Die Ruineneidechse (Podarcis siculus), auch bekannt als Italienische Mauereidechse, ist eine weit verbreitete Echsenart, die zur Familie der Lacertidae gehört. Ursprünglich in Italien beheimatet, hat sich diese Art erfolgreich in verschiedenen anderen Regionen etabliert, darunter auch auf den Balearen und in Teilen der USA. Die Ruineneidechse ist bekannt für ihre Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume und ihre Fähigkeit, in von Menschen geprägten Umgebungen zu gedeihen. In diesem Artikel werden wir die biologischen und ökologischen Merkmale der Ruineneidechse untersuchen, einschließlich ihrer Klassifikation, ihres Lebensraums und ihres Verhaltens. Darüber hinaus werden wir die Fortpflanzungsgewohnheiten dieser Art sowie ihre Eignung für die Haltung in Terrarien betrachten.
Fakten zur Ruineneidechse
- Klasse: Reptilia
- Ordnung: Squamata
- Familie: Lacertidae
- Gattung: Podarcis
- Art: Podarcis siculus
- Verbreitung: Ursprünglich in Italien, mittlerweile auch in anderen Teilen Europas und Nordamerikas verbreitet.
- Lebensraum: Bevorzugt offene, sonnige Lebensräume wie Felder, Gärten, Mauern und Küstengebiete.
- Maße und Gewicht: Die Ruineneidechse erreicht eine Gesamtlänge von bis zu 25 cm, wobei der Schwanz etwa zwei Drittel der Gesamtlänge ausmacht.
- Fortpflanzung: Ovipar, legt mehrere Gelege pro Jahr mit jeweils 4 bis 7 Eiern.
- Gefährdung: Die Art wird von der IUCN als nicht gefährdet eingestuft, da sie in vielen Regionen weit verbreitet und anpassungsfähig ist.
Aussehen und äußerliche Merkmale
Die Ruineneidechse ist eine kräftige Mauereidechse mit einer variablen Färbung, die von bräunlich über grün bis grau reicht. Die Unterseite kann weiß, gelb, rötlich oder hellgrün sein. Ein charakteristisches Merkmal ist der braune Längsstreifen in der Mitte des Rückens, während die Flanken in verschiedenen braunen, gelblichen und grünen Tönen gescheckt sind. Es gibt mehr als 60 beschriebene Unterarten, die sich vor allem in der Färbung unterscheiden, darunter die besonders auffällige Podarcis siculus coeruleus, die auf Felsen vor Capri und Sizilien vorkommt und einen blauen Bauch hat[1].
Lebensraum von Ruineneidechsen
Die Ruineneidechse ist ein Habitatgeneralist und gedeiht in vielen natürlichen und von Menschen modifizierten Umgebungen. Sie bewohnt Wälder, Graslandschaften, Buschland, felsige Gebiete und landwirtschaftliche Flächen. Ihre Fähigkeit, in offenen Lebensräumen zu leben, wird durch ihre hohe Thermophilie unterstützt, die es ihr ermöglicht, in hohen Temperaturen zu gedeihen[3]. Diese Anpassungsfähigkeit hat es der Ruineneidechse ermöglicht, sich in verschiedenen Regionen außerhalb ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets zu etablieren.
Verhalten von Ruineneidechsen
Ruineneidechsen sind tagaktive Reptilien, die ein starkes territoriales Verhalten zeigen. Sie sind agile Kletterer und bewegen sich schnell auf Felsen, Mauern und in der Vegetation. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Insekten und anderen kleinen Wirbellosen, aber sie nehmen auch pflanzliche Nahrung zu sich. Diese Eidechsen sind bekannt für ihre Fähigkeit, sich in ihrer Umgebung zu tarnen und Fressfeinde zu vermeiden. Sie nutzen visuelle Signale zur Kommunikation mit Artgenossen und zur Verteidigung ihres Territoriums[1][3].
Fortpflanzung und Paarung
Die Fortpflanzung der Ruineneidechse erfolgt durch Eiablage. Weibchen können bis zu vier Gelege pro Jahr produzieren, wobei jedes Gelege 4 bis 7 Eier umfasst. Die Fortpflanzungszeit beginnt im Mai und endet im Juli. Die Eier werden in feuchtem Substrat vergraben und schlüpfen nach einer Inkubationszeit von mehreren Wochen. Die Jungtiere sind bei der Geburt voll entwickelt und müssen sich selbstständig ernähren und schützen[3].
Haltung von Ruineneidechsen und Eignung für die Terraristik
Die Haltung von Ruineneidechsen in Terrarien erfordert ein Verständnis ihrer natürlichen Bedürfnisse. Ein geeignetes Terrarium sollte ausreichend Platz für Bewegung bieten und mit vielen Klettermöglichkeiten sowie Verstecken ausgestattet sein. Die Temperatur sollte tagsüber zwischen 24 und 30 °C liegen, mit einer Nachtabsenkung. Eine moderate Luftfeuchtigkeit ist wichtig, um das Wohlbefinden der Tiere zu gewährleisten. Die Ernährung sollte abwechslungsreich sein und hauptsächlich aus Insekten bestehen. Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit sind Ruineneidechsen relativ pflegeleicht und eignen sich auch für Anfänger in der Terraristik.
Quellen
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Ruineneidechse
[2] https://www.eurolizards.com/trip-reports/pair-behavior-of-small-lacertids/
[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Italian_wall_lizard
[4] https://www.lacerta.de/AS/Bibliografie.php?Genus=19&Species=76&Taxon=1
[5] https://www.science.gov/topicpages/w/wall%2Blizard%2Bpodarcis