Erdkröte (Bufo bufo) – Merkmale, Lebensraum & Haltung

Die Erdkröte (Bufo bufo) ist eine weit verbreitete Art der Kröten, die in Europa, Asien und Nordafrika beheimatet ist. Diese robuste Kröte ist eine der bekanntesten Amphibienarten in Europa und kann in einer Vielzahl von Lebensräumen, von Wäldern bis hin zu Gärten, gefunden werden. Die Erdkröte ist eine relativ große Art, die bis zu 18 Zentimeter lang werden kann und ein Gewicht von bis zu 2 Kilogramm erreichen kann. Sie ist durch ihre charakteristische braune bis graue Färbung mit dunklen Flecken auf dem Rücken gekennzeichnet. Die Haut der Erdkröte ist sehr warzig und kann ein giftiges Sekret absondern, das sie vor Fressfeinden schützt. Erdkröten sind nachtaktive Tiere und verbringen den Tag in Verstecken wie Erdhöhlen oder unter Steinen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Spinnen und anderen Wirbellosen. Die Erdkröte ist auch bekannt für ihre Laichgewohnheiten, bei denen sie große, gelbe Schnüre mit bis zu 20.000 Eiern in flachen Gewässern ablegt. Insgesamt ist die Erdkröte eine faszinierende Art, die eine wichtige Rolle in vielen Ökosystemen spielt und eine interessante Beobachtungsmöglichkeit für Naturfreunde darstellt.

Fakten zu Erdkröte

  • Klasse: Amphibien
  • Ordnung: Froschlurche
  • Familie: Kröten
  • Gattung: Bufo
  • Art: Erdkröte (Bufo bufo)
  • Verbreitung: fast ganz Europa, West- und Zentralasien, Nordafrika
  • Lebensraum: Wälder, Felder, Gärten, Parkanlagen, Feuchtgebiete
  • Maße und Gewicht: bis zu 18 cm lang, bis zu 150 g schwer (weiblich größer als männlich)
  • Fortpflanzung: Eiablage im Wasser, Kaulquappenentwicklung, Verpuppung im Wasser, Jungtiere verlassen das Wasser
  • Gefährdung: nicht gefährdet (in manchen Regionen jedoch durch Lebensraumverlust und Straßenverkehr bedroht)

Aussehen und äußerliche Merkmale

Die Erdkröte ist eine weit verbreitete Art von Kröten, die man in Europa und Asien finden kann. Sie haben eine breite Schnauze mit einem markanten Kragen und einem abgerundeten Körper. Die Körperlänge der Erdkröte beträgt etwa 6 – 9 cm, wobei die Weibchen größer sind als Männchen.

Eine der auffälligen Eigenschaften der Erdkröte ist ihre gefleckte und verwaschene Haut. Der Farbton kann grau, braun, oliv oder grün sein mit dunkleren Flecken und dunkleren Streifen auf dem Rücken. Die Bauchseite ist weiß oder beige und ist in der Regel ungemustert und glatter als die Rückenseite.

Erdkröten haben ein paar parotide Drüsen an den Seiten des Halses, die giftiges Sekret produzieren können, wenn sie bedroht sind. Dieses Gift kann Augenreizungen und leichte Hautverätzungen verursachen. Die Drüsen sind als Knoten auf der Haut erkennbar.

Die Augen der Erdkröte sind meistens nach vorne gerichtet und haben eine horizontale, ausdrucksstarke Pupille. Die Augen sind von goldbraunen Ellipsenringen umgeben, die oft als „wachsame Augen“ bezeichnet werden. Außerdem haben Erdkröten keine Zähne, sondern eine große, breite Zunge, um ihre Nahrung aufzunehmen.

Die Beine der Erdkröten sind kurz und kräftig, wobei die Vorderbeine mit fünf Zehen ausgestattet sind und die Hinterbeine viel länger und muskulöser sind. Die Hinterbeine haben außerdem Schwimmhäute zwischen den Zehen, was ihnen hilft, sich sowohl auf dem Land als auch im Wasser fortzubewegen.

Insgesamt ist die Erdkröte ein faszinierendes Tier, das aufgrund seiner auffälligen Hautmuster und der anatomischen Eigenschaften leicht zu identifizieren ist. Die parotiden Drüsen an den Seiten des Halses und die auffälligen Augen sind einige der charakteristischen Merkmale, die Erdkröten von anderen Krötenarten unterscheiden.

Lebensraum von Erdkröte

Die Erdkröte ist eine häufige Amphibienart in Europa, Asien und Nordafrika. Ihr Lebensraum ist sehr vielfältig und reicht von Wäldern und Wiesen bis hin zu Feuchtgebieten oder Gärten.

