Apulische Tarantel (Lycosa tarantula) – Merkmale, Lebensraum & Haltung

Die Apulische Tarantel (Lycosa tarantula) ist eine Spinnenart aus der Familie der Wolfsspinnen. Sie ist aufgrund ihrer Größe und ihres Aussehens ein faszinierendes und oft auch beängstigendes Tier. Die Art hat eine lange Geschichte und spielt eine wichtige Rolle in der Volkskultur und der Musiktradition in der Region Apulien in Süditalien. Die Apulische Tarantel wurde früher oft mit dem Biss einer bestimmten Spinne in Verbindung gebracht, was zu einer Art Krankheit führte, die als „Tarantismus“ bekannt ist. In der heutigen Zeit ist bekannt, dass der Biss der Tarantel keine schwerwiegenden gesundheitlichen Auswirkungen hat. Die Spinne selbst ist ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems und hat eine wichtige Rolle bei der Kontrolle von Insektenpopulationen in ihrem Lebensraum.

Die Apulische Tarantel hat eine beeindruckende Größe und ein auffälliges Erscheinungsbild. Sie hat acht Augen, ein robustes braunes bis graues Körpersegment und lange Beine, die mit Haaren bedeckt sind. Das Weibchen kann bis zu 4 cm groß werden, während das Männchen etwas kleiner ist. Die Spinne ist ein geschickter Jäger und bevorzugt kleine Insekten als Beute. In ihrem natürlichen Lebensraum lebt sie in Gruppen, die aus einem Weibchen und mehreren Männchen bestehen. In der Wildnis kann die Apulische Tarantel bis zu 10 Jahre alt werden. Heute wird die Art oft als Haustier in Terrarien gehalten, da sie vergleichsweise leicht zu pflegen ist und ein interessantes Tier zum Beobachten ist.

Fakten zur Apulischen Tarantel

  • Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
  • Ordnung: Webspinnen (Araneae)
  • Familie: Wolfsspinnen (Lycosidae)
  • Gattung: Lycosa
  • Art: Apulische Tarantel (Lycosa tarantula)
  • Verbreitung: Europa, Nordafrika, Naher Osten
  • Lebensraum: Trockene und sonnige Gebiete wie Wiesen, Felder und Sanddünen
  • Körpergröße: Weibchen: 15-35 mm, Männchen: 10-25 mm
  • Gewicht: Weibchen: bis zu 2 g, Männchen: bis zu 1 g
  • Soziales Verhalten: Einzelgänger
  • Fortpflanzung: Paarung im Herbst, Eier werden in einen Kokon abgelegt und im Frühjahr geschlüpft
  • Haltung: Kann in Terrarien gehalten werden, benötigt jedoch genügend Platz und Versteckmöglichkeiten. Die Fütterung erfolgt mit Insekten wie Heuschrecken und Grillen.

Äußerliche Merkmale der Apulischen Tarantel

Die Apulische Tarantel (Lycosa tarantula) ist eine der größten Spinnenarten in Europa. Die Körpergröße der Weibchen variiert zwischen 20-30 mm, während die Männchen kleiner sind und nur eine Größe von 10-15 mm erreichen. Ihr Körper ist meist dunkelbraun oder schwarz gefärbt und hat einen glänzenden Glanz. Die Beine der Apulischen Tarantel sind lang und schlank, was ihr ein elegantes Aussehen verleiht. Die Beine sind ebenfalls dunkel gefärbt und weisen feine Haare und Borsten auf. Der Bauchbereich der Tarantel ist oft heller gefärbt und kann markante Zeichnungen aufweisen. An ihren Beinen haben sie auch charakteristische, haarige Strukturen, die Tarsen genannt werden und ihnen helfen, ihre Beute zu greifen. Die Augen der Apulischen Tarantel sind groß und auffällig und haben eine dunkle Färbung. Insgesamt hat die Apulische Tarantel ein imposantes und beeindruckendes Erscheinungsbild.

