Gewöhnliche Steinplattenspinne (Drassodes lapidosus) – Merkmale, Lebensraum & Haltung

Die Gewöhnliche Steinplattenspinne (Drassodes lapidosus) ist eine weit verbreitete Spinnenart in Europa, die zur Familie der Plattbauchspinnen (Gnaphosidae) gehört. Diese Spinne ist bekannt für ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume und ihre charakteristische Erscheinung. Sie ist vor allem in trockenen und warmen Gebieten anzutreffen, kann aber auch in feuchteren Umgebungen überleben. Die Gewöhnliche Steinplattenspinne spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie zur Kontrolle der Insektenpopulation beiträgt.

Fakten zur Gewöhnlichen Steinplattenspinne

  • Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
  • Ordnung: Webspinnen (Araneae)
  • Familie: Plattbauchspinnen (Gnaphosidae)
  • Gattung: Drassodes
  • Art: Gewöhnliche Steinplattenspinne (Drassodes lapidosus)
  • Verbreitung: Europa, Nordafrika, Zentralasien
  • Lebensraum: Wälder, Felder, Gärten, menschliche Siedlungen, Felsen und Steine
  • Körpergröße: Weibchen: 7-12 mm, Männchen: 5-9 mm
  • Gewicht: Nicht spezifisch dokumentiert
  • Soziales Verhalten: Einzelgänger
  • Fortpflanzung: Paarung im Frühjahr, Eier werden in Kokons abgelegt und im Sommer ausgebrütet
  • Haltung: Kann in Terrarien gehalten werden, benötigt geeigneten Lebensraum, wie Spalten und Ritzen, um ein Netz zu bauen und zu jagen. Fütterung mit Insekten wie Heuschrecken und Fliegen[1][2][4].

Äußerliche Merkmale der Gewöhnlichen Steinplattenspinne

Die Gewöhnliche Steinplattenspinne zeichnet sich durch ihren kugelförmigen Körper und ihre langen, dünnen Beine aus. Die Färbung reicht von braun bis schwarz, wobei der Körper eine samtige Textur aufweist. Auffällige weiße Flecken auf dem Hinterleib, die in der Regel in drei Reihen angeordnet sind, machen diese Spinne leicht erkennbar. Diese Flecken helfen der Spinne, sich in ihrer steinigen Umgebung zu tarnen. Die acht Augen der Spinne sind in zwei Reihen angeordnet, wobei die vorderen Augen größer sind und eine gute Sicht auf die Umgebung ermöglichen[4][5].

Die Chelizeren der Männchen sind besonders lang und schwarz, was sie von den Weibchen unterscheidet. Die Beine sind ebenfalls braun bis schwarz gefärbt und mit feinen Haaren bedeckt, die der Spinne helfen, an glatten Oberflächen zu haften. Diese körperlichen Merkmale ermöglichen es der Gewöhnlichen Steinplattenspinne, sich effizient in ihrem Lebensraum zu bewegen und Beute zu fangen[2][5].

Lebensraum und Herkunft

Die Gewöhnliche Steinplattenspinne ist in einer Vielzahl von Lebensräumen zu finden, von trockenen Magerrasen und Küstendünen bis hin zu feuchten Mooren und Wiesen. Sie bevorzugt jedoch warme und trockene Standorte, wo sie sich unter Steinen, in Spalten und Ritzen von Felsen oder unter loser Rinde versteckt. Diese Spinne ist in Europa weit verbreitet und kommt auch in Nordafrika und Zentralasien vor. In Deutschland ist sie besonders in den Mittelgebirgen häufig anzutreffen, während sie im Norddeutschen Flachland seltener vorkommt[1][3][5].

Ihre Fähigkeit, sich an unterschiedliche Umgebungen anzupassen, macht sie zu einer erfolgreichen Art in verschiedenen Klimazonen. Die Gewöhnliche Steinplattenspinne ist sowohl in natürlichen als auch in urbanen Gebieten zu finden, solange es genügend Verstecke und Beute gibt. Diese Anpassungsfähigkeit trägt zu ihrer weiten Verbreitung und ihrem Überleben in verschiedenen Ökosystemen bei[1][2][4].

