Wanderratte (Wanderratte) – Merkmale, Lebensraum & Haltung

Die Wanderratte (Rattus norvegicus) ist eine der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Arten von Nagetieren weltweit. Mit ihrer Rolle als Krankheitsüberträger und Schädling sind Ratten für viele Menschen ein unangenehmer Anblick. Trotzdem spielen sie eine wichtige Rolle in verschiedenen Ökosystemen und sind ein wichtiger Teil der Nahrungskette für Raubtiere.

Die Wanderratte ist eine agile und anpassungsfähige Art, die in vielen Umgebungen erfolgreich leben kann. Obwohl sie hauptsächlich nachts aktiv ist, können sie tagsüber auch gesehen werden. Was sie zu einer besonderen Herausforderung für die Schädlingsbekämpfung macht, ist ihre Fähigkeit, schnell zu lernen und sich an unterschiedliche Umgebungen und Maßnahmen anzupassen.

Die Wanderratte ist ein opportunistischer Fresser, der sich von einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren ernährt. Sie bevorzugt jedoch kohlenhydratreiche Nahrungsmittel wie Getreide und Samen. Aufgrund ihres Appetits auf menschliche Nahrungsquellen und ihrem Potenzial zur Übertragung von Krankheiten können Ratten zu erheblichen Problemen in Städten und ländlichen Gebieten führen.

Obwohl sie oft als Schädlinge betrachtet werden, sind Ratten auch ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette für Raubtiere wie Füchse, Eulen und Schlangen. In einigen Ländern werden sie sogar als Nahrungsmittel für den menschlichen Verzehr genutzt, und ihr Fell wird für Kleidung und Accessoires verwendet.

Trotz ihrer kontroversen Reputation sind Wanderratten ein faszinierendes und wichtiges Nagetier, das Einblicke in ökologische Interaktionen und Anpassungsfähigkeit bietet. Ihre Fähigkeit, in vielen verschiedenen Umgebungen zu leben und zu gedeihen, macht sie zu einem wichtigen Teil unserer Umwelt.

Fakten zur Wanderratte

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Nagetiere
  • Familie: Langschwanzmäuse
  • Gattung: Rattus
  • Art: Rattus norvegicus (Wanderratte)
  • Verbreitung: weltweit, außer Antarktis, Arktis und einigen Inseln
  • Lebensraum: bevorzugt Feuchtgebiete, aber auch in Städten, Dörfern und auf Bauernhöfen anzutreffen
  • Maße und Gewicht: etwa 20-30 cm ohne Schwanz, bis zu 40 cm mit Schwanz, Gewicht bis zu 500 g
  • Fortpflanzung: Wanderratten paaren sich ganzjährig und bekommen alle paar Wochen Nachwuchs, der nach rund 3 Wochen geboren wird
  • Gefährdung: insgesamt nicht gefährdet, jedoch können ihr hohes Vermehrungspotential und ihr Auftreten als Schädlinge in verschiedenen Bereichen (z.B. Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie, Kanalisation) Probleme bereiten

Aussehen und äußerliche Merkmale

Die Wanderratte ist eine der am häufigsten vorkommenden Nagetierarten in Europa und gilt als eine der schädlichsten Arten für den menschlichen Lebensraum. Hier erfährst du alles über die äußerlichen Merkmale der Wanderratte.

Die Wanderratte ist ein großes Nagetier, das bis zu 25 cm lang werden kann. Ihr Schwanz, der ebenfalls behaart ist, kann bis zu 22 cm lang sein. Das Gewicht einer Wanderratte liegt im Durchschnitt bei 400 Gramm bis 600 Gramm. Das Fell der Wanderratte ist dunkelgrau oder braun, jedoch kann es auch rotbraun oder schwarz sein. Eine charakteristische Merkmale der Wanderratte sind die größeren Ohren im Vergleich zu anderen Rattenarten.

Die Augen der Wanderratte sind klein und schwarz, dabei sind die Augen der erwachsenen Ratten etwas ausgeprägter als bei jungen Ratten. Die Nase der Wanderratte ist breit und markant. Im Vergleich dazu ist die Schnauze einer Hausmaus etwas länglicher und schmaler. Die Zähne der Ratten befinden sich im Ober- und Unterkiefer. Erwachsene Wanderratten sind in der Lage, mit ihren Zähnen eine Druckkraft von 7.000 bis 8.000 N/cm² zu erzeugen.

Die Wanderratte hat vier Zehen an ihren Vorderbeinen, während sie fünf Zehen an ihren Hinterbeinen besitzt. Die Krallen an den Zehen sind scharf und helfen ihnen beim Klettern und Graben. Die Ratten haben auch eine Vorliebe für das Graben von Tunneln und können in der Lage sein, bis zu 1,5 Meter tief zu graben. Die Wanderratte hat auch eine äußerst flexible Wirbelsäule, die es Ratten ermöglicht, durch enge Spalten und Gänge hindurchzukriechen.

