Reptilien, wie alle Tiere, sind anfällig für eine Vielzahl von Krankheiten, die von infektiösen Erregern bis hin zu Umweltfaktoren reichen. Zu den häufigsten Erkrankungen bei Reptilien gehören Infektionen, Parasitenbefall, Stoffwechselstörungen und Hautprobleme.
- Infektionen sind oft bakteriell, viral oder pilzbedingt. Bakterielle Infektionen wie Mundfäule (Stomatitis) treten häufig bei Reptilien auf und werden oft durch schlechte Haltungsbedingungen oder Verletzungen im Maulbereich ausgelöst. Virale Infektionen, wie das Adenovirus bei Bartagamen, können schwerwiegende Auswirkungen auf das Immunsystem haben und sind oft tödlich. Pilzinfektionen, wie die „Yellow Fungus Disease“ bei Bartagamen, verursachen Hautläsionen und können sich ohne Behandlung schnell ausbreiten.
- Parasiten sind ebenfalls eine häufige Gesundheitsbedrohung für Reptilien. Innere Parasiten wie Würmer können den Verdauungstrakt befallen und zu Mangelernährung und Schwäche führen. Äußere Parasiten, wie Milben, sind ebenfalls weit verbreitet und verursachen Hautreizungen und Anämie.
- Stoffwechselstörungen, insbesondere die metabolische Knochenerkrankung (MBD), treten bei Reptilien häufig auf, die nicht ausreichend mit Kalzium und Vitamin D3 versorgt werden. Diese Krankheit führt zu schwachen, deformierten Knochen und kann unbehandelt tödlich sein. Reptilien, die nicht ausreichend UV-B-Licht erhalten, sind besonders gefährdet, da UV-B-Strahlen für die Vitamin-D3-Synthese notwendig sind.
- Hautprobleme sind bei Reptilien ebenfalls häufig. Häutungsprobleme (Dysecdysis) können durch Dehydrierung, falsche Luftfeuchtigkeit oder Hautverletzungen verursacht werden. Verbrennungen durch unsachgemäß installierte Wärmelampen sind ein weiteres Problem, das zu schweren Hautverletzungen führen kann.
Reptilien benötigen eine spezielle Pflege und Umgebung, um gesund zu bleiben. Fehler in der Haltung, wie unzureichende Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder unpassende Ernährung, sind oft die Ursache für viele dieser Krankheiten. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und eine sorgfältige Beobachtung des Verhaltens und Aussehens der Tiere sind entscheidend, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.