Östliche Bartagame (Pogona barbata)

Die Östliche Bartagame (Pogona barbata) ist eine Echsenart, die in den östlichen und südöstlichen Regionen Australiens beheimatet ist. Diese imposanten Reptilien haben sich perfekt an ihren natürlichen Lebensraum angepasst und beeindrucken durch ihr einzigartiges Aussehen und Verhalten.

Fakten zur Östlichen Bartagame

  • Klasse: Reptilia (Reptilien)
  • Ordnung: Squamata (Schuppenkriechtiere)
  • Familie: Agamidae (Agamen)
  • Gattung: Pogona
  • Art: Pogona barbata
  • Verbreitung: Osten und Südosten Australiens
  • Lebensraum: Offene Waldgebiete, Savannen und Küstenheiden
  • Körpergröße: Bis zu 60 cm Gesamtlänge (Männchen), 50 cm (Weibchen)
  • Gewicht: Etwa 300-500 g
  • Verhalten: Tagaktiv, territorial, wärmeliebend
  • Fortpflanzung und Brut: Eierlegend, 5-24 Eier pro Gelege
  • Gefährdung: Nicht gefährdet

Äußerliche Merkmale von Östlichen Bartagamen

Die Östliche Bartagame zeichnet sich durch einen robusten Körperbau und eine eindrucksvolle Erscheinung aus. Mit einer Gesamtlänge von bis zu 60 cm bei Männchen und 50 cm bei Weibchen gehören sie zu den größeren Vertretern ihrer Gattung. Ihr Körper ist abgeflacht und von oben betrachtet länglich-dreieckig geformt, was ihnen hilft, sich eng an Oberflächen anzuschmiegen[1].

Ein besonders auffälliges Merkmal dieser Art sind die stacheligen Schuppen, die sich unter ihrem Kinn befinden und den namensgebenden „Bart“ bilden. Diese Schuppen können aufgestellt werden, um das Tier größer und bedrohlicher erscheinen zu lassen. Zusätzlich zu diesem „Bart“ besitzen sie Gruppen von längeren, stachelartigen Schuppen am Hinterkopf, an den Mundwinkeln, um die äußeren Ohröffnungen und entlang beider Seiten des Bauches[2].

Die Färbung der Östlichen Bartagame variiert von grau-schwarz über rötlich-braun bis hin zu gelblich-braun. Jungtiere weisen oft deutlichere Muster auf, die mit zunehmendem Alter verblassen. Erwachsene Tiere entwickeln manchmal einen subtilen gelben, blauen oder grünen Schimmer am vorderen Teil ihres Kopfes. Bei Erregung und höheren Temperaturen können Kopf, Flanken und Beine eine gelbliche bis orange Färbung annehmen[2].

Lebensraum und Herkunft

Die Östliche Bartagame ist in den östlichen und südöstlichen Teilen Australiens beheimatet. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der Küste bis etwa 1000 km ins Landesinnere. Sie kommen in verschiedenen Bundesstaaten vor, darunter New South Wales, Queensland (einschließlich Fraser Island), South Australia (einschließlich Kangaroo Island) und Victoria[1][2].

Diese Echsen haben sich perfekt an eine Vielzahl von Lebensräumen angepasst. Man findet sie in offenen Waldgebieten, Savannen und Küstenheiden. Sie bevorzugen Gebiete mit ausreichend Sonnenlicht und Strukturen wie Baumstämmen, Felsen oder Zäunen, die sie zum Sonnen und als Aussichtspunkte nutzen können[1].

Die Östliche Bartagame hat sich gut an die klimatischen Bedingungen ihres Lebensraums angepasst. In den heißeren Regionen ihres Verbreitungsgebiets können die Temperaturen tagsüber weit über 40°C steigen, während sie nachts deutlich abfallen. Die Echsen nutzen verschiedene Verhaltensweisen zur Thermoregulation, wie das Aufsuchen schattiger Plätze in der Mittagshitze oder das Sonnen am frühen Morgen[4].

Verhalten von Östlichen Bartagamen

Östliche Bartagamen sind tagaktive Reptilien, die einen Großteil ihrer Zeit mit der Suche nach Nahrung und dem Sonnenbaden verbringen. Sie sind geschickte Kletterer und nutzen erhöhte Positionen wie Baumstümpfe, Äste oder Felsen als Aussichtspunkte. Von diesen erhöhten Positionen aus können sie nicht nur die Sonne genießen, sondern auch nach potenziellen Gefahren, Beute oder Artgenossen Ausschau halten[6].

