Fischers Chamäleon (Kinyongia fischeri) – Lebensraum, Pflege & Haltung
Fischers Chamäelons (Kinyongia fischeri) stammen aus Bergregionen in Tansania. Wer sie halten möchte, braucht Glück: Oft handelt es sich bei …
Chamäleons sind faszinierende Tiere – nicht nur, weil sie ihre Farbe wechseln und ihre Augen separat voneinander bewegen können. Wer ein Chamäleon halten möchte, sollte sich jedoch gut mit den Eigenheiten der Tiere auskennen. Hier erfahren Sie, was wichtig ist, wenn Sie von Chamäleons für zuhause träumen.
Chamäleons (Chamaeleonidae) gehören zur Gruppe der Leguanartigen und der Ordnung der Schuppenkriechtiere. Es werden mehr als 200 Chamäleonarten unterschieden, die sich in zwei Unterfamilien gliedern: die Echten Chamäleons und die Stummelschwanzchamäleons.
Zu den bekanntesten Chamäleonarten zählen:
Vor allem das Jemenchamäleon ist in der Terraristik weit verbreitet. Es ist mit dem Pantherchamäleon auch das einzige, welches zur privaten Haltung geeignet ist. Die Haltung der anderen Arten wird weder für Anfänger, noch für fortgeschrittenen Terrarianer empfohlen.
Der Chamäleon-Lebensraum erstreckt sich über den gesamten afrikanischen Kontinent inklusive Madagaskar. Einige wenige Arten sind auch im asiatischen Raum (im westlichen Indien und auf Sri Lanka ), auf der arabischen Halbinsel und im Mittelmeerraum heimisch. Während jedoch 40 Prozent der Arten auf Madagaskar leben, gibt es in Spanien und Portugal nur eine einzige Art und zwar das Gewöhnliche Chamäleon.
Obwohl die Tiere alle zu den Echsen (Kriechtieren) gehören, unterscheiden sie sich je nach Art in Baum- oder Bodenbewohner. Die Reptilien leben etwa in Waldgebieten, im Busch, im Laub auf dem Boden, in Oasen in Wüsten oder in Dünenlandschaften.
Charakteristisch für Chamäleons ist ihr gedrungener Körper mit einem hohen Rücken, der seitlich zusammengedrückt ist. Der Kopf ist gehörnt oder mit einem Kamm versehen, der aussieht wie ein Helm. Sie werden je nach bis zu 80 Zentimeter groß, wobei es auch sehr kleine Arten gibt, deren Körper nur wenige Zentimeter lang ist.
Der Sehsinn ist bei Chamäleons besonders ausgeprägt. Mit ihren großen, aus dem Kopf hervorstechenden Augen können sie sehr gut sehen. Noch in einem Kilometer Entfernung können sie Gegenstände scharf wahrnehmen. Außerdem können Chamäleons ihre Augen unabhängig voneinander bewegen, wodurch sie ein sehr großes Blickfeld haben, was aber merkwürdig aussieht.
Die Farbe von Chamäleons hängt wiederum von der Chamäleonart ab. Manche Arten sind sehr farbenfroh und vereinen oft mehrere Farben in sich. Andere Chamäleons weisen eher Tarnfarben in grau bis grün auf. Typisch für Chamäleons ist, dass sie ihre Farbe je nach Gemütszustand und zur Kommunikation mit Artgenossen wechseln können.
Chamäleons haben eine lange Schleuderzunge, mit der sie Beutetiere blitzschnell fangen können. Sie ist fast so lang wie das gesamte Tier. Indem sie diese blitzschnell herausschleudern, schnappen sie sich ihre Beute. Meist besteht diese aus kleinen Insekten, die an dem keulenförmigen verdickten Ende der Zunge gestkleben. Die Lebenserwartung hängt von der Art und der Pflege ab; meist liegt das Spektrum zwischen fünf und acht Jahren.
Das Chamäleon hat unter den Eschen die Fähigkeit, die Farbe zu ändern, am weitesten entwickelt. Der Prozess, der vor allem bei Erhitzung, Erregung oder Abkühlung passiert, ist ziemlich kompliziert. Die Hautzellen enthalten Pigmente, die über das Zentrale Nervensystem so gesteuert werden könne, dass sie sich entweder zusammenziehen oder ausdehnen. Dadurch erscheint die Haut heller oder dunkler.
Wenn Sie bisher noch keine Erfahrung in der Terraristik haben, ist ein Chamäleon nicht die beste Wahl. Chamäleons gelten als anspruchsvoll und sind in der Pflege nicht immer einfach. Fehler in der Haltung können verheerende Auswirkungen haben; sie können zu Krankheiten oder sogar dem Tod des Tieres führen.
Aus diesem Grund sind Chamäleons für Anfänger/innen eher nicht geeignet. Wer Chamäleons halten möchte, benötigt in jedem Fall umfangreiches Wissen in der Chamäleon-Haltung. Das können Sie sich über Ratgeber aneignen, und auch Terraristik-Foren sind hilfreich. Sich nur im Zoofachhandel beraten zu lassen ist in vielen Fällen keine gute Idee, da die dortigen Mitarbeiter/innen oft keine Detail-Kenntnisse über alle Tiere haben, die sie verkaufen. Die Gefahr, dass man Ihnen dort falsche Informationen gibt, ist groß.
Mit einem entsprechenden Vorwissen und den richtigen Haltungsbedingungen gelten Jemenchamäleons als vergleichsweise anfänger/innenfreundlich. Vom Kauf eines ganz jungen Tieres sollten Sie aber absehen – hier ist die Gefahr von Haltungsfehlern zu groß.
