Kaspische Bachschildkröte (Mauremys caspica) – Merkmale, Lebensraum & Haltung

Die Kaspische Wasserschildkröte ist eine faszinierende und stark gefährdete Schildkrötenart, die in der Kaspi-See-Region beheimatet ist. Mit einer maximalen Panzerlänge von bis zu 70 Zentimetern zählt sie zu den größeren Schildkrötenarten und kann ein Gewicht von bis zu 60 Kilogramm erreichen. Die Tiere sind bekannt für ihre charakteristische blassgelbe Färbung und ihr ruhiges Wesen. Die Kaspische Wasserschildkröte ist jedoch vom Aussterben bedroht und steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten der IUCN. Ihr Lebensraum ist bedroht aufgrund von menschlichen Eingriffen in die Natur sowie illegalen Handel mit den Tieren. In der Natur lebt die Kaspische Wasserschildkröte vor allem in flachen, stillen Gewässern und ernährt sich von Pflanzen und gelegentlich auch von kleinen Tieren. Es handelt sich um ein sehr altertümliches Tier, das seit über 50 Millionen Jahren existiert und noch immer ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems in der Kaspi-See-Region ist. Es ist wichtig, dass die bedrohten Lebensräume der Kaspischen Wasserschildkröte geschützt werden und illegaler Handel mit den Tieren gestoppt wird, um das Überleben dieser faszinierenden Spezies zu sichern.

Fakten zu Kaspische Wasserschildkröte

  • Klasse: Reptilien
  • Ordnung: Schildkröten
  • Familie: Altwelt-Sumpfschildkröten
  • Gattung: Mauremys
  • Art: Kaspische Wasserschildkröte (Mauremys caspica)
  • Verbreitung: Nordiran, Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan, Afghanistan und Tadschikistan
  • Lebensraum: Flüsse, Seen, Teiche und andere stehende Gewässer
  • Maße und Gewicht: bis zu 25 cm lang und 1 kg schwer
  • Fortpflanzung: Eiablage im Frühjahr oder Sommer, Gelege umfasst 3-13 Eier
  • Gefährdung: vom Aussterben bedroht (kritisch gefährdet) aufgrund von Lebensraumzerstörung, illegaler Jagd und Sammlung und Krankheiten

Aussehen und äußerliche Merkmale

Die Kaspische Wasserschildkröte (Mauremys caspica) ist eine Unterart der Wechselkröten (Mauremys) und gehört zur Familie der Schildkröten (Testudinidae). Sie ist in den Gewässern rund um das Kaspische Meer verbreitet und zeichnet sich durch einige charakteristische äußerliche Merkmale aus.

Die Kaspische Wasserschildkröte hat eine ovale Körperform und erreicht eine Länge von bis zu 23 cm. Ihr Rückenpanzer ist stumpf und rauchgrau oder braun gefärbt. Er weist 1 bis 3 Kiele auf, die sich auf der Mitte oder auf der Oberseite des Panzers befinden. Der Bauchpanzer ist gelb oder cremefarben und hat eine gefleckte oder gesprenkelte Musterung.

Der Kopf der Kaspischen Wasserschildkröte ist mittelgroß und stark abgerundet. Die irisierenden Augen sind groß und rundlich, mit vertikalen Pupillen. Der Kopf hat außerdem auffallend lange und dreieckige Ohrröhren sowie kurze Halsstacheln. Der Schwanz der Kaspischen Wasserschildkröte ist relativ kurz und stumpf.

In jungen Jahren sind die Kaspischen Wasserschildkröten lebhafter und farbenfroher als ihre älteren Artgenossen. Die Jungtiere haben einen ausgeprägten roten Streifen auf der Schläfe und am Hals, der sich im Laufe der Zeit verblasst. Außerdem weist der Bauchpanzer der Jungtiere schwarze Flecken auf, die sich mit der Zeit zu einem Muster füllen. Bei Männchen sind die Krallen an den Vorderbeinen zudem deutlich länger und kräftiger als bei den Weibchen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kaspische Wasserschildkröte trotz ihrer Schlichtheit eine auffällige und charakteristische Erscheinung hat. Ihr ovales Körperbau und der rauchgraue Rückenpanzer mit 1 bis 3 Kielesind unverwechselbar. Die gelbe oder cremefarbene Bauchpanzerung mit den charakteristischen Flecken oder Streifen im Jungenalter sind ebenso ein prägnantes Merkmal wie die auffällig langen Ohrröhren und die kurzen Halsstacheln.

Lebensraum von Kaspische Wasserschildkröte

Die Kaspische Wasserschildkröte ist eine ausgesprochen seltene und geschützte Tierart. Ihr Lebensraum ist vor allem in den größeren Strömen und Flüssen im Kaspischen Meer zu finden. Hier fühlt sich die Wasserschildkröte besonders wohl, da sie sowohl auf Nahrungssuche, als auch zur Aufzucht ihres Nachwuchses auf die Flüsse angewiesen ist.