Abschließend kann festgehalten werden, dass die äußerlichen Merkmale der Wanderratte charakteristisch für diese Art sind. Eine gründliche Kenntnis dieser Merkmale ist für Reptilienhalter wichtig, um sicherzustellen, dass ihre Tiere nicht von diesen Schädlingen infiziert werden.

Lebensraum von Wanderratten

Die Wanderratte, auch bekannt als Hausratte oder Norwegische Ratte, ist eine weit verbreitete Nagetierart und häufig in städtischen Gebieten anzutreffen. Ihr Lebensraum erstreckt sich jedoch auch auf ländliche Gebiete und Feuchtgebiete.

Die Wanderratte gilt als sehr anpassungsfähig und findet in nahezu allen Umgebungen ausreichend Nahrung und Unterschlupf. Gängige Lebensräume sind Gebäude und Abwasserkanäle, bei denen die Wanderratte aufgrund der feuchten Bedingungen und dem reichhaltigen Nahrungsangebot ideale Bedingungen vorfindet.

In ländlichen Gebieten findet man die Wanderratte häufig in der Nähe von Wasserkörpern wie Flüssen, Seen oder Teichen. Auch natürliche oder künstlich angelegte Gewässer wie Gräben oder Kanäle bieten der Ratte eine geeignete Heimat. Hier finden sie neben ausreichend Nahrung auch Unterschlupf in der Vegetation am Uferbereich.

In Küstenregionen kann man die Wanderratte ebenfalls antreffen. Hier findet sie ihren Lebensraum in der Nähe von Hafen- oder Werftanlagen, wo sie durch Lebensmittelvorräte und Müllreize angelockt wird.

Die Wanderratte ist ein Allesfresser und ernährt sich von Samen, Früchten, Gemüse, Insekten, Fischen oder auch Fleisch. Ihr Lebensraum muss also entsprechende Nahrungsquellen bereitstellen können.

Ein weiteres wichtiges Kriterium für den Lebensraum der Wanderratte ist die Möglichkeit, sich zu verstecken und zu nisten. Daher finden sich in ihrer Umgebung in der Regel ausreichend Bäume, Sträucher und Gräser oder auch Müllablagerungen und Bauwerke. Hier baut die Ratte ihre Obdachstätte oder nutzt bestehende Hohlräume und Risse in Gebäuden und Abwasserkanälen.

Im Allgemeinen wird die Wanderratte als Schädling empfunden und bekämpft. Dennoch ist sie ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems und spielt eine Rolle im Nahrungsnetz. Ein sinnvoller Umgang mit den Tieren und ihrem Lebensraum ist daher wichtig, um eine Kontrolle des Bestandes zu gewährleisten und negative Auswirkungen auf andere Tierarten oder die Umwelt zu minimieren.

Soziales Verhalten von Wanderratten

Wanderratten sind als hochsoziale Tiere bekannt, die in Gruppen, auch als Kolonien bezeichnet, leben. Diese Tiere sind überaus kommunikativ und interagieren nicht nur im täglichen Leben, sondern auch bei der Entscheidungsfindung innerhalb der Gruppe.

In der Wanderratte-Kolonie gibt es verschiedene soziale Ränge, mit dem dominanten Weibchen an der Spitze. Innerhalb der Kolonie kann es zu hierarchischen Kämpfen kommen, wo das höher eingestufte Mitglied das niedriger eingestufte Tier unterwirft. Diese Kämpfe können manchmal auch körperlich ausgetragen werden und führen in vielen Fällen dazu, dass die hierarchische Position geklärt wird.

Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften von Wanderratten ist ihre Fähigkeit, Informationen innerhalb der Gruppe zu teilen. Wenn ein Mitglied der Gruppe eine Nahrungsquelle findet, gibt es eine Reihe von Kommunikationsmethoden, wie Gerüche oder Lautäußerungen, um seine Koloniebegleiter auf diese Quelle aufmerksam zu machen. Der Ausdruck von Information ist ein wichtiger Aspekt des Sozialverhaltens von Wanderratten.

Des weiteren sind Wanderratten faszinierende Tiere mit einzigartigen Verhaltensweisen. In der Kolonie gibt es oft eine Art Rollenteilung, wo die älteren und erfahrenen Tiere für die Sicherheit und Führung der Gruppe verantwortlich sind. Die jüngeren Tiere sind für das Sammeln von Nahrung und die Pflege der Jungen verantwortlich.

Das Sozialverhalten von Wanderratten ist sehr komplex und spielt eine wichtige Rolle für ihre Überlebensfähigkeit und Anpassungsfähigkeit an verschiedene Umgebungen. Durch ihre Fähigkeit zur Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe können sie effektiver auf Bedrohungen reagieren und sich besser an Veränderungen in ihrer Umwelt anpassen.

Insgesamt ist die Wanderratte ein bemerkenswertes Tier mit einem unglaublich komplexen Sozialverhalten, das es diesen Tieren ermöglicht, in verschiedenen Umgebungen zu überleben und zu gedeihen.

Fortpflanzung und Paarung

Die Wanderratte ist eine der am weitesten verbreiteten Nagetierarten auf der Welt und besiedelt nahezu jedes Klima. Sie hat sich hervorragend an ihre Umgebung angepasst und kann sich schnell vermehren, was dazu beiträgt, dass ihre Populationen in manchen Gebieten zur Plage werden können. Doch wie sieht es mit ihrer Fortpflanzung und ihrem Brutverhalten aus?

Die Fortpflanzung der Wanderratte findet das ganze Jahr über statt und es gibt keine bestimmte Paarungszeit. Ein Weibchen kann bereits im Alter von drei Monaten geschlechtsreif sein und ein Männchen ein paar Monate später. Die Paarung dauert etwa 20 bis 30 Minuten und immer mehrere Männchen können mit einem Weibchen paarungsbereit sein. Nach der Paarung ist das Weibchen für zwei bis drei Tage abweisend gegenüber dem Männchen, was dazu beiträgt, dass sie nicht direkt danach wieder gedeckt wird.

Die Trächtigkeit bei der Wanderratte beträgt etwa 21 bis 24 Tage und die Wurfgröße beträgt durchschnittlich sechs bis acht Junge. Es gibt bis zu fünf Würfe pro Jahr, was zu einer hohen Reproduktionsrate führt. Die Geburt findet in einem selbst gegrabenen Bau statt, der oft unterirdisch angelegt wird und aus mehreren Ebenen besteht. Das Weibchen legt in der Regel einen weichen Nistplatz aus Gras und Blättern an, um ihre Jungen aufzunehmen.

Nach der Geburt sind die Jungen nicht in der Lage, ihre Körpertemperatur selbstständig zu regulieren und müssen im Nest warmgehalten werden. Sie sind blind und taub und sind vollkommen auf die Milch der Mutter angewiesen, um zu überleben. Nach etwa zehn Tagen öffnen sich ihre Augen und sie beginnen, die Welt um sie herum zu erkunden. Mit drei Wochen sind sie bereits sehr agil und können selbstständig ein paar Schritte laufen.

Das Brutverhalten der Wanderratte ist stark auf die Aufzucht der Jungen fokussiert. Das Weibchen kümmert sich hauptsächlich um die Jungen und ist dafür zuständig, sie zu säugen und zu beschützen. Das Männchen hingegen hat keine direkte Rolle in der Aufzucht und kann sich einem neuen Paarungsakt widmen, um seine Gene weiterzugeben.

Insgesamt ist das Fortpflanzungsverhalten der Wanderratte ein wichtiger Bestandteil ihres Lebenszyklus und trägt zu ihrer hohen Reproduktionsrate bei. Durch die effektive Brutpflege und den schnellen Lebenszyklus kann sich die Wanderratte schnell ausbreiten und in manchen Gebieten zur Plage werden.

Haltung von Wanderratten und Eignung für die Terraristik

Die Wanderratte (Rattus norvegicus) ist eine der am häufigsten gehaltenen Nagetierarten und erfreut sich insbesondere in der Reptilienhaltung großer Beliebtheit. Diese Tiere zeichnen sich durch ihre Anpassungsfähigkeit, Intelligenz und Geselligkeit aus und sind daher ideale Begleiter für Reptilien, die nicht allein gehalten werden sollten.

In der Haltung der Wanderratte ist eine artgerechte Umgebung das A und O. Hierbei ist vor allem auf die Größe des Geheges zu achten. Mindestens eine Grundfläche von 1 Quadratmeter, gerne auch mehr, sollte eingeplant werden, um den Ratten einen ausreichenden Bewegungsspielraum zu ermöglichen. Da es sich um kletterfreudige Tiere handelt, sollten auch erhöhte Sitz- und Klettergelegenheiten wie Holzleitern oder Äste vorhanden sein.

Auch das Einrichten des Geheges ist von großer Bedeutung. Hierbei sollten verschiedene Versteckmöglichkeiten wie Häuschen, Höhlen oder Tunnel geboten werden, um den Ratten die Möglichkeit zu geben, ihrem natürlichen Verhalten nachzugehen und Rückzugsorte zu haben. Ein weiteres wichtiges Element in der Einrichtung des Geheges stellt das Einstreu dar. Hierbei sollte auf eine staubfreie Variante wie Hanfstreu oder Papierstreu zurückgegriffen werden, um Atemwegserkrankungen bei den Tieren zu vermeiden.

In der Ernährung sind Wanderratten sehr genügsam und können mit einer ausgewogenen Mischung aus Trocken- und Frischfutter, wie Obst und Gemüse, sowie gelegentlichen Proteinquellen wie Mehlwürmern oder gekochtem Hühnerfleisch, versorgt werden. Wichtig ist hierbei, dass die Nahrung stets frisch und abwechslungsreich gehalten wird.

Zudem sollte beachtet werden, dass Wanderratten sehr gesellig sind und daher mindestens zu zweit gehalten werden sollten. Die Vergesellschaftung sollte idealerweise bereits im jungen Alter erfolgen, um Konflikte zwischen den Tieren zu vermeiden.