Lebensraum und Herkunft

Die Apulische Tarantel ist eine Spinnenart aus der Familie der Wolfspinnen (Lycosidae) und stammt aus Südeuropa und Nordafrika. Sie ist nach der italienischen Stadt Taranto benannt, da man früher glaubte, dass der Biss dieser Spinne eine Art Krankheit, die „Tarantismus“ genannt wurde, auslösen könne. Die Apulische Tarantel bevorzugt trockene und sonnige Lebensräume wie Steppen, Halbwüsten, Sanddünen und Felslandschaften, ist aber auch in Kulturlandschaften wie Olivenhainen, Weinbergen und Gärten zu finden. In Deutschland wurde sie eingeschleppt und kann inzwischen auch hier vorkommen, jedoch ausschließlich in Gewächshäusern oder in Freilandkulturen wie zum Beispiel Weinbergen.

Sozialverhalten Apulische Tarantel

Die Apulische Tarantel (Lycosa tarantula) ist eine einsame Spinne und zeigt kein ausgeprägtes Sozialverhalten. Sie lebt alleine und verteidigt ihr Territorium gegenüber anderen Taranteln. Während der Paarungszeit kann es vorkommen, dass Männchen und Weibchen kurzzeitig zusammenleben, jedoch ist dies keine dauerhafte Sozialbeziehung. Die Weibchen der Apulischen Tarantel sind besonders territorial und zeigen oft aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen. Männchen hingegen sind weniger territorial und können sich auf die Suche nach einem Weibchen begeben, um sich zu paaren. Insgesamt sind Taranteln jedoch keine sehr sozialen Spinnen und leben größtenteils einsam und unabhängig.

Fortpflanzung und Brutpflege

Die Paarung bei der Apulischen Tarantel findet im Spätsommer oder Herbst statt. Das Männchen nähert sich dem Weibchen vorsichtig und beginnt, die Pedipalpen zu schwingen, um seine Annäherung zu signalisieren. Wenn das Weibchen bereit ist, führt das Männchen die Pedipalpen in die Geschlechtsöffnung des Weibchens ein. Nach der Paarung legt das Weibchen mehrere hundert Eier in einen Kokon und bewacht ihn sorgfältig. Die Jungtiere schlüpfen im Frühjahr und verbleiben zunächst im Kokon, bis sie bereit sind, auszuschlüpfen. Nach dem Schlupf bleiben die Jungtiere zunächst noch einige Zeit bei der Mutter, bevor sie sich auf eigene Faust auf die Suche nach Nahrung und einem eigenen Territorium machen. Die Weibchen können mehrere Jahre hintereinander Eier legen, während das Männchen nach der Paarung oft nur wenige Monate lebt. Das Brutverhalten der Apulischen Tarantel ist also stark von der Mutter-Kind-Beziehung geprägt, wobei das Weibchen eine wichtige Rolle bei der Aufzucht der Jungen spielt.

Haltung der Apulischen Tarantel und Eignung für die Terraristik

Die Apulische Tarantel (Lycosa tarantula) kann in Terrarien gehalten werden, jedoch erfordert ihre Haltung einige Vorkehrungen. Die Terrariengröße sollte mindestens das Dreifache der Körperlänge betragen, um ausreichend Platz zum Klettern und Graben zu bieten. Da die Tiere nachtaktiv sind, sollte das Terrarium abgedunkelt sein, um ihnen einen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus zu ermöglichen.

Als Bodengrund eignet sich eine Mischung aus torffreier Blumenerde und Sand. Versteckmöglichkeiten wie Korkröhren oder Tonröhren sollten ebenfalls zur Verfügung gestellt werden. Das Terrarium sollte zudem gut belüftet sein und eine konstante Temperatur von 20-25°C aufweisen.

Die Apulische Tarantel ernährt sich von Insekten und anderen Wirbellosen, die ihr lebend oder als Tiefkühlkost angeboten werden können. Eine regelmäßige Fütterung alle 1-2 Wochen ist ausreichend.

Bei der Haltung von Apulischen Taranteln ist zu beachten, dass es sich um giftige Spinnen handelt, die bei Bedrohung zubeißen können. Aus diesem Grund ist Vorsicht geboten und es wird empfohlen, nur erfahrene Halter zu wählen. Außerdem ist es wichtig, dass das Terrarium sicher verschlossen ist, um ein Entkommen der Spinnen zu verhindern.