In ihrem natürlichen Lebensraum sind die Kaspische Wasserschildkröten verschiedene Herausforderungen ausgesetzt. Vor allem die Wasserqualität und die Verfügbarkeit von Nahrung spielen hier eine große Rolle. Das Kaspische Meer und seine Zuflüsse sind jedoch in den letzten Jahrzehnten stark durch menschliche Eingriffe betroffen, was sich negativ auf die Überlebensrate der Wasserschildkröten auswirkt.

Ein weiteres Problem ist die Verschmutzung der Ufergebiete und die Zerstörung von Lebensräumen durch die Landwirtschaft. Die Flüsse werden durch den Einsatz von Pestiziden, Herbiziden und Düngemitteln belastet und häufig von Abwasser- und Industrieabfällen vergiftet.

Die Kaspische Wasserschildkröte benötigt reines Wasser und saubere Uferbereiche zum Überleben. Die Schildkröten nutzen die Flüsse auch zur Paarung und zur Eiablage. Nur wenn der Lebensraum intakt ist, können sich die Tiere erfolgreich vermehren.

Hinzu kommen weitere Gefahren durch den Menschen, wie z.B. Überfischung und illegale Jagd. Die Nachfrage nach dem Fleisch und den Eiern der Wasserschildkröte ist hoch und führt zu einem dramatischen Rückgang der Population.

Um den Lebensraum der Kaspischen Wasserschildkröte zu erhalten und die Tiere zu schützen, sind daher dringend Maßnahmen zum Schutz der Flüsse und zum Erhalt der Ökosysteme notwenig. Nur so kann der Bestand der Art auf Dauer gesichert werden. Dazu gehört neben der Reduktion von Schadstoffen im Wasser auch ein striktes Verbot von illegaler Jagd und Handel mit den Tieren.

Nur durch gezielten Artenschutz und einem nachhaltigen Management der Gewässer kann die Kaspische Wasserschildkröte in ihrem natürlichen Lebensraum erhalten werden.

Soziales Verhalten von Kaspische Wasserschildkröte

Kaspische Wasserschildkröten sind gesellige Tiere, die in Gruppen leben und interagieren. In der Natur bilden sie oft Kolonien, in denen sie zusammenleben und fressen. Eine Kolonie kann aus mehreren Dutzend bis hin zu mehreren hundert Individuen bestehen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sie sich auch auf erhöhten Flächen wie Steinen oder Baumstümpfen sonnen und dabei in Gruppen bleiben.

Die soziale Interaktion ist auch während des Paarungsverhaltens zu beobachten. Männliche Schildkröten beschützen ihr Territorium und werben um Weibchen, indem sie sich gegenseitig bedrohliche Haltungen wie das Aufblähen des Körpers oder das Schließen der Augenlider zeigen. Weibchen hingegen wählen das Männchen aus, das ihnen am meisten zusagt. Nach erfolgreicher Paarung legen die Weibchen ihre Eier in Gruben und kehren oft zu den gleichen Brutplätzen zurück.

Es ist bekannt, dass Kaspische Wasserschildkröten auch mit anderen Arten zusammenleben können. In einigen Fällen teilen sie ihre Habitat mit anderen Schildkröten wie europäischen Sumpfschildkröten (Emys orbicularis) oder Eifel-Schmuckschildkröten (Chrysemys picta marginata). Es wurde beobachtet, dass Kaspische Wasserschildkröten während Komfortverhalten wie dem Sonnenbaden in Gruppen zusammenbleiben, auch wenn sie von verschiedenen Arten sind. Es gab sogar Fälle, in denen Kaspische Wasserschildkröten mit Eifel-Schmuckschildkröten hybridisierten.

In der Gefangenschaft können Kaspische Wasserschildkröten auch andere Tiere als Nachbarn tolerieren, wenn ausreichend Platz und Versteckmöglichkeiten gegeben sind. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Schildkröten Einzelgänger sein können und möglicherweise aggressiv gegenüber anderen Arten werden können, wenn sie gestresst sind.

Insgesamt ist das Sozialverhalten der Kaspischen Wasserschildkröte ein wichtiger Aspekt ihres Lebensstils. Obwohl sie Einzelgänger sein können, zeigen sie auch eine starke Tendenz, in Gruppen zu leben und mit anderen Arten zu interagieren, wenn die Bedingungen günstig sind. Hierdurch ergibt sich ein faszinierendes Verhaltensbereich, das die Neugierde der Ornithologen und Liebhaber der natürlichen Welt anzieht.