Die Erdkröte bevorzugt feuchte Bereiche, die gleichzeitig genügend Versteckmöglichkeiten bieten. Sie findet Lebensräume in Laub- oder Nadelwäldern, wo sie sich gerne unter Laub und Totholz versteckt. Auch in Parks und Gärten kann sie sich heimisch fühlen, wenn genügend Versteckmöglichkeiten vorhanden sind.

In der Paarungszeit, die im Februar oder März beginnt, suchen die Erdkröten meistens Gewässer auf. Hier legen die Weibchen ihre Laichschnüre ab, die aus mehreren Hunderten von Eiern bestehen können. Der Lebensraum der Erdkröten wird damit erweitert, da sich so auch Teiche, Tümpel und Weiher als wichtige Lebensräume für sie herausstellen.

Für die Winterstarre suchen sich Erdkröten Unterschlupfe unter Steinen, in hohlen Bäumen oder im Erdreich. Der Lebensraum für die Winterruhe ist sehr wichtig, da die Tiere sonst erfrieren würden. Sie suchen dabei Orte auf, die eine relativ konstante Temperatur aufweisen. Hier verbringen sie den größten Teil des Winters, bis sie im Frühjahr wieder aus der Winterstarre erwachen.

Ein weiterer wichtiger Faktor für den Lebensraum der Erdkröten ist das Nahrungsangebot. Da sie sich von Insekten, Regenwürmern und anderen Kleintieren ernähren, sind sie auf Lebensräume angewiesen, in denen diese Nahrungsquellen ausreichend vorhanden sind.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Lebensraum der Erdkröten sehr vielfältig ist und von vielen Faktoren abhängt. Feuchtigkeit, Versteckmöglichkeiten, Gewässer, geeignete Winterquartiere und das Nahrungsangebot sind nur einige Aspekte, die für die Lebensräume von Erdkröten wichtig sind. Um den Schutz dieser Amphibienart sicherzustellen, ist es wichtig, auf die Erhaltung ihrer Lebensräume zu achten.

Soziales Verhalten von Erdkröte

Erdkröten haben ein interessantes Sozialverhalten. Innerhalb der Population gibt es klare Hierarchien unter den Männchen, die von einem einzelnen dominanten Männchen geführt wird, das auch als Alpha-Männchen bekannt ist. Dieses Alpha-Männchen bleibt in einer bestimmten Region von ca. 50 Quadratmetern, die als „Dominanzzone“ bekannt ist.

Die Erdkröten-Männchen haben eine markante Größe und Kraft, was das dominante Männchen von den anderen Männchen und Weibchen unterscheidet. Infolgedessen ist es ihm möglich, wichtige Ressourcen wie Nahrung, Wasser und Schlafplätze zu kontrollieren, was ihm zusätzliche Vorteile in der Paarungszeit verschafft.

Eine andere Form des Sozialverhaltens von Erdkröten ist das Verbergen in der Gruppe, was ihren Schutz vor Fressfeinden erhöht. Das Verhalten kann beobachtet werden, wenn eine Bedrohung auftritt – dann machen sich die Frösche sofort zu einem schützenden Ball zusammengeballt, um den Feind zu irreführen und unverletzt zu entkommen.

Obwohl sich sowohl Männchen als auch Weibchen in der Gruppe verstecken können, haben sie unterschiedliche Rollen im Sozialverhalten der Erdkröten. Weibchen werden normalerweise in der Nähe von Teichen gefunden, wo sie ihre Eier im Wasser ablegen und dann in die Wälder gehen. Die Weibchen kehren jedoch zwischen den jährlichen Wanderungen zurück, um ihre Befruchtung auszuführen. Infolgedessen werden sie auf lange Sicht zur Fortpflanzung beitragen, während die Männchen in der Dominanzzone ihre Fortpflanzungsstrategien durchsetzen.

Insgesamt kann das Sozialverhalten von Erdkröten als beeindruckend beschrieben werden. Ihre Fähigkeit, eine dominante Figur zu identifizieren und Ressourcen innerhalb der Gruppe zu kontrollieren, ermöglicht es ihnen, ihre Überlebensrate zu erhöhen. Darüber hinaus zeigt ihre Fähigkeit, gemeinsam zu arbeiten und sich in Gruppen zu verstecken, eine Art von starkem Zusammenhalt, die notwendig ist, um in einer natürlichen Umgebung zu überleben.

Fortpflanzung und Paarung

Die Erdkröte gehört zu den meistverbreiteten Amphibien in Europa. Wie viele andere Amphibienarten haben Erdkröten ein traditionelles Fortpflanzungsverhalten, das jedes Jahr im Frühling stattfindet. Wenn die Temperaturen stimmen und die Niederschläge ausreichend sind, machen sich die Kröten auf zu ihren Laichgewässern.