Ein faszinierender Aspekt ihres Verhaltens ist ihre Fähigkeit zur Kommunikation. Männliche Östliche Bartagamen nicken oft mit dem Kopf und blähen ihren Kehlsack auf, um Dominanz zu zeigen oder Rivalen einzuschüchtern. Bei Bedrohung können sie auch ihre Körperhaltung verändern, indem sie sich aufblähen und ihre Stachelschuppen aufrichten, um größer und bedrohlicher zu erscheinen[6].

Die Östliche Bartagame ist für ihre beeindruckende Verteidigungshaltung bekannt. Wenn sie sich bedroht fühlt, wendet sie sich dem Eindringling zu, öffnet ihr Maul weit und bläht ihren Bart auf, um den Kiefer größer erscheinen zu lassen. Gleichzeitig atmet sie schnell ein, um ihren Körper auszudehnen, wodurch die stacheligen Seiten des Tieres starr und die Gesamtgröße für den Angreifer größer erscheint[6].

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung der Östlichen Bartagamen ist saisonal und findet typischerweise in den wärmeren Monaten nach der Winterruhe statt. Das Paarungsverhalten dieser Echsen ist komplex und beinhaltet eine Reihe von Ritualen. Männchen werben um Weibchen durch Kopfnicken, Aufblähen des Kehlsacks und manchmal auch durch sanftes Beißen des Nackens des Weibchens[1].

Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen etwa 4-6 Wochen später ihre Eier. Ein typisches Gelege besteht aus 5-24 Eiern, wobei die genaue Anzahl von der Größe und dem Alter des Weibchens abhängt. Die Eier werden in selbst gegrabene Erdlöcher gelegt, die das Weibchen sorgfältig auswählt, um optimale Bedingungen für die Entwicklung der Jungtiere zu gewährleisten[1][4].

Die Inkubationszeit der Eier beträgt je nach Umgebungstemperatur etwa 60-80 Tage. Interessanterweise kann die Inkubationstemperatur das Geschlecht der Jungtiere beeinflussen, ein Phänomen, das als temperaturabhängige Geschlechtsbestimmung bekannt ist. Höhere Temperaturen während der Inkubation führen tendenziell zu mehr männlichen Nachkommen, während niedrigere Temperaturen mehr weibliche Nachkommen hervorbringen[4].

Gefährdung

Die Östliche Bartagame gilt derzeit nicht als gefährdete Art. Ihr relativ großes Verbreitungsgebiet und ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume haben dazu beigetragen, dass ihre Populationen bisher stabil geblieben sind. Dennoch stehen sie, wie viele andere Wildtiere, vor Herausforderungen, die langfristig zu einer Gefährdung führen könnten[1].

Eine der Hauptbedrohungen für die Östliche Bartagame ist der Verlust und die Veränderung ihres Lebensraums. Obwohl große Teile ihres Verbreitungsgebiets noch relativ unberührt sind, führen zunehmende menschliche Aktivitäten wie Urbanisierung, Landwirtschaft und Infrastrukturentwicklung zu Veränderungen in der Landschaft. Diese Entwicklungen können die natürlichen Habitate der Echsen zerstören oder fragmentieren, was ihre Populationen beeinträchtigen kann[1].

Der Klimawandel stellt eine weitere potenzielle Bedrohung dar. Veränderungen in den Temperatur- und Niederschlagsmustern könnten die Lebensbedingungen für die Östliche Bartagame erschweren, insbesondere in Bezug auf ihre Thermoregulation und die Verfügbarkeit von Nahrung und Wasser[1].

Um die langfristige Erhaltung der Östlichen Bartagame zu gewährleisten, sind Schutzmaßnahmen und weitere Forschung notwendig. Dies umfasst die Überwachung der Populationen, den Schutz wichtiger Habitate und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für diese einzigartige Echsenart und ihren Lebensraum. Durch solche Maßnahmen können wir sicherstellen, dass diese faszinierenden Reptilien auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil der australischen Fauna bleiben.

Quellen

[1] https://npaq.org.au/eastern-bearded-dragon/
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Eastern_bearded_dragon
[3] http://www.repfocus.dk/Pogona.html
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96stliche_Bartagame
[5] https://bartagame-kaufen.de/arten/
[6] https://australian.museum/learn/animals/reptiles/central-bearded-dragon/
[7] https://www.tierschutzbund.de/fileadmin/Seiten/tierschutzbund.de/Downloads/Steckbriefe_Infos/Steckbrief_Bartagame_DTSchB.pdf

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