Sozialverhalten der Gewöhnlichen Steinplattenspinne

Die Gewöhnliche Steinplattenspinne ist ein typischer Einzelgänger und zeigt wenig soziales Verhalten. Sie verbringt den Großteil ihres Lebens allein und interagiert nur während der Paarungszeit mit Artgenossen. Diese Spinne ist territorial und verteidigt ihren Lebensraum gegen Eindringlinge. Das Netz dient nicht nur als Jagdrevier, sondern auch als Schutz vor Fressfeinden und extremen Wetterbedingungen. Die Spinne verlässt ihr Netz selten und nur, wenn es beschädigt ist oder die Beute knapp wird[4][5].

Während der Paarungszeit suchen Männchen aktiv nach Weibchen, indem sie deren Verstecke aufsuchen. Nach der Paarung kehrt das Männchen oft zu seinem eigenen Versteck zurück oder sucht ein neues Weibchen. Das Weibchen bleibt in ihrem Versteck und kümmert sich um die Eiablage und den Schutz der Eier. Dieses Verhalten minimiert die Konkurrenz um Ressourcen und maximiert die Überlebenschancen der Nachkommen[1][3].

Fortpflanzung und Brutpflege

Die Fortpflanzung der Gewöhnlichen Steinplattenspinne erfolgt im Frühjahr, wenn die Männchen auf der Suche nach Weibchen sind. Die Paarung findet meist in den Verstecken der Weibchen statt, wo das Männchen sein Gespinst in der Nähe eines kurz vor der letzten Häutung stehenden Weibchens baut. Nach der Paarung legt das Weibchen die Eier in einem Kokon ab, der in ihrem Versteck befestigt wird. Dieser Kokon schützt die Eier vor Umwelteinflüssen und Fressfeinden[1][2].

Die Brutpflege ist bei dieser Spinnenart relativ einfach. Das Weibchen bewacht den Kokon bis zum Schlüpfen der Jungspinnen, was in der Regel einige Wochen dauert. Nach dem Schlüpfen bleiben die Jungspinnen noch einige Zeit im Versteck der Mutter, bevor sie sich zerstreuen und eigene Verstecke suchen. Diese Phase ist kritisch, da die Jungspinnen besonders anfällig für Fressfeinde sind. Die Überlebensrate der Nachkommen hängt stark von den Umweltbedingungen und der Verfügbarkeit von Beute ab[1][4].

Haltung und Eignung für die Terraristik

Die Haltung der Gewöhnlichen Steinplattenspinne in Terrarien ist möglich, erfordert jedoch spezifische Bedingungen, die ihrem natürlichen Lebensraum entsprechen. Ein Terrarium sollte genügend Platz für Verstecke bieten, wie Spalten und Ritzen, in denen die Spinne ihr Netz bauen kann. Die Temperatur und Luftfeuchtigkeit sollten den natürlichen Lebensbedingungen der Spinne entsprechen, um Stress und Krankheiten zu vermeiden[4][5].

Die Fütterung der Gewöhnlichen Steinplattenspinne ist unkompliziert, da sie sich von einer Vielzahl von Insekten ernährt. Lebendfutter wie Heuschrecken oder Fliegen ist ideal, da es das natürliche Jagdverhalten der Spinne stimuliert. Eine regelmäßige Reinigung des Terrariums ist wichtig, um Schimmelbildung und Parasitenbefall zu verhindern. Die Spinne sollte nicht häufig gestört werden, da dies zu Stress führen kann. Insgesamt ist die Gewöhnliche Steinplattenspinne eher für erfahrene Terrarienhalter geeignet, die sich mit den spezifischen Bedürfnissen dieser Art auskennen[4][5].

Quellen

[1] https://www.natur-in-nrw.de/HTML/Tiere/Spinnen/TSP-174.html
[2] https://wiki.arages.de/index.php?title=Drassodes_lapidosus
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Steinplattenspinnen
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnliche_Steinplattenspinne