Wiesenschaumzikade (Philaenus spumarius) – Merkmale, Lebensraum & Haltung

Die Wiesenschaumzikade ist eine weit verbreitete Art aus der Familie der Schaumzikaden, die vor allem auf Wiesen und Weiden anzutreffen ist. Die auffälligen Insekten können leicht anhand ihrer grün-gelben Färbung und der weißen Schaumnester, die sie produzieren, identifiziert werden. Sie gehören zu den Pflanzensaugern und ernähren sich von Pflanzensäften, indem sie Löcher in die Blätter stechen und diese aussaugen. Die Wiesenschaumzikade ist dabei nicht wählerisch und bedient sich an einer Vielzahl von Pflanzen.

Die Art ist sowohl in Europa als auch in Nordamerika weit verbreitet und zählt zu den häufigsten Vertretern ihrer Familie. Diese Zikade ist jedoch nicht nur von ökologischem Interesse. Auch für die Forschung und den Naturschutz spielt sie eine bedeutende Rolle. Sie ist beispielsweise ein wichtiger Indikator für die Biodiversität von Wiesen und Weiden und kann bei der Beurteilung der Ökosystemqualität herangezogen werden.

In diesem Fachartikel werden wir uns genauer mit der Wiesenschaumzikade beschäftigen und ihre Bedeutung für die Ökologie und den Naturschutz untersuchen. Dabei betrachten wir auch ihre Lebensweise, ihre Vorkommen und Verbreitung sowie ihre Beziehung zu anderen Arten in ihrem Lebensraum. Zudem werfen wir einen Blick auf ihre ökologische Bedeutung und ihre Rolle im natürlichen Kreislauf.

Fakten zur Wiesenschaumzikade

  • Klasse: Insekten
  • Ordnung: Schnabelkerfe (Hemiptera)
  • Familie: Schaumzikaden (Aphrophoridae)
  • Gattung: Philaenus
  • Art: Philaenus spumarius
  • Verbreitung: Europa, Asien, Afrika
  • Lebensraum: Wiesen, Felder, Weiden, Gärten
  • Maße und Gewicht: 4-6 mm Körperlänge, 0,11-0,16 g Gewicht
  • Fortpflanzung: Paarung im Frühjahr, Weibchen legen bis zu 200 Eier in Schaumpolster auf Pflanzen
  • Gefährdung: keine spezifische Gefährdung bekannt, allerdings Rückgang der Wiesenschaumzikaden durch Veränderung des Lebensraums, z.B. Intensivierung der Landwirtschaft

Aussehen und äußerliche Merkmale

Die Wiesenschaumzikade ist eine Insektenart, die in verschiedenen Farben und Mustern auftreten kann. Die Körperlänge beträgt zwischen 5 und 7 Millimetern. Grundsätzlich ist die Wiesenschaumzikade braun-schwarz gefärbt und hat auf den Hinterflügeln ein charakteristisches „Auge“. Der Thorax -also der Bereich, der den Kopf mit dem Abdomen verbindet-, ist schwarz gebändert. Auch das Abdomen, also der Körper der Wiesenschaumzikade, zeigt sich in schwarz-brauner Farbe.

Die Flügel der Wiesenschaumzikade sind durchscheinend, manchmal mit einem leichten Braunton und die Spitzen sind etwas dunkler. Die Hinterbeine der Wiesenschaumzikade sind stark, etwas dick und kräftig gewachsen. Die Schenkel sind gelb gefärbt und auch hier sieht man eine schwarze Bänderung an den Schienen.

Die Form des Kopfes ist eher rundlich und strotzt vor Augen, die von tiefschwarz bis hin zu Gelb variieren. Auch die Antennen und die Beine der Wiesenschaumzikade sind von Schwarz und Gelb geprägt. Der Mund der Zikade, der von bekannten Insektenstacheln oder -speeren umgeben ist, eignet sich hervorragend für das Herstellen von Schaum, in dem sich die Wiesenschaumzikade zur Ruhe hält.

Insgesamt wirkt die Wiesenschaumzikade sehr kräftig, ihre Erscheinung ist auffällig und unverkennbar. Die äußerlichen Merkmale sind maßgeblich für die Einordnung in die Gattung der Schaumzikaden.

