Schneckenkanker (Ischyropsalis hellwigii) – Merkmale, Lebensraum & Haltung

Der Schneckenkanker (Ischyropsalis hellwigii) ist eine auffällige Art von Weberknechten, die durch ihr ungewöhnliches Aussehen und ihre einzigartigen Verhaltensweisen bekannt geworden ist. Diese Art ist besonders für ihre Fähigkeit bekannt, sich in Schnecken- oder Muschelschalen zu verstecken, was ihr den Spitznamen „Schneckenkanker“ eingebracht hat. Diese Tarnung dient nicht nur dazu, Beute zu fangen und Feinden zu entkommen, sondern auch zur Regulierung der Körpertemperatur und Feuchtigkeit. Der Schneckenkanker gehört zur Familie der Ischyropsalididae und ist in Europa heimisch, wo er in feuchten Wäldern und Moorgebieten lebt.

Die auffälligen Merkmale des Schneckenkankers umfassen einen länglichen Körper mit acht Beinen und eine Größe von bis zu 10 mm. Die Körperfarbe kann von hellbraun bis dunkelbraun variieren und die Beine sind oft gestreift oder gepunktet. Der Schneckenkanker hat auffällige Augen, die ihm eine hervorragende Sicht geben und ihm helfen, seine Beute zu finden. Obwohl diese Art bekannt ist für ihre Fähigkeit, sich in Schnecken- oder Muschelschalen zu verstecken, sind ihre Bewegungen eher langsam und bedacht.

In diesem Artikel werden wir weitere interessante Fakten über den Schneckenkanker entdecken, einschließlich seines Verhaltens, seiner Fortpflanzung und der möglichen Haltung in Terrarien.

Fakten zum Schneckenkanker

  • Klasse: Arachnida
  • Ordnung: Opiliones
  • Familie: Ischyropsalidae
  • Gattung: Ischyropsalis
  • Art: Ischyropsalis hellwigii
  • Verbreitung: Europa (vor allem südliche Regionen), Nordafrika und Vorderasien
  • Lebensraum: Wälder, Gärten, Parks und andere feuchte Gebiete
  • Körpergröße: Weibchen: 6-8 mm, Männchen: 5-6 mm
  • Gewicht: Unbekannt
  • Soziales Verhalten: Einzelgängerisch, keine ausgeprägte Sozialstruktur
  • Fortpflanzung: Die Männchen umwerben die Weibchen durch Balzrituale und befruchten sie durch Übertragung eines Spermapakets.
  • Haltung: Schneckenkanker sind selten in der Terraristik vertreten, da ihre Haltung sehr speziell ist und nur von erfahrenen Haltern durchgeführt werden sollte. Sie benötigen ein feuchtes Terrarium mit einem geeigneten Substrat, einem Versteck und genügend Platz zum Klettern. Auch die Ernährung und Temperatur müssen sorgfältig kontrolliert werden.

Äußerliche Merkmale des Schneckenkanker

Schneckenkanker haben einen sehr markanten und auffälligen Körperbau. Ihr Körper ist länglich und schmal mit einer Größe von ca. 3-4 cm. Das Besondere an ihnen sind ihre langen Beine, die ihnen eine Spinne-ähnliche Erscheinung geben. Die Beine sind dünn und länglich und haben eine hellgelbe bis rötliche Farbe. Der Körper selbst ist dunkelbraun bis schwarz gefärbt und hat eine haarige Oberfläche. Der Kopf ist klein und länglich, mit zwei kräftigen Kieferklauen, die es dem Schneckenkanker ermöglichen, seine Beute zu ergreifen und zu zermahlen. Das Männchen unterscheidet sich vom Weibchen durch längere und stärkere Kieferklauen. Schneckenkanker sind nachtaktiv und haben große Augen, die ihnen eine gute Nachtsicht ermöglichen. Insgesamt haben sie ein sehr interessantes und ungewöhnliches Aussehen, das sie von anderen Spinnen und Insekten unterscheidet.

Lebensraum und Herkunft

Der Schneckenkanker gehört zur Ordnung der Weberknechte und ist in Europa beheimatet. Diese Art kommt in verschiedenen Ländern wie zum Beispiel in Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien vor. Sie besiedelt verschiedene Lebensräume wie Wälder, Graslandschaften, Parks und Gärten. Der Schneckenkanker bevorzugt feuchte und schattige Orte und ist besonders häufig unter Steinen und Holzstücken zu finden. In einigen Regionen Europas gilt der Schneckenkanker als gefährdete Art, da sein Lebensraum durch menschliche Eingriffe wie Abholzung und Zersiedelung bedroht ist.

