diesem Artikel werden die Diagnose, Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Vorsorgemaßnahmen bei Filarienbefall bei Reptilien ausführlich behandelt.

Diagnose und Symptome von Filarienbefall

Die Diagnose eines Filarienbefalls bei Reptilien erfolgt in der Regel durch eine klinische Untersuchung und gegebenenfalls durch den Nachweis der Parasiten im Gewebe. Zu den häufigsten Symptomen eines Filarienbefalls gehören dunkle Flecken auf der Haut, die mit Knotenbildung (Hautnekrosen) einhergehen können, sowie teigige Schwellungen der Haut oder einzelner Gliedmaßen (Ödeme). Weitere Symptome sind Bewegungsunlust, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und Nahrungsverweigerung. In einigen Fällen können die Würmer mit bloßem Auge unter der Haut oder im Auge sichtbar sein.

Ursachen von Filarienbefall

Filarien werden durch blutsaugende Hautparasiten wie Milben, Zecken oder Egel übertragen. Diese Parasiten fungieren als Zwischenwirte und übertragen die Filarienlarven auf die Reptilien. Besonders gefährdet sind Wildfänge, die in ihren natürlichen Lebensräumen mit diesen Zwischenwirten in Kontakt kommen. Auch in Terrarienhaltung können Filarien durch den Kontakt mit infizierten Tieren oder kontaminierten Umgebungen übertragen werden.

Behandlungsmöglichkeiten und Therapie

Die Behandlung eines Filarienbefalls bei Reptilien ist komplex, da abgetötete Filarien im Körper verbleiben und lebensbedrohliche Komplikationen verursachen können. Eine medikamentöse Therapie ist daher problematisch. Bei Bedarf können oberflächliche Filarien chirurgisch entfernt werden, um Komplikationen zu vermeiden. Zur Vermeidung septischer Komplikationen kann die Erhöhung der Temperatur am Aufwärmplatz um 3–5 °C hilfreich sein. Dies kann durch die Montage einer zusätzlichen Wärmelampe erreicht werden, wobei die Bestrahlungsdauer der Sonnenscheindauer im natürlichen Habitat entsprechen sollte.

Vorsorge

Die Vorbeugung eines Filarienbefalls beginnt mit der Quarantäne neuer Tiere, insbesondere von Wildfängen, um die Ausbreitung der Parasiten zu verhindern. Eine konsequente Bekämpfung von Milben und anderen blutsaugenden Hautparasiten ist entscheidend, um eine Reinfektion zu vermeiden. Zudem sollte das Immunsystem der Reptilien durch artgerechte Haltungsbedingungen gestärkt werden, um die Anfälligkeit für Parasiten zu reduzieren.

Quellen

[1] https://www.vetmed.fu-berlin.de/einrichtungen/vph/we08/_media/Gesamtkatalog_VetMed_Lernziele_Pruefungsthemen_Pruefungsinformationen_2023-06-27.pdf
[2] https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/infektionen/parasiteninfektionen-nematoden-fadenw%C3%BCrmer/lymphatische-filariose
[3] https://www.exomed.de/haeufigkeit-und-bedeutung-von-endoparasiten-bei-reptilien/
[4] https://www.tropic-shop.de/cms/symptom-augen-sind-veraendert
[5] https://phaidra.vetmeduni.ac.at/open/o:801
[6] https://reptiliendoktor.com/krankheiten/filarien-fadenwuermer/
[7] https://reptiliendoktor.com/krankheiten/darmparasiten/

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