Wenn Sie Chamäleons halten möchten, sollten Sie sich umfassend über die Bedürfnisse der jeweiligen Chamäleonart informieren. Die Rahmenbedingungen, die Sie Ihrem Chamäleon zuhause bieten, entscheiden darüber, wie gut es ihm gehen wird.
Eine Grundsatzentscheidung betrifft die Anzahl der Tiere. Chamäleons gelten als absolute Einzelgänger/innen mit starkem Territorialverhalten. Aus diesem Grund sollten Sie Chamäleons einzeln halten. Wenn es unbedingt mehrere sein müssen, sollten es allerhöchstens drei Tiere in einem großzügigen Terrarium sein, darunter höchstens ein Männchen. Bedenken Sie aber, dass die Anwesenheit von Artgenossen die Tiere stressen kann. Es kann außerdem sein, dass sich die Chamäleons nicht verstehen werden und Sie sie trennen müssen. Haben Sie in diesem Fall Platz für gleich zwei große Terrarien?
Chamäleons ernähren sich vorwiegend von Insekten. Sie können ihnen etwa Grillen, Heimchen, Schaben oder Fliegen verfüttern. Jungtiere brauchen noch täglich Futter, adulte Chamäleons sollten nur noch zwei bis dreimal pro Woche gefüttert werden. Ein über die Futtertiere gestäubtes Mineralstoffpräparat beugt Mangelerscheinungen vor. Damit Ihr Chamäleon ausreichend Feuchtigkeit zu sich nimmt, empfiehlt es sich, Blätter einzusprühen oder eine Tropftränke zu nutzen.
Chamäleons sind vergleichsweise anfällig für Krankheiten, die bei den Tieren nicht immer leicht zu erkennen sind. Achten Sie deshalb unbedingt auf Anzeichen für gesundheitliche Probleme wie einen dünnen Schwanz, der auf Mangelerscheinungen hindeuten kann. Hygiene im Umgang mit Chamäleons ist das A und O. Waschen Sie sich immer die Hände, bevor Sie Kontakt mit dem Chamäleon haben oder Futtertiere anfassen.
Stress setzt Chamäleons häufig stark zu und kann sie krank machen. Das Terrarium sollte deshalb an einem ruhigen Ort stehen und keine spiegelnden Flächen aufweisen. Es sollten auch keine anderen Tiere in Sichtweite sein – und natürlich sollten Sie selbst Ihr Chamäleon nicht bedrängen.
Wenn Sie Chamäleons als Haustier halten möchten, brauchen Sie ein geeignetes Terrarium. Es sollte möglichst groß sein. Für die Mindestmaße können Sie sich an den folgenden Faustformeln orientieren:
Entscheidend ist auch die richtige Technik. Zur Beleuchtung ist eine UV-B-Lampe sinnvoll, die unbedingt außerhalb der Reichweite der Tiere aufgehängt werden sollte. Passen Sie die Beleuchtungsdauer an die Chamäleonart und ihre Bedürfnisse an. Dasselbe gilt für die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit.
Das Chamäleon-Terrarium muss gut belüftet sein, denn die Temperaturschwankungen müssen ausgeglichen werden. Das geht über einen Deckel aus Gaze, außerdem können Teile der Seitenwände ebenfalls aus Gaze sein. Gute Belüftung beugt einer Keimentwicklung vor.
Chamäleons brauchen Klettermöglichkeiten ebenso wie Versteckmöglichkeiten. Dazu eignen sich Äste, Blätter und ein dichter Bewuchs. Als Sichtschutz sollten Sie die Rückwand und Seitenwände mit Kork auskleiden. Dadurch wird das Chamäleon durch seine Umgebung weniger gestresst.
Welcher Bodengrund sich eignet, hängt von der Chamäleonart und ihrem natürlichen Lebensraum ab. Für Baumbewohner eignet sich etwa Walderde mit Sand und Torf, für Bodenbewohner ein Gemisch aus Sand und Erde. Falls Sie ein Weibchen haben, sollte das Substrat etwa 30 Zentimeter hoch eingefüllt werden, damit das Chamäleon seine Eier vergraben kann. Das Weibchen legt auch unbefruchtete Eier; wenn es dazu keinen Platz findet, bleiben sie im Körper und fangen an zu faulen. Eine so verursachte Legenot kann unbehandelt schnell zum Tod des Tieres führen.
Die Größe eines Terrariums muss sich immer nach den Bedürfnissen des Terrarientieres richten. Dazu hat der §2 des Tierschutzgesetzes Für die Mindestmaße von Terrarien für bestimmte Terrarientiere, hat die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) ein Gutachten erstellt. Hier lassen sich auch die Mindestmaße für Terrarien entnehmen, die für Chamäleons gedacht sind. Hierfür gilt folgende Formel:
Chamäleons sind in ihrem natürlichen Lebensraum fast überall bedroht und deshalb durch das Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt. Beim Kauf benötigen Sie deshalb Herkunftsnachweise und müssen die Tiere bei der zuständigen Behörde melden.
Chamäleons können Sie unter anderem bei Züchter/innen, von Privatpersonen, die ihre Tiere abgeben, oder aus einer Auffangstation kaufen. Die Kosten pro Tier können je nach Art und Alter zwischen rund 50 Euro und mehreren Hundert Euro schwanken. Hinzu kommen die Kosten für das Terrarium und seine Ausstattung sowie laufende Kosten, etwa in Form eines erhöhten Stromverbrauchs.
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