Sozialverhalten Schneckenkanker

Ischyropsalis hellwigii sind Einzelgänger und haben keine ausgeprägte Form des Sozialverhaltens. In der Natur leben sie meist alleine und verstecken sich tagsüber in Verstecken wie Felsspalten oder Blätterhaufen. Wenn sie nachts auf Nahrungssuche gehen, treffen sie gelegentlich auf Artgenossen, mit denen sie sich kurzzeitig auseinandersetzen. Das Sozialverhalten von Schneckenkanker beschränkt sich hauptsächlich auf die Paarung und die Pflege der Eier.

Während der Paarungszeit suchen Männchen aktiv nach Weibchen und versuchen, ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Wenn ein Männchen ein bereites Weibchen gefunden hat, führt es eine Art Balztanz durch, indem es sich um das Weibchen bewegt und seine Pedipalpen bewegt. Wenn das Weibchen bereit ist, lässt es das Männchen auf seinen Rücken klettern und führt dann den eigentlichen Paarungsakt durch.

Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier in Verstecken ab und kümmern sich weiterhin um sie, bis die Jungen schlüpfen. Das Sozialverhalten von Schneckenkanker ist im Vergleich zu anderen Spinnenarten eher einfach und auf das Überleben und die Fortpflanzung beschränkt.

Fortpflanzung und Brutpflege

Der Schneckenkanker gehört zu den Spinnenarten, die ihre Eier in einen Kokon legen und diesen bewachen, bis die Jungtiere schlüpfen. Nach der Paarung legt das Weibchen einen runden, weißen Kokon, der aus Seidenfäden besteht und mit Erde und Pflanzenresten getarnt wird. In diesem Kokon befinden sich mehrere Eier, die das Weibchen bewacht und gegen mögliche Feinde verteidigt. Nach einigen Wochen schlüpfen die Jungspinnen aus dem Kokon und verbleiben noch einige Zeit bei der Mutter, bevor sie sich selbstständig machen. Während dieser Zeit ernähren sich die Jungtiere von Fliegen und anderen kleinen Insekten.

Die Paarung der Schneckenkanker findet meist im Frühling statt. Das Männchen nähert sich dem Weibchen und trommelt mit seinen Pedipalpen auf ihren Hinterleib. Wenn das Weibchen bereit ist, dreht es seinen Hinterleib zum Männchen hin und lässt es kopulieren. Die Paarung dauert in der Regel mehrere Stunden. Nach der Paarung legt das Weibchen den Kokon und beginnt mit der Brutpflege.

Das Brut- und Paarungsverhalten des Schneckenkankers ist relativ unerforscht, da es sich um eine seltene und schwer zu findende Art handelt. Es wird angenommen, dass die Lebensweise der Schneckenkanker ähnlich ist wie die anderer Spinnenarten, die ihre Eier in Kokons legen und bewachen.

Haltung von Schneckenkankern und Eignung für die Terraristik

Der Schneckenkanker ist eine interessante und ungewöhnliche Art, die aufgrund ihres Aussehens oft als Haustier gehalten wird. Die Haltung von Schneckenkanker ist jedoch nicht ganz einfach und erfordert spezielle Bedingungen, um sicherzustellen, dass die Spinne gesund und glücklich bleibt.

Da Schneckenkanker eine relativ große Art von Kanker ist, ist ein geräumiges Terrarium notwendig. Ein Terrarium mit einer Größe von mindestens 30x30x30 cm ist empfehlenswert. Es ist auch wichtig, dass das Terrarium gut belüftet und ausreichend feucht ist, um ein gutes Mikroklima zu gewährleisten.

Als Bodensubstrat eignet sich am besten ein Mix aus Torf, Sand und Laub. Es ist auch wichtig, eine Versteckmöglichkeit zu bieten, da Schneckenkanker sich gerne verstecken und sich tagsüber ruhig verhalten. Ein kleines Holz- oder Rindenstück oder ein Blumentopf können hierfür als Versteck dienen.

In Bezug auf die Temperatur sollten die Temperaturen zwischen 20-25°C liegen, während die Luftfeuchtigkeit bei etwa 60-70% gehalten werden sollte. Eine geeignete Beleuchtung ist ebenfalls wichtig, um den natürlichen Tag-Nacht-Zyklus zu imitieren.

Schneckenkanker ernähren sich von Insekten, daher sollten sie regelmäßig mit kleinen Heuschrecken, Fliegen oder Grillen gefüttert werden. Einmal pro Woche ist in der Regel ausreichend.

Insgesamt kann die Haltung von Schneckenkanker für erfahrene Spinnenhalter eine lohnende und faszinierende Erfahrung sein. Es erfordert jedoch einige spezifische Bedingungen, um sicherzustellen, dass die Spinne gesund und glücklich bleibt. Es ist wichtig, sich vor der Haltung umfassend zu informieren und die richtigen Vorbereitungen zu treffen, um eine erfolgreiche Haltung zu gewährleisten.