Grillen

Grillen sind faszinierende Insekten, die in der Terraristik und als Futtertiere für Reptilien, Amphibien und andere Tiere immer beliebter werden. Es gibt mehr als 900 Grillenarten weltweit, die in einer Vielzahl von Lebensräumen vorkommen, von Wiesen und Wäldern bis hin zu Höhlen und Wüsten. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Grillenarten, ihre Verbreitung und wie sie in der Terraristik gehalten und gepflegt werden können.

Arten von Grillen

• Feldgrillen (Gryllus campestris): Diese Art ist in Europa, Asien und Nordafrika verbreitet und bevorzugt offene, sonnige Flächen wie Wiesen, Felder und Gärten. Feldgrillen sind schwarz oder dunkelbraun und erreichen eine Größe von etwa 2,5 Zentimetern.
• Hausgrillen (Acheta domesticus): Ursprünglich aus Asien stammend, haben sie sich mittlerweile weltweit verbreitet. Sie sind in der Terraristik sehr beliebt und werden häufig als Futtertiere verwendet. Hausgrillen sind hellbraun und erreichen eine Größe von etwa 2 Zentimetern.
• Steppengrillen (Gryllus assimilis): Diese Art stammt aus Nordamerika und bevorzugt trockene Lebensräume wie Wüsten, Steppen und Sanddünen. Sie sind dunkelbraun bis schwarz und erreichen eine Größe von etwa 3 Zentimetern.
• Höhlengrillen (Troglophilus cavicola): Diese seltene Art lebt in Höhlen und unterirdischen Habitaten in Europa. Sie sind blind, haben keine Flügel und erreichen eine Größe von etwa 3,5 Zentimetern.
• Laubgrillen (Oecanthus spp.): Diese Gattung umfasst etwa 30 Arten, die in Nordamerika, Europa und Asien verbreitet sind. Sie leben in Wäldern, Hecken und Sträuchern und sind grün oder gelblich, um sich ihrer Umgebung anzupassen. Die Größe variiert je nach Art, liegt aber meist bei etwa 1 bis 2 Zentimetern.

Verbreitung und Lebensräume

Grillen sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis zu finden. Sie besiedeln eine Vielzahl von Lebensräumen, von feuchten Wäldern und Graslandschaften bis hin zu trockenen Wüsten und Höhlen. Die meisten Grillenarten sind nachtaktiv und verbringen den Tag in selbst gegrabenen Höhlen oder unter Steinen und Pflanzenresten.

Grillen in der Terraristik

Die Haltung von Grillen in der Terraristik erfreut sich wachsender Beliebtheit, sei es als Futtertiere oder als eigenständige Haustiere. Einige Arten sind aufgrund ihrer Größe, Farbe und ihres Gesangs besonders interessant für Terrarienliebhaber.

Einrichtung eines Terrariums für Grillen

Für die Haltung von Grillen benötigt man ein Terrarium, dessen Größe von der Anzahl und Art der Tiere abhängt. Ein Standardterrarium von 30x30x30 Zentimetern ist für eine kleine Gruppe von etwa 10 bis 15 Grillen ausreichend. Größere Terrarien bieten mehr Platz für mehr Tiere oder größere Arten. Das Terrarium sollte gut belüftet sein, um Schimmelbildung und eine zu hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden.

• Boden: Für den Bodengrund eignen sich Kokoshumus, Sand oder eine Mischung aus beidem. Eine Schicht von etwa 5 Zentimetern Dicke ist ausreichend, damit die Grillen sich eingraben und verstecken können.
• Verstecke: Grillen benötigen Versteckmöglichkeiten, um sich während des Tages auszuruhen und vor Fressfeinden zu schützen. Dazu eignen sich Korkrinden, Steine, Kunststoffröhren oder Pflanzen. Es sollte darauf geachtet werden, dass genügend Verstecke für alle Tiere vorhanden sind.
• Pflanzen: Lebende oder künstliche Pflanzen dienen nicht nur der Dekoration, sondern bieten den Grillen zusätzliche Versteckmöglichkeiten und erhöhen das Wohlbefinden der Tiere. Robuste Pflanzen wie Efeu oder Farne eignen sich gut für ein Grillenterrarium.
• Temperatur: Die meisten Grillenarten bevorzugen Temperaturen zwischen 20 und 28 Grad Celsius. Eine Wärmematte oder ein Heizkabel unter dem Terrarium kann helfen, die benötigte Temperatur zu erreichen. Ein Thermometer im Terrarium ermöglicht die Überwachung der Temperatur.
• Futter und Wasser: Grillen sind Allesfresser und fressen sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung. Obst, Gemüse und Getreideflocken eignen sich als pflanzliche Kost, während tierische Nahrung aus zerkleinerten Insekten wie Mehlwürmern oder Fliegenlarven bestehen kann. Eine flache Schale mit Wasser oder ein feuchter Schwamm sollte den Grillen zur Verfügung stehen, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken.

Pflege und Reinigung

Die Reinigung des Terrariums ist wichtig, um Krankheiten und Parasitenbefall vorzubeugen. Kot, Futterreste und abgestorbene Pflanzenteile sollten regelmäßig entfernt werden. Der Bodengrund kann je nach Bedarf, aber mindestens alle zwei Monate, ausgetauscht werden.

Zucht von Grillen

Die Zucht von Grillen ist relativ einfach und kann zur eigenen Futtertierproduktion oder zum Verkauf an andere Terrarienbesitzer beitragen. Weibchen legen ihre Eier in den Bodengrund, wo sie nach etwa zwei Wochen schlüpfen. Junge Grillen, auch Larven genannt, durchlaufen mehrere Häutungen, bis sie ihre volle Größe erreicht haben. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Platz sind wichtig für eine erfolgreiche Zucht.

Fazit

Grillen sind interessante Insekten, die in der Terraristik zunehmend an Bedeutung gewinnen. Ob als Futtertiere oder als eigenständige Haustiere, die Haltung von Grillen ist eine spannende und lehrreiche Erfahrung für Terrarienliebhaber. Durch die Vielzahl der verschiedenen Arten und ihre unterschiedlichen Lebensräume lassen sich individuelle und abwechslungsreiche Terrarien gestalten. Mit der richtigen Pflege, einer ausgewogenen Ernährung und passenden Umgebungsbedingungen können Grillen erfolgreich in der Terraristik gehalten und gezüchtet werden. Dabei sollte stets darauf geachtet werden, dass das Wohlbefinden der Tiere im Vordergrund steht und ihre Bedürfnisse erfüllt werden.