Die Labyrinthspinne (Agelena labyrinthica) ist eine weit verbreitete Spinnenart, die zur Familie der Trichterspinnen (Agelenidae) gehört. Diese Spinne ist bekannt für ihre charakteristischen Trichternetze, die sie in niedriger Vegetation oder zwischen Gräsern baut. Sie spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie zur Kontrolle der Insektenpopulation beiträgt und gleichzeitig als Beute für größere Tiere dient. Die Labyrinthspinne ist in Europa und Teilen Asiens beheimatet und bevorzugt warme und trockene Lebensräume.
Fakten zur Labyrinthspinne
- Klasse: Arachnida
- Ordnung: Araneae
- Familie: Agelenidae
- Gattung: Agelena
- Art: Agelena labyrinthica
- Verbreitung: Europa, Zentral- und Ostasien
- Lebensraum: Wälder, Wiesen, Heidegebiete, trockene und sonnige Standorte
- Körpergröße: Weibchen 10-17 mm, Männchen 8-14 mm
- Gewicht: Nicht spezifisch dokumentiert
- Soziales Verhalten: Einzelgänger, außer während der Paarungszeit
- Fortpflanzung: Paarung im Sommer, Eier werden in Kokons abgelegt
- Haltung: Kann in Terrarien gehalten werden, benötigt große Flächen für den Netzbau
Äußerliche Merkmale der Labyrinthspinne
Die Labyrinthspinne ist eine mittelgroße Spinne mit einer Körperlänge von bis zu 17 mm bei Weibchen und 14 mm bei Männchen. Der Körper ist dunkel gefärbt, mit einem hellen Mittelband auf dem Abdomen, das von weißen Chevron-Markierungen flankiert wird. Der Cephalothorax ist gelb-braun und trägt zwei breite, längs verlaufende Streifen. Ein besonderes Merkmal dieser Spinnenart sind die verlängerten, zweigliedrigen hinteren Spinnwarzen, die fast doppelt so lang sind wie das Basalsegment[1][2].
Die Beine der Labyrinthspinne sind hellbraun und manchmal mit rötlichen Coxae, was ihr hilft, sich schnell zu bewegen und ihre Netze effizient zu bauen. Die Spinne besitzt zudem eine Reihe von Trichobothrien auf ihren Beinen, die als sensorisches System dienen, um Vibrationen im Netz wahrzunehmen und Beute zu erkennen. Diese sensorischen Haare ermöglichen es der Spinne, Beutetiere mit großer Genauigkeit und Geschwindigkeit zu lokalisieren[2][5].
Lebensraum und Herkunft
Die Labyrinthspinne ist in Europa weit verbreitet und kommt auch in Zentralasien, einschließlich China, Korea und Japan, vor. Sie bevorzugt warme und trockene Lebensräume mit niedriger Vegetation, wie Wälder, Wiesen und Heidegebiete. Diese Spinnenart baut ihre Netze in niedriger Vegetation, oft zwischen Gräsern oder in Büschen, und die Netze können bis zu 1,5 Meter über dem Boden liegen, sind jedoch meist etwa 60 Zentimeter hoch[1][5].
Die Netze der Labyrinthspinne bestehen aus einer flachen Platte, die in einen trichterförmigen Rückzugsort übergeht, der der Spinne Schutz und eine Basis zum Jagen bietet. Diese Netze sind oft gut getarnt und schwer zu erkennen, was sie zu effektiven Fallen für Beutetiere macht. In ihrem natürlichen Lebensraum spielt die Labyrinthspinne eine wichtige Rolle bei der Kontrolle der Insektenpopulation, indem sie eine Vielzahl von Beutetieren jagt, darunter Insekten und gelegentlich kleine Wirbeltiere[4][6].
Sozialverhalten der Labyrinthspinne
Die Labyrinthspinne ist ein Einzelgänger und zeigt wenig soziales Verhalten. Sie verbringt den Großteil ihres Lebens allein und interagiert nur während der Paarungszeit mit Artgenossen. Während der Paarung, die im Sommer stattfindet, suchen Männchen aktiv nach Weibchen und nähern sich vorsichtig, um das Weibchen zu umwerben. Nach der Paarung bleibt das Männchen oft noch eine Zeit lang im Netz des Weibchens, bevor es sich zurückzieht[4][5].
Dieses Verhalten minimiert die Konkurrenz um Ressourcen und maximiert die Überlebenschancen der Nachkommen, indem das Weibchen zusätzliche Nährstoffe erhält, die es zur Produktion von Eiern verwenden kann. Trotz ihrer Einzelgänger-Natur ist die Labyrinthspinne in der Natur ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems, da sie zur Kontrolle von Schädlingen beiträgt[2][5].
Fortpflanzung und Brutpflege
Die Fortpflanzung der Labyrinthspinne erfolgt im Sommer. Nach der Paarung legt das Weibchen mehrere Eier in einem Kokon ab, den es in seinem Netz aufhängt. Die Anzahl der Eier variiert je nach Größe und Alter des Weibchens, kann aber mehrere hundert betragen. Die Eier entwickeln sich im Kokon und schlüpfen nach einigen Wochen, wobei die Jungtiere noch einige Zeit im Netz der Mutter bleiben, bevor sie sich zerstreuen und eigene Netze bauen[1][4].
Die Brutpflege bei der Labyrinthspinne ist relativ einfach, da das Weibchen die Eier im Kokon schützt und die Jungtiere nach dem Schlüpfen weitgehend sich selbst überlässt. Dieses Fortpflanzungsverhalten trägt zur weiten Verbreitung und zum Überleben der Art bei, da die Jungtiere in der Lage sind, schnell neue Lebensräume zu besiedeln und sich an unterschiedliche Umweltbedingungen anzupassen[3][5].
Haltung und Eignung für die Terraristik
Die Haltung der Labyrinthspinne in Terrarien ist möglich, erfordert jedoch spezifische Bedingungen, die ihrem natürlichen Lebensraum entsprechen. Ein Terrarium sollte genügend Platz für den Bau eines Netzes bieten und mit geeigneten Verstecken ausgestattet sein. Die Temperatur sollte warm und die Umgebung trocken gehalten werden, um den natürlichen Lebensbedingungen der Spinne zu entsprechen[6].
Die Fütterung der Labyrinthspinne ist unkompliziert, da sie sich von einer Vielzahl von Insekten ernährt. Lebendfutter wie Fliegen oder kleine Heuschrecken ist ideal, da es das natürliche Jagdverhalten der Spinne stimuliert. Eine regelmäßige Reinigung des Terrariums ist wichtig, um Schimmelbildung und Parasitenbefall zu verhindern. Die Spinne sollte nicht häufig gestört werden, da dies zu Stress führen kann. Insgesamt ist die Labyrinthspinne eher für erfahrene Terrarienhalter geeignet, die sich mit den spezifischen Bedürfnissen dieser Art auskennen[5][6].
Quellen
[1] https://www.arachnophoto.com/en/agelenidae-2/agelena-labyrinthica/
[2] https://www.european-arachnology.org/esa/?page_id=435
[3] https://wsc.nmbe.ch/species/77/Agelena_labyrinthica
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Labyrinthspinne
[5] https://en.wikipedia.org/wiki/Agelena_labyrinthica
[6] https://wiki.arages.de/index.php?title=Agelena_labyrinthica