Die Sektorspinne, wissenschaftlich bekannt als Zygiella x-notata, ist eine weit verbreitete Spinnenart in Europa und gehört zur Familie der Radnetzspinnen (Araneidae). Diese Spinne ist besonders bekannt für ihr charakteristisches Netz, das einen fehlenden Sektor aufweist, was ihr den Namen „Sektorspinne“ eingebracht hat. Ihre Fähigkeit, sich an verschiedene Lebensräume anzupassen, macht sie zu einer häufigen Bewohnerin sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten. In diesem Artikel werden wir die Merkmale, den Lebensraum, das Sozialverhalten, die Fortpflanzung und die Haltung der Sektorspinne genauer betrachten.
Fakten zu Sektorspinne
- Klasse: Arachnida
- Ordnung: Araneae
- Familie: Araneidae
- Gattung: Zygiella
- Art: Zygiella x-notata
- Verbreitung: Europa, Nordamerika
- Lebensraum: Bäume, Sträucher, Gebäude
- Körpergröße: 7-11 mm (Weibchen), 4-6 mm (Männchen)
- Gewicht: Nicht bekannt
- Soziales Verhalten: Einzelgänger
- Fortpflanzung: Eiablage in Kokons, mehrere hundert Eier pro Kokon
- Haltung: Nicht üblich, mögliche Terrarienhaltung
Äußerliche Merkmale von Sektorspinne
Die Sektorspinne weist einige charakteristische Merkmale auf, die sie leicht erkennbar machen. Weibliche Sektorspinnen erreichen eine Körperlänge von 7 bis 11,5 mm, während die Männchen etwas kleiner sind und eine Länge von 4 bis 8 mm erreichen[5]. Der Körper der Spinne ist in zwei Hauptteile unterteilt: das Prosoma (Vorderkörper) und das Opisthosoma (Hinterleib). Das Prosoma ist hellbraun mit einem dunkleren Kopfdreieck und einer dünnen Umrandung, während die Cheliceren dunkel gefärbt sind[5]. Das Opisthosoma ist silbergrau mit einer deutlichen Blattzeichnung, die der Spinne ein unverwechselbares Aussehen verleiht. Die Beine der Sektorspinne sind geringelt, was zu ihrer markanten Erscheinung beiträgt[5].
Ein weiteres auffälliges Merkmal der Sektorspinne ist das Netz, das sie spinnt. Es handelt sich um ein Radnetz mit einem fehlenden Sektor, der stattdessen einen Signalfaden enthält. Dieser Faden führt von der Netznabe zu einem Schlupfwinkel, in dem sich die Spinne tagsüber versteckt[5]. Diese einzigartige Netzstruktur dient der Spinne als Schutz und ermöglicht es ihr, effizient Beute zu fangen, während sie gleichzeitig vor Fressfeinden verborgen bleibt.
Lebensraum und Herkunft
Die Sektorspinne ist in Europa, Nordafrika und Asien heimisch und kommt in vielen verschiedenen Lebensräumen vor[4]. Sie ist eine anpassungsfähige Art, die sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten gedeiht. Die Spinne lebt bevorzugt in Gärten, Parks, Wäldern und Graslandschaften und baut ihr Netz meist zwischen Büschen oder Bäumen[4]. Aufgrund ihrer Fähigkeit, sich schnell an unterschiedliche Umweltbedingungen anzupassen, ist sie in der Lage, in verschiedenen Lebensräumen zu überleben. In städtischen Gebieten findet man sie oft an Häusern und anderen urbanen Strukturen, wo sie sich in der Nähe von menschlichen Siedlungen niederlässt[5].
Diese Anpassungsfähigkeit hat dazu geführt, dass die Sektorspinne eine der häufigsten Spinnenarten in Europa ist. Ihre Präsenz in städtischen und ländlichen Gebieten macht sie zu einem häufigen Anblick für Naturbeobachter und Spinnenenthusiasten[4]. Trotz ihrer weiten Verbreitung ist die Sektorspinne nicht invasiv und stellt keine Bedrohung für einheimische Arten dar. Ihre Fähigkeit, sich in verschiedenen Lebensräumen anzupassen, macht sie zu einer faszinierenden Art, die es verdient, genauer untersucht zu werden.