Lebensraum von Wiesenschaumzikaden

Die Wiesenschaumzikade ist in verschiedenen Lebensräumen Europas und Asiens zu finden. Ihr bevorzugter Lebensraum sind feuchte Wiesen, Weiden und Ufergebiete in der Nähe von Fließgewässern und Feuchtgebieten, wo sie auf Kräutern und Sträuchern lebt und sich vermehrt. Auf diesen Pflanzen findet sie ein reichhaltiges Angebot an Nahrung und einen idealen Ort, um sich zu verstecken und vor Fressfeinden zu schützen.

Die Zikaden bevorzugen sonnige und warme Lebensräume mit ausreichender Vegetation und Nahrung. Die feuchten und dichten Wiesen bieten ihnen auch den nötigen Schutz vor übermäßiger Sonneneinstrahlung. Diese Bedingungen können sie auch in anderen Lebensräumen finden, wie in Wäldern, Parks, Gärten oder sogar in Innenstädten.

Obwohl sie als Einzelgänger leben, können sie in großen Gruppen in ihren bevorzugten Lebensräumen auftreten. Manchmal versammeln sich Zikaden zu Tausenden an Pflanzen und bilden sogenannte Zikaden-Orchester. Die männlichen Zikaden produzieren besondere Singlaute, um Weibchen anzulocken und Paarungsbereitschaft zu signalisieren. Diese Zikadenkonzerte sind oft in ruhigeren, ländlichen Regionen zu hören und können sehr beeindruckend sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Lebensraum der Wiesenschaumzikade insbesondere feuchte Wiesen und Ufergebiete mit ausreichendem Nahrungsangebot und Sonneneinstrahlung umfasst. Diese Umgebungen bieten ihnen Schutz vor Fressfeinden und sind die bevorzugten Orte, um sich zu vermehren und fortzupflanzen. Obwohl sie vor allem in ländlichen Regionen anzutreffen sind, können sie auch in anderen Lebensräumen, wie Siedlungen oder Parks, überleben.

Soziales Verhalten von Wiesenschaumzikaden

Die Philaneus spumarius ist eine Insektenart, die in Europa weit verbreitet ist und in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus von Forschern gerückt ist. Besonders das Sozialverhalten dieser Tiere hat dabei große Aufmerksamkeit erhalten.

Wiesenschaumzikaden leben in Gruppen, die aus mehreren Individuen bestehen können. Innerhalb dieser Gruppen bilden sich häufig bestimmte Hierarchien aus. Dabei sind die größeren und älteren Tiere oft dominanter als die kleineren und jüngeren Tiere.

Eine der interessantesten Verhaltensweisen von Wiesenschaumzikaden ist das sogenannte Spucken. Die Tiere produzieren eine Art Schaum, den sie um sich herum auf Gräsern und Blättern verteilen. Dieser Schaum dient zum Schutz der Eier und Nymphen gegen Fressfeinde und austrocknende Einflüsse der Umgebung. Darüber hinaus scheint es auch eine wichtige Rolle im Sozialverhalten der Tiere zu spielen.

Es wurde beobachtet, dass Wiesenschaumzikaden innerhalb der Schaumansammlungen bestimmte Verhaltensmuster zeigen. So werden die Dominanten oft von den kleineren Tieren umgeben, die ihre Anwesenheit offensichtlich suchen. Dabei kann es auch zu Kämpfen um die Vorherrschaft innerhalb der Gruppe kommen.

Eine andere interessante Beobachtung ist, dass Wiesenschaumzikaden auch außerhalb ihrer Gruppen soziales Verhalten zeigen. So wurden zum Beispiel Tiere beobachtet, die ihrem Artgenossen beim Spucken halfen, indem sie ihm dabei halfen, den Schaum zu verteilen.

Alles in allem zeigt das Sozialverhalten von Wiesenschaumzikaden, dass diese Insekten keineswegs isolierte Einzelgänger sind. Stattdessen haben sie subtile und komplexe soziale Beziehungen, die ihnen helfen, gemeinsam Herausforderungen in ihrer Umwelt zu überwinden. Ihre Spuck-Techniken bieten dabei auch Möglichkeiten zum Austausch von Nahrung, Schutz und Informationen. Erforscht werden diese Phänomene derzeit intensiv, um besser zu verstehen, wie sie sich auf globale ökologische Zusammenhänge auswirken können.

Fortpflanzung und Paarung

Die Fortpflanzung der Wiesenschaumzikade erfolgt über eine komplexe Paarungszeremonie. Hierbei lockt das Männchen das Weibchen durch bestimmte Rufe an, um sie dann zu umwerben. Dabei kann es zu einer vorübergehenden Umwandlung der Flügelschläge kommen, die sich bei beiden Geschlechtern unterscheiden. Wenn das Weibchen bereit ist, legt das Männchen eine Spermientrompete auf ihren Legebohrer, die bis zu zwei Wochen lang den Samen aufnehmen kann.

