Die Mauereidechse (Podarcis muralis) ist eine kleine bis mittelgroße Eidechsenart, die in weiten Teilen Mittel- und Südeuropas verbreitet ist. Diese Art gehört zur Familie der Echten Eidechsen (Lacertidae) und ist bekannt für ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume, insbesondere an von Menschen geschaffene Strukturen wie Mauern und Gebäude. Die Mauereidechse zeichnet sich durch ihre schlanke Körperform, den langen Schwanz und ihre variable Färbung aus, die von graubraun bis grün reichen kann, oft mit komplexen Mustern. In diesem Artikel werden wir die biologischen und ökologischen Merkmale der Mauereidechse untersuchen, einschließlich ihrer Klassifikation, ihres Lebensraums und ihres Verhaltens. Darüber hinaus werden wir die Fortpflanzungsgewohnheiten dieser Art sowie ihre Eignung für die Haltung in Terrarien betrachten.
Fakten zur Mauereidechse
- Klasse: Reptilia
- Ordnung: Squamata
- Familie: Lacertidae
- Gattung: Podarcis
- Art: Podarcis muralis
- Verbreitung: Die Mauereidechse ist in weiten Teilen Mittel- und Südeuropas verbreitet, „von Spanien bis in die Türkei, nördlich bis nach Deutschland und die Niederlande“[4].
- Lebensraum: Diese Echse bevorzugt „trocken-warme, sonnige und steinige Standorte mit Südexposition“[5].
- Maße und Gewicht: Die Mauereidechse erreicht eine Gesamtlänge von bis zu 25 cm, einschließlich des Schwanzes[4].
- Fortpflanzung: Die Art ist ovipar und legt zwei bis zehn Eier pro Gelege[6].
- Gefährdung: Die Art wird in Deutschland als „Vorwarnliste“ eingestuft, in einigen Bundesländern jedoch als gefährdet oder stark gefährdet[5].
Aussehen und äußerliche Merkmale
Die Mauereidechse ist eine schlanke Echse mit einem „abgeflachten Körper und einem spitzzulaufenden Kopf“[6]. Ihre Rückenfärbung ist variabel, „hell- bis mittelbraun oder grau, mitunter auch grünlich“[4]. Ein charakteristisches Merkmal ist „eine unregelmäßige schwärzliche Fleckung, die manchmal ein Netzmuster bildet“[4]. Die Unterseite kann von „weißlich über gelblich bis rot“ variieren und ist „von ungefleckt bis stark gefleckt oder getüpfelt“[4].
Lebensraum von Mauereidechsen
Die Mauereidechse bewohnt eine Vielzahl von Lebensräumen, bevorzugt jedoch „südexponierte, trocken-warme, sonnige und steinige Standorte mit Vertikalstrukturen wie Erdabbrüche, Steine oder Felsen“[5]. Sie ist häufig in „Weinbergen, an Bahn- und Straßenböschungen sowie an Gebäuden in Siedlungen und Städten anzutreffen“[4]. Wichtig für die Art sind „Schlupfwinkel in unmittelbarer Nähe der Sonnplätze“[5].
Verhalten von Mauereidechsen
Mauereidechsen sind tagaktiv und „sehr flink“[6]. Sie sind ausgezeichnete Kletterer und nutzen ihre Umgebung geschickt zur Jagd und zum Sonnenbaden. „Die Tiere verbringen viel Zeit mit Sonnenbaden, vorzugsweise von einem erhöhten Punkt aus oder an einer Stelle, von wo aus die nähere Umgebung überblickt werden kann“[3]. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus „Spinnen, Fliegen, Käfern und Ameisen“[6].
Fortpflanzung und Paarung
Die Fortpflanzung der Mauereidechse erfolgt durch Eiablage. „Die Paarungszeit ist im April und Mai, die Eiablage findet etwa vier Wochen nach der Paarung statt“[6]. Die Weibchen legen „zwei bis zehn Eier“ pro Gelege, wobei „möglicherweise ein Teil der Weibchen in der Lage ist, im Verlauf des Sommers noch ein zweites Gelege zu produzieren“[6]. Die Jungtiere schlüpfen nach etwa sechs Wochen und sind sofort selbstständig.
Haltung von Mauereidechsen und Eignung für die Terraristik
Die Haltung von Mauereidechsen in Terrarien erfordert ein Verständnis ihrer natürlichen Bedürfnisse. Ein geeignetes Terrarium sollte die komplexen Lebensräume der Art nachbilden, mit ausreichend Klettermöglichkeiten, Sonnplätzen und Verstecken. Es ist wichtig zu beachten, dass die Mauereidechse in vielen Regionen unter Schutz steht und ihre Haltung genehmigungspflichtig sein kann. „Gebietsfremde Mauereidechsen fallen dagegen nicht unter den besonderen Artenschutz“[8], was bei der Haltung berücksichtigt werden muss.
Die Mauereidechse ist eine faszinierende Art, die sich perfekt an verschiedene Lebensräume angepasst hat. Ihre Fähigkeit, in der Nähe menschlicher Siedlungen zu leben, macht sie zu einem interessanten Studienobjekt für Stadtökologie und Naturschutz. Gleichzeitig stellt ihre Anpassungsfähigkeit auch Herausforderungen für den Artenschutz dar, insbesondere wenn es um die Ausbreitung gebietsfremder Populationen geht.
Quellen und Zitate
[1] https://www.bfn.de/artenportraits/podarcis-muralis
[2] https://feldherpetologie.de/heimische-reptilien-artensteckbrief/mauereidechse/
[3] https://www.infofauna.ch/de/beratungsstellen/reptilien-karch/die-reptilien/arten/mauereidechse
[4] https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/amphibien-reptilien/mauereidechse/
[5] https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige?stbname=Podarcis+muralis
[6] https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/-/mauereidechse-podarcis-muralis-laurenti-1768
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Mauereidechse
[8] https://www.reptilien-brauchen-freunde.de/podmu.html