Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas) – Lebensraum, Pflege & Haltung

Der Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas) ist eine der bekanntesten Froscharten in Mittelamerika und gehört zur Familie der Laubfrösche. Er ist besonders für seine lebhaften Farben und sein außergewöhnliches Aussehen bekannt.

Der Rotaugenlaubfrosch hat eine grüne Farbe mit roten Augen und gelben Streifen auf seinen Flanken. Der Körper des Frosches ist flach und hat eine blattähnliche Form, die ihm hilft, sich in seiner Umgebung zu tarnen und Feinde zu vermeiden. Diese Froschart wird etwa sechs Zentimeter groß und ist in Mittelamerika in feuchten Wäldern und in der Nähe von Flüssen und Bächen zu finden.

Neben seiner auffälligen Erscheinung hat der Rotaugenlaubfrosch auch einige interessante Verhaltensweisen. Zum Beispiel legen die Weibchen ihre Eier auf Blättern über stehendem Wasser ab, wo sie geschützt vor Raubtieren und Bakterien sind. Die Männchen bewachen dann die Eier und halten sie feucht, indem sie Wasser auf die Eier spritzen. Wenn die Eier schlüpfen, transportieren die Männchen die Kaulquappen auf ihrem Rücken zum Wasser, wo sie sich weiterentwickeln.

Der Rotaugenlaubfrosch hat auch eine einzigartige Fähigkeit, bei Bedrohung zu fliehen. Er kann seine Haut mit Luft aufblähen und dann durch schnelles Entweichen Luft ausstoßen, um einen lauten Knall zu erzeugen. Dadurch kann er Feinde abschrecken und sich selbst schützen.

Steckbrief Rotaugenlaubfrosch

  • Wissenschaftlicher Name: Agalychnis callidryas
  • Verbreitung: Karibikseite Mittelamerikas bis Costa Rica/Panama, auch Pazifikseite
  • Lebensraum: In tropischen Regenwäldern
  • Verhalten: Dämmerungs- und nachtaktiv
  • Größe: 5,5 – 7 cm
  • Aussehen: Grüne Grundfarbe mit hellgelb und hellblauen Streifen an den Flanken, weißer Bauch und orangrote Füße, hervorstehende rote Augen mit schwarzer Pupille
  • Lebenserwartung: 5 bis 8 Jahre
  • Haltung: Regenwaldterrarium
  • Nahrung: Kleine Tiere und Insekten
  • Besonderheit: Bei unhygienischer Haltung sind die Tiere sehr hinfällig

Lebensraum des Rotaugenlaubfrosches

Der Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas) ist eine baumlebende Amphibienart und bewohnt die Regenwälder in Mittelamerika, von Mexiko bis Panama. Dort lebt er in feuchten Wäldern, in der Nähe von Gewässern wie Flüssen, Teichen und Sümpfen. Er bevorzugt dicht bewachsene Gebiete mit vielen Pflanzen und Bäumen, auf denen er sich tagsüber verstecken kann. Nachts klettert er auf die Blätter der Pflanzen und Bäume, um auf Nahrungssuche zu gehen oder um zu paaren. Der Rotaugenlaubfrosch benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius, um sich wohlzufühlen. In menschlicher Obhut wird er häufig in Terrarien gehalten, die diesen Bedingungen angepasst sind. Dort sollten Versteckmöglichkeiten und ein Wasserteil vorhanden sein, um ihm eine artgerechte Haltung zu ermöglichen. Ein feuchtes Substrat und ein regelmäßiges Besprühen der Umgebung sorgen dafür, dass die Luftfeuchtigkeit auf einem angemessenen Niveau bleibt.

Aussehen: Woran erkennt man einen Rotaugenlaubfrosch?

Die Familie der Laubfrösche zählt über 40 Gattungen mit über 700 Arten. Dazu gehört auch der Rotaugenlaubfrosch, der zur Unterfamilie der Greiffrösche gehört. Ihren Daumen können sie den anderen Fingern gegenüberstellen, so dass sie richtig greifen können. Auffällig ist aber auch ihr buntes Äußeres mit den großen roten hervortretenden Augen. Bei jüngeren Tieren ist die Iris zunächