Der Steppenwaran (Varanus exanthematicus) ist eine weit verbreitete Waranart, die in den Savannen, Halbwüsten und trockenen Gebieten West- und Zentralafrikas vorkommt. Diese tagaktive, bodenbewohnende Echse ist bekannt für ihre Anpassungsfähigkeit und ihre Fähigkeit, in verschiedenen Lebensräumen zu überleben. Steppenwarane sind opportunistische Fleischfresser, die sich von einer Vielzahl von Beutetieren ernähren, darunter Insekten, kleine Säugetiere und gelegentlich Aas. In der Terraristik sind sie aufgrund ihres relativ ruhigen Wesens und ihrer Robustheit beliebte Pfleglinge, obwohl sie aufgrund ihrer Größe und speziellen Bedürfnisse nicht für Anfänger geeignet sind. Der Steppenwaran ist nicht nur in der Natur, sondern auch in der Forschung von Interesse, da er häufig als Modellorganismus für Studien zur Physiologie und Anatomie verwendet wird. Trotz ihrer weiten Verbreitung sind Steppenwarane durch Lebensraumverlust und den Handel mit lebenden Tieren sowie ihrer Häute bedroht. In diesem Artikel werden wir die biologischen Merkmale, den Lebensraum, das Verhalten und die Fortpflanzung des Steppenwarans sowie seine Eignung für die Haltung im Terrarium näher beleuchten.
Fakten des Steppenwarans
- Klasse: Reptilia
- Ordnung: Squamata
- Familie: Varanidae
- Gattung: Varanus
- Art: Varanus exanthematicus
- Verbreitung: West- und Zentralafrika (vom Senegal bis Uganda)
- Lebensraum: Savannen, Halbwüsten, trockene Gebiete
- Maße und Gewicht: Bis zu 1,5 Meter lang, bis zu 10 kg
- Fortpflanzung: Eiablage, Gelege von 10-50 Eiern
- Gefährdung: Nicht gefährdet, jedoch durch Handel bedroht
Aussehen und äußerliche Merkmale
Der Steppenwaran ist eine stämmig gebaute Echse mit einem großen Kopf und einem kurzen, kräftigen Schwanz. Die Körperlänge kann bis zu 1,5 Meter betragen, wobei in der Natur Exemplare über 1 Meter selten sind. Die Hautfarbe variiert von blassgrau mit dunklen Flecken bei Jungtieren bis zu gelbbraun mit weißen Punkten bei älteren Tieren. Die Nasenlöcher sind schlitzförmig und näher am Auge als an der Schnauzenspitze gelegen. Der kräftige Körperbau und die scharfen Krallen ermöglichen es dem Steppenwaran, effektiv zu graben und zu klettern, obwohl er hauptsächlich am Boden lebt. Die Färbung bietet eine gute Tarnung in den trockenen, sandigen Lebensräumen, die er bewohnt.
Lebensraum von Steppenwaranen
Steppenwarane sind in den trockenen und halbtrockenen Regionen Afrikas heimisch, wo sie offene Graslandschaften, Savannen und Halbwüsten bevorzugen. Diese Lebensräume bieten ihnen reichlich Nahrung und Versteckmöglichkeiten in Erd- und Baumhöhlen. Der Steppenwaran ist ein ausgezeichneter Gräber und nutzt seine Fähigkeiten, um sich vor Raubtieren zu schützen und sich in der Hitze des Tages abzukühlen. Wasserquellen sind für diese Art wichtig, da sie viel Wasser benötigen, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken. Trotz ihrer Anpassungsfähigkeit ist der Verlust von Lebensräumen durch menschliche Aktivitäten eine Bedrohung für ihre Populationen.
Verhalten von Steppenwaranen
Steppenwarane sind tagaktive und überwiegend einzelgängerische Reptilien. Sie zeigen ein territoriales Verhalten und verteidigen ihr Revier gegen Artgenossen. Ihre Ernährung ist vielfältig und umfasst Insekten, kleine Säugetiere, Vögel und gelegentlich Aas. Steppenwarane sind schnelle Läufer und können Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h erreichen, was ihnen hilft, Beute zu fangen und Raubtieren zu entkommen. Sie sind auch gute Schwimmer und können längere Zeit unter Wasser bleiben. Trotz ihrer Größe und Kraft sind Steppenwarane in der Regel nicht aggressiv gegenüber Menschen und ziehen es vor, sich bei Bedrohung zurückzuziehen.
Fortpflanzung und Paarung
Die Fortpflanzung des Steppenwarans erfolgt durch Eiablage, die während der Regenzeit stattfindet. Weibchen legen zwischen 10 und 50 Eier in Erdhöhlen, die sie zuvor gegraben haben. Die Eier werden in der warmen Erde inkubiert und nach etwa 150 bis 180 Tagen schlüpfen die Jungtiere. Die Fortpflanzung in der Natur ist stark von den klimatischen Bedingungen abhängig, insbesondere von der Verfügbarkeit von Nahrung und Wasser. In Gefangenschaft können Steppenwarane bei optimalen Bedingungen erfolgreich gezüchtet werden, wobei die Inkubationstemperatur und -feuchtigkeit sorgfältig überwacht werden müssen.
Haltung und Eignung für die Terraristik
Steppenwarane sind beliebte Terrarientiere, erfordern jedoch viel Platz und spezielle Haltungsbedingungen. Ein großes Terrarium mit einer Grundfläche von mindestens 3,00 x 1,20 x 1,00 m ist notwendig, um ihren natürlichen Lebensraum nachzuahmen. Die Einrichtung sollte aus lehmhaltigem Sand als Bodengrund, Kletterästen und Versteckmöglichkeiten bestehen. Die Temperaturen sollten tagsüber bei 35 bis 40 Grad liegen, mit lokalen Erwärmungen bis zu 45 Grad, und nachts auf etwa 20 Grad abkühlen. Eine ausgewogene Ernährung mit Futterinsekten und gelegentlich kleinen Wirbeltieren ist wichtig, um Verfettung zu vermeiden. Steppenwarane sind eher ruhige Tiere, die mit etwas Geduld handzahm werden können, sind jedoch aufgrund ihrer Größe und speziellen Bedürfnisse nicht für Anfänger geeignet.
Quellen
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Steppenwaran
[2] https://www.tieranzeigen.at/magazin/reptilienlexikon/steppenwaran/
[3] https://www.tierenzyklopaedie.de/steppenwaran/
[4] https://www.tropic-shop.de/cms/steppenwaran-im-terrarium
[5] https://www.aqualog.de/blog/varanus-exanthematicus-der-steppenwaran/
[6] https://www.monster-reptiles.com/warane/varanus-acanthurus/
[8] https://german-monitors.com/?page_id=580
[9] https://www.einrichtungsbeispiele.de/terrarium-tiere/asien-australien/varanus-acanthurus-slnk.html