Sozialverhalten Sektorspinne
Sektorspinnen sind solitäre Tiere und zeigen keine ausgeprägten sozialen Verhaltensweisen. Sie leben einzeln und interagieren nur während der Paarungszeit mit anderen Individuen[4]. Diese Spinnenart ist bekannt für ihre Fähigkeit, sich in der Nähe von menschlichen Siedlungen zu etablieren, wo sie in der Regel in der Nähe von anderen Sektorspinnen lebt, jedoch ohne direkte soziale Interaktion. Trotz ihrer Nähe zu anderen Individuen bleibt die Sektorspinne eine Einzelgängerin, die ihr Netz unabhängig von anderen baut und verteidigt.
Fortpflanzung und Brutpflege
Die Fortpflanzung der Sektorspinne erfolgt in der Regel im Herbst, wenn die Männchen aktiv nach Weibchen suchen. Das Männchen stellt zur Balz einen Werbefaden her, mit dessen Hilfe es das Weibchen durch Zupfen der ersten beiden Beinpaare anlockt[5]. Die Paarung dauert in der Regel nur eine knappe halbe Minute, kann aber mehrmals wiederholt werden, bevor das Männchen seinen Spermavorrat erneuern muss[5].
Nach der Paarung legt das Weibchen mehrere hundert Eier in einen Kokon, den es sorgfältig bewacht. Diese Kokons sind gelblich gefärbt und bieten den Eiern Schutz vor Fressfeinden und Umwelteinflüssen[5]. Die Jungtiere schlüpfen im Frühjahr und sind zunächst auf die Versorgung durch das Weibchen angewiesen. Nach dem Schlüpfen bauen die Jungspinnen anfangs ein komplettes Netz und sind auch tagsüber in der Netzmitte zu finden[5]. Diese Phase der Brutpflege ist entscheidend für das Überleben der Jungtiere, da sie in dieser Zeit besonders anfällig für Raubtiere sind.
Haltung und Eignung für die Terraristik
Die Haltung der Sektorspinne in Terrarien ist nicht weit verbreitet, da sie in der Regel in freier Wildbahn besser gedeiht. Für diejenigen, die sich dennoch für die Haltung dieser Spinnenart interessieren, ist es wichtig, ein Terrarium bereitzustellen, das die natürlichen Lebensbedingungen der Spinne so gut wie möglich nachahmt. Das Terrarium sollte ausreichend groß sein und über viele Versteckmöglichkeiten verfügen, um den natürlichen Lebensraum der Spinne zu simulieren[4]. Die Temperatur und Luftfeuchtigkeit müssen sorgfältig kontrolliert werden, um den Bedingungen ihres natürlichen Lebensraums gerecht zu werden.
Da die Sektorspinne eine solitäre Art ist, sollte sie nicht mit anderen Spinnenarten zusammengehalten werden. Potenzielle Halter sollten sich gründlich über die spezifischen Bedürfnisse dieser Spinnenart informieren und sicherstellen, dass sie die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen treffen, um sowohl sich selbst als auch die Spinne zu schützen. Die Haltung der Sektorspinne kann eine interessante Erfahrung für erfahrene Spinnenhalter sein, erfordert jedoch ein gewisses Maß an Wissen und Vorbereitung.
Quellen
[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Zygiella_x-notata
[2] https://www.vogelspinnen-info.de/artgerechte-haltung-von-vogelspinnen/
[3] https://insektenliebe.com/de/springspinnen-haltung-schnell-und-einfach-erklaert/
[4] https://reptilica.de/sektorspinne/
[5] https://wiki.arages.de/index.php?title=Zygiella_x-notata