Das Weibchen selbst legt ihre Eier auf den Stängeln verschiedener Gräser ab. Hierbei achtet sie besonders darauf, dass es sich um Pflanzen handelt, die genügend Nahrung für ihre Nachkommen bieten, um das Wachstum der Larven zu gewährleisten. Meist werden etwa 30-50 Eier in Gruppen von je 4-7 Stück verteilt. Dazu nutzt sie ihren Legebohrer, die sich hinten am Körper befindet. Die Eier sind nach 10-14 Tagen so weit entwickelt, dass daraus kleine Larven schlüpfen.

Die Larven werden von den Weibchen nicht weiter betreut oder beschützt. Sie schlüpfen auf dem Wiesengrund und benötigen sofort Nahrung, um weiter wachsen und sich entwickeln zu können. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Pflanzensaft, den sie durch einen Saugrüssel aufnehmen. Die Larven durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien, bevor sie sich in einem Kokon verpuppen.

Die Verpuppung dauert etwa acht Wochen. In dieser Zeit finden keinerlei weiteren Entwicklungen statt. Wenn die Verpuppung abgeschlossen ist, schlüpft die adulte Wiesenschaumzikade daraus und beginnt den Kreislauf von neuem. Die Geschlechtsreife tritt meist nach sechs Wochen ein, danach beginnt der eigentliche Paarungszyklus.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Fortpflanzung und das Brutverhalten der Wiesenschaumzikade eng miteinander verknüpft sind. Die Paarung selbst ist eine komplexe Angelegenheit, die durch bestimmte Rufe und Bewegungen erst ermöglicht wird. Das Weibchen legt die Eier auf geeigneten Gräsern ab, in der Hoffnung, dass ihre Nachkommen genügend Nahrung und Schutz finden werden. Während der Entwicklung vom Ei zur Larve durchläuft der Nachwuchs mehrere Stadien, bevor er schließlich als ausgewachsene Wiesenschaumzikade den Kreislauf von Neuem beginnt.

Haltung von Wiesenschaumzikade und Eignung für die Terraristik

Die Haltung von Wiesenschaumzikaden ist ein Thema, das unter Reptilienhaltern oft kontrovers diskutiert wird. Während einige es für notwendig halten, Wiesenschaumzikaden als Futtertiere zu halten, um ihren Reptilien eine ausgewogene Ernährung zu bieten, sind andere der Meinung, dass dies nicht notwendig ist und sogar tierquälerisch sein kann.

Für diejenigen, die sich jedoch dafür entscheiden, Wiesenschaumzikaden zu halten, gibt es verschiedene Faktoren zu beachten. Zunächst einmal benötigen Wiesenschaumzikaden ein geeignetes Habitat, das ihren natürlichen Lebensbedingungen möglichst nahe kommt. Dazu gehört ein Terrarium mit ausreichend Platz, eine geeignete Bodensubstanz, Feuchtigkeit und genügend Versteckmöglichkeiten.

Es ist auch wichtig, die Wiesenschaumzikaden mit geeigneter Nahrung zu versorgen. Diese können aus verschiedenen Nahrungsquellen bestehen, einschließlich frischer Pflanzen, die als Futterpflanzen angebaut werden können, oder kommerziell erhältlicher Futterquellen, die speziell für Insekten hergestellt werden.

Um sicherzustellen, dass die Wiesenschaumzikaden bei guter Gesundheit bleiben, ist es wichtig, sie regelmäßig zu überwachen und auf Anzeichen von Krankheit oder Stress zu achten. Es ist auch empfehlenswert, ein geeignetes Quarantäneprogramm einzurichten, um das Risiko einer Übertragung von Krankheiten auf Ihre Reptilien zu minimieren.

Insgesamt kann die Haltung von Wiesenschaumzikaden eine lohnende Erfahrung sein, die Ihrem Reptilien eine zusätzliche Nahrungsquelle bietet und gleichzeitig dazu beitragen kann, natürliche Ökosysteme zu erhalten. Aber es ist wichtig, sorgfältig darüber nachzudenken, ob die Haltung dieser Insekten für Sie und Ihre Reptilien geeignet ist und ob Sie die notwendigen Ressourcen und Kenntnisse haben, um ihnen ein angemessenes Zuhause zu bieten.