Fortpflanzung und Paarung

Die Mauremys caspica ist eine im Südwesten Asiens beheimatete Schildkrötenart, die zur Familie der Altweltlichen Sumpfschildkröten gehört. Die Fortpflanzung dieser Art unterscheidet sich kaum von der anderer Sumpfschildkröten: Männchen und Weibchen paaren sich im Frühjahr oder Sommer während der Paarungszeit. Hierbei nähert sich das Männchen dem Weibchen von hinten, beißt ihr in den Nacken und hält sie mit seinen Krallen fest. Anschließend schiebt er seinen Schwanz unter den Panzer des Weibchens und kopuliert mit ihr. Die Begattung dauert dabei in der Regel nur wenige Minuten.

Nach der Paarung sucht das Weibchen einen geeigneten Platz zur Eiablage. Dieser sollte sonnig und sandig sein, damit die Eier dort gut ausbrüten können. In der Regel legt die Kaspische Wasserschildkröte zwischen Mai und Juli zwei bis zwölf Eier. Die Eier werden in einer Grube, die das Weibchen mit den Hinterbeinen aushebt, etwa 5-15 cm tief in den Boden eingegraben. Anschließend bedeckt die Schildkröte die Eier wieder mit Sand. Die Brutzeit beträgt etwa zwei bis drei Monate und ist abhängig von der Umgebungstemperatur. Bei einer Temperatur von etwa 27°C schlüpfen in der Regel Weibchen aus den Eiern, bei einer Temperatur von etwa 31°C hingegen Männchen.

Die Eltern kümmern sich nicht um ihre Nachkommen, weshalb die Jungen vom ersten Moment an auf sich allein gestellt sind. Sie müssen sich ihre Nahrung selbst suchen und vor Fressfeinden wie Vögeln oder Raubfischen schützen, bis sie groß genug sind, um alleine zu überleben.

Insgesamt kommt die Kaspische Wasserschildkröte in ihrer Heimatregion relativ häufig vor und wird auch in der Kultur der dort lebenden Menschen geschätzt. Allerdings wird sie aufgrund von Lebensraumverlust und Überfischung der Flüsse und Seen, in denen sie vorkommt, zunehmend bedroht. Daher sind Schutzmaßnahmen und Erhaltungsmaßnahmen erforderlich, um das Überleben dieser Art langfristig zu garantieren.

Haltung von Kaspische Wasserschildkröte und Eignung für die Terraristik

Die Haltung von Kaspischen Wasserschildkröten erfordert einige Besonderheiten, die bei der Pflege dieser Tiere zu beachten sind. Diese Schildkrötenart lebt vorwiegend in Flüssen und Seen des Kaspischen Meeres und benötigt daher ein besonderes Aquarium oder Terrarium, welches ihren Bedürfnissen gerecht wird.

Die Größe des Behälters sollte mindestens 1,5-mal so groß wie die Größe des Tieres sein. Eine Mindestgröße von 120x60x60cm pro Paar ist empfehlenswert. Eine ausreichende Wassermenge ist nötig, damit sich die Kaspischen Wasserschildkröten ausreichend bewegen können. Ein Filtersystem ist unabdingbar, um das Wasser konstant rein zu halten. Des Weiteren benötigen die Schildkröten Stellen zum Sonnenbaden und eine Lufttemperatur von 26-28 °C und eine Wassertemperatur von 20-24 °C. Der Bereich zum Sonnenbaden sollte bei einer Temperatur von 32-35 °C liegen und eine UV-Lampe darf nicht fehlen.

Die Ernährung ist sehr wichtig bei der Haltung von Kaspischen Wasserschildkröten. Sie ernähren sich von Pflanzen und kleinen Fischen. Eine Nahrungsumstellung sollte langsam erfolgen, um die Verdauung der Schildkröten nicht zu stören. Futterpflanzen sind unter anderem Seerosen, Wasserpest und Wasserlinsen. Kleine Fische wie Elritzen, Moskitofische und Cichliden können zusätzlich gegeben werden.

Die Hygiene muss bei der Haltung von Kaspischen Wasserschildkröten besonders beachtet werden. Der Kiesboden sollte regelmäßig gereinigt werden und das Wasser gewechselt werden. Aquarientechnik mit UV-C Wasserklärer kann dabei helfen, Bakterien und Keime im Wasser zu reduzieren.

Wer sich für die Haltung von Kaspischen Wasserschildkröten entscheidet, sollte einiges an Zeit und Geld investieren. Die Anforderungen an die Haltung sind umfangreich, doch wer sich ausreichend informiert und vorbereitet, wird seine Freude an diesen faszinierenden Tieren haben. Besonders auch bei der Rettungsaktion der letzten Jahre spielt der Erhalt dieser Art eine große Rolle, eine gute Haltung ist daher wichtig.