Bevor die eigentliche Fortpflanzung jedoch stattfinden kann, müssen sich die Männchen und Weibchen erst einmal finden. Hierfür nutzen die Kröten bestimmte Amphibienlaute, etwa das bekannte Quaken der Männchen, dessen akustisches Spektrum bis zu mehrere hundert Meter weit zu hören ist. Sobald das Weibchen bereit zur Paarung ist, lässt es ebenfalls einen Ruf erklingen. Dann schwimmen beide Tiere zusammen in eine flache Uferzone des Gewässers.

Die eigentliche Paarung beginnt damit, dass sich das Männchen auf dem Rücken des Weibchens festklammert. Anschließend umschlingt es das Weibchen und lässt dabei kleine Samentütchen, sogenannte Spermatophoren, aus den Gonaden über seinen Harntrakt durch ein kleines Feld auf dem Boden des Gewässers fallen. Wenn das Weibchen über diese Spermatophoren läuft, nimmt es die Samen des Männchens in die Genitalöffnung auf.

Nach der Begattung kreisen die Erdkröten noch eine Weile umeinander herum, bevor sie sich voneinander lösen und ihren Platz im Wasser verlassen. Nun beginnt die eigentliche Phase der Eiablage. Die Weibchen graben an geeigneten Stellen im Uferbereich Flachmulden, in die sie ihre Eier legen. Dabei lassen sie jedes Ei einzeln aus ihrem Körper gleiten und kleben es mit einer speziellen Schleimsubstanz an Steine, Wasserpflanzen oder an den Boden des Gewässers.

Die Anzahl der produzierten Eier ist von der Größe des Weibchens abhängig. Im Durchschnitt legt ein Weibchen etwa 2.000 bis 3.000 Eier ab. Die Eier benötigen etwa eine Woche, um zu befruchteten Zellen zu entwickeln, und weitere vier bis sechs Wochen, bis die Jungkröten schlüpfen.

Das Brutverhalten von Erdkröten ist damit ein aufwendiger Vorgang, der das Überleben der Art sichert. Umso wichtiger ist es, dass geeignete Laichgewässer zur Verfügung stehen und diese durch den Menschen geschützt werden.

Haltung von Erdkröte und Eignung für die Terraristik

Die Bufo bufo ist eine der bekanntesten heimischen Amphibienarten und wird aufgrund ihrer Fähigkeit, sich erfolgreich an verschiedene Lebensräume anzupassen, gerne als „Kulturfolger“ bezeichnet. In diesem Artikel soll es jedoch um die Haltung der Erdkröte als Haustier gehen.

Grundsätzlich ist die Haltung einer Erdkröte in Deutschland erlaubt, solange es sich um Tiere aus legaler Nachzucht handelt. Wildfänge dürfen nicht als Haustiere gehalten werden. Die Haltung der Erdkröte ist vergleichsweise einfach und unkompliziert. Allerdings sollten trotzdem einige Dinge beachtet werden.

  • Das Terrarium: Das Terrarium für eine Erdkröte sollte mindestens 80cm x 40cm x 40cm groß sein. Größer ist natürlich besser. Als Bodengrund eignen sich Sand, Torf, Laub oder Moos. Wichtig ist eine ausreichende Versteckmöglichkeit, beispielsweise in Form von Moos oder einem halbierten Blumentopf. Auch ein flaches Wasserbecken darf nicht fehlen.
  • Die Temperatur: Die optimale Temperatur für Erdkröten liegt zwischen 18°C und 22°C. Diese Temperatur kann durch eine Heizmatte und/oder eine Wärmelampe erreicht werden. Eine natürliche Temperatursenkung im Winter ist wichtig für die Gesundheit der Tiere.
  • Die Ernährung: Erdkröten fressen vor allem Insekten wie Käfer, Fliegen und Schaben. Fütterungen sollten zwei- bis dreimal pro Woche stattfinden. Lebende Insekten können vorher in einem Plastikbeutel im Tiefkühlfach „betäubt“ werden. Als Ergänzung können auch kleine Mäuse, Würmer oder Fischfutter gegeben werden.
  • Die Pflege: Erdkröten sind relativ pflegeleicht. Das Terrarium sollte regelmäßig gereinigt werden, Wasser im Becken sollte regelmäßig gewechselt werden. Vor der Fütterung sollten die Tiere gebadet werden, um den Darmtrakt zu reinigen.

Als Fazit lässt sich sagen, dass die Haltung einer Erdkröte nicht sonderlich schwierig ist und auch für Einsteiger geeignet ist. Wichtig ist eine artgerechte Haltung und eine ausgewogene Ernährung. Wer sich unsicher ist, ob die Haltung einer Erdkröte das Richtige ist, sollte vor der Anschaffung unbedingt ausführliche Informationen einholen.