Regenwürmer als Reptilienfutter

Regenwürmer sind eine nährstoffreiche und natürliche Nahrungsquelle für viele Reptilienarten. Sie eignen sich besonders gut als Futter für bodenbewohnende Echsen, Schildkröten und einige Schlangenarten. Regenwürmer bieten einige Vorteile als Futtertiere:

  • Hoher Proteingehalt
  • Gute Quelle für Feuchtigkeit
  • Reich an Calcium und anderen Mineralstoffen
  • Natürliches Jagdverhalten wird gefördert
  • Leicht zu beschaffen oder zu züchten

Es gibt verschiedene Arten von Regenwürmern, die als Reptilienfutter verwendet werden können. Die beiden häufigsten sind:

  • Tauwürmer (Lumbricus terrestris): Große Regenwürmer, die sich gut für größere Reptilien eignen
  • Kompostwürmer (Eisenia fetida): Kleinere Würmer, ideal für junge oder kleinere Reptilienarten

Bei der Verwendung von Regenwürmern als Reptilienfutter ist es wichtig, einige Punkte zu beachten, um die Gesundheit deines Tieres zu gewährleisten.

Regenwürmer sind eine ausgezeichnete Nahrungsquelle für viele Reptilienarten, besonders wenn sie Teil einer abwechslungsreichen Ernährung sind.“ – Dr. Maria Schmidt, Reptilienexpertin

Nährwerte und Zusammensetzung von Regenwürmern

Regenwürmer haben folgende durchschnittliche Nährwerte (pro 100g):

  • Protein: 60-70%
  • Fett: 7-10%
  • Feuchtigkeit: 76-85%
  • Calcium: 0,2-0,25%
  • Phosphor: 0,9-1,0%

Das Calcium-Phosphor-Verhältnis von etwa 1:4 ist nicht optimal für Reptilien, aber besser als bei vielen anderen Futterinsekten. Durch Gutloading (gezielte Fütterung der Würmer) kann dieses Verhältnis noch verbessert werden.

Vor- und Nachteile von Regenwürmern als Reptilienfutter

Regenwürmer bieten einige Vorteile als Futtertiere:

  • Hoher Proteingehalt für Muskelaufbau und Wachstum
  • Natürliche Nahrungsquelle für viele Reptilienarten
  • Fördern das natürliche Jagdverhalten
  • Relativ einfach zu züchten oder zu sammeln
  • Gute Akzeptanz bei vielen Reptilienarten
  • Hoher Feuchtigkeitsgehalt, unterstützt die Flüssigkeitsaufnahme

Es gibt aber auch einige Nachteile zu beachten:

  • Können Parasiten übertragen, wenn sie aus der Natur gesammelt werden
  • Manche Reptilien mögen den Geschmack oder die Bewegung nicht
  • Größere Würmer können für kleine Reptilien schwer zu bewältigen sein
  • Wildgesammelte Würmer können Pestizide oder andere Schadstoffe enthalten

Fütterungsrichtlinien und beste Praktiken

Bei der Verfütterung von Regenwürmern an deine Reptilien solltest du folgende Tipps beachten:

  • Wähle die passende Größe: Die Würmer sollten nicht größer sein als der Kopf deines Reptils.
  • Wasche die Würmer vor dem Verfüttern gründlich ab, um anhaftende Erde zu entfernen.
  • Schneide sehr große Würmer in kleinere Stücke, wenn nötig.
  • Füttere nur so viele Würmer, wie dein Reptil in 10-15 Minuten frisst.
  • Entferne nicht gefressene Würmer nach der Fütterung.
  • Biete Regenwürmer als Teil einer abwechslungsreichen Ernährung an, nicht als alleinige Futterquelle.

Hier eine Übersicht zur empfohlenen Fütterungshäufigkeit für einige Reptilienarten:

ReptilienartEmpfohlene FütterungshäufigkeitAnzahl Regenwürmer pro Mahlzeit
Bartagame1-2x pro Woche2-5 (je nach Größe)
Wasserschildkröte2-3x pro Woche3-7
Garterschlange1-2x pro Woche1-3 (größere Würmer)

Beschaffung und Haltung von Regenwürmern

Du hast zwei Möglichkeiten, Regenwürmer als Reptilienfutter zu beschaffen:

  • Sammeln in der Natur: Achte darauf, nur an unbelasteten Stellen zu sammeln, fern von Straßen oder gedüngten Flächen.
  • Zucht: Eine Wurmfarm ist einfach einzurichten und liefert eine konstante Versorgung mit sauberen Würmern.

Für die Haltung von Regenwürmern beachte folgende Punkte:

  • Temperatur: Halte die Würmer bei etwa 15-20°C.
  • Feuchtigkeit: Der Boden sollte feucht, aber nicht nass sein.
  • Behausung: Nutze eine gut belüftete Box mit Drainage-Löchern.
  • Substrat: Verwende eine Mischung aus Komposterde und Torfmoos.
  • Futter: Füttere die Würmer mit zerkleinerten Gemüseabfällen, Kaffeesatz und zerriebenen Eierschalen.

Mit der richtigen Pflege und Fütterung können Regenwürmer eine wertvolle Ergänzung in der Ernährung deiner Reptilien sein. Sie sollten jedoch immer nur einen Teil einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung ausmachen.

Quellen und Zitate

[1] https://sunshinestateworms.com/mealworms-are-a-powerhouse-of-nutrition-for-pet-reptiles/
[2] https://domestigoth.wordpress.com/2010/03/10/feeding-your-reptiles-mealworms/
[3] https://yorkshire-worms.co.uk/caring-for-reptile-live-food/
[4] https://www.caudata.org/cc/articles/foods2.shtml
[5] https://www.promeal.in/post/why-should-reptiles-have-feeder-insects-in-their-diets
[6] http://www.gartersnake.info/articles/2006/feeding-earthworms-red-wigglers-vs-nightcrawlers.php
[7] https://www.cedarcreekvet.com/new-patient-center/reptiles—pet-education/reptile-diet.html
[8] https://www.zillarules.com/articles/how-to-keep-live-food-for-your-pet-reptile

© 2024 Reptilica.de c/o Robin GmbH