Springschwänze als Futter für Reptilien

Springschwänze (Collembola) sind winzige, flügellose Gliederfüßer, die eine wertvolle Rolle in Terrarien spielen können, sowohl als Futtermittel für kleine Reptilien als auch als Teil der „Aufräumcrew“ im Terrarium-Ökosystem. Als Reptilienhalter kannst du Springschwänze in dein Terrarium einbringen, um von ihren vielfältigen Vorteilen zu profitieren.

Springschwänze zeichnen sich durch ihre geringe Größe (meist 0,25-6 mm) und ihre Fähigkeit aus, mit Hilfe einer Sprunggabel (Furca) am Hinterleib große Sprünge zu machen. Sie sind in fast allen feuchten Bodenhabitaten zu finden und ernähren sich hauptsächlich von abgestorbenem organischem Material, Pilzen und Bakterien.

Nährwert und Vorteile von Springschwänzen

Springschwänze bieten mehrere Vorteile für Terrarien:

  • Nahrungsquelle: Sie dienen als Futter für kleine Reptilien und Amphibien.
  • Aufräumcrew: Sie zersetzen organisches Material und kontrollieren Schimmel.
  • Bodenbelüftung: Ihre Aktivität im Substrat verbessert die Bodenstruktur.
  • Nährstoffkreislauf: Sie tragen zur Freisetzung von Nährstoffen für Pflanzen bei.
  • Bioindikator: Ihre Anwesenheit kann ein Zeichen für ein gesundes Terrarium-Ökosystem sein.

Springschwänze haben zwar keinen besonders hohen Nährwert, sind aber aufgrund ihrer geringen Größe und leichten Verdaulichkeit besonders für Jungtiere oder sehr kleine Reptilienarten als Nahrungsergänzung geeignet.

Geeignete Reptilienarten für Springschwänze-Fütterung

Springschwänze eignen sich besonders für:

  • Kleine Geckos (z.B. Taggeckos)
  • Junge Echsen verschiedener Arten
  • Kleine Froscharten (z.B. Pfeilgiftfrösche)
  • Manche Salamander- und Molcharten

Es ist wichtig zu beachten, dass Springschwänze aufgrund ihrer geringen Größe meist nur als Ergänzungsfutter oder für sehr kleine Reptilien geeignet sind.

Einbringung und Pflege von Springschwänzen im Terrarium

Um Springschwänze in dein Terrarium einzubringen und zu pflegen:

  • Wähle ein feuchtes Substrat wie Kokoshumus oder Torfmoos.
  • Halte die Feuchtigkeit im Terrarium konstant hoch.
  • Biete organisches Material wie Laub oder Holzstücke als Nahrungsquelle.
  • Füge bei Bedarf spezielle Springschwänze-Nährmischungen hinzu.
  • Vermeide übermäßige Störungen des Bodensubstrats.

Springschwänze vermehren sich bei guten Bedingungen in der Regel selbstständig im Terrarium.

Fütterungsmenge und -häufigkeit

Da Springschwänze sich im Terrarium selbst vermehren, ist eine gezielte Fütterung an Reptilien oft nicht nötig. Sie dienen eher als zusätzliche Nahrungsquelle, die die Tiere bei Bedarf selbst aufnehmen können.

Mögliche Risiken und Vorsichtsmaßnahmen

Obwohl Springschwänze generell sicher für Terrarien sind, gibt es einige Punkte zu beachten:

  • Übermäßige Vermehrung: In sehr feuchten Terrarien können sich Springschwänze stark vermehren. Dies ist jedoch selten problematisch.
  • Allergien: In seltenen Fällen können Menschen allergisch auf Springschwänze reagieren.
  • Ausbreitung: Springschwänze können sich in feuchten Bereichen außerhalb des Terrariums ansiedeln, überleben aber in trockenen Wohnräumen normalerweise nicht lange.

Wenn du unsicher bist, ob Springschwänze für dein spezielles Terrarium-Setup geeignet sind, konsultiere einen erfahrenen Terrarienbauer oder Reptilienexperten.

Quellen und Zitate

[1] https://modernrium.com.au/blogs/news/terrarium_springtail
[2] https://www.aquaticplants.co.za/post/springtails-nature-s-little-cleanup-crew-and-more
[3] https://www.aquarimax.com/how-to-culture-springtails/
[4] https://www.thebiodude.com/blogs/how-do-i-create-a-bioactive-vivarium/a-nutrient-rich-boost-for-thriving-springtail-cultures
[5] https://www.sansvertigo.com.au/blogs/resources/care-sheet-springtails
[6] https://www.microgreening.com.au/blog/all-about-springtails-a-comprehensive-guide
[7] https://collemboles.fr/en/biotope-and-role/68-microfauna-and-cohabitation-with-springtails.html
[8] https://www.evolutionreptiles.co.uk/food/live-reptile-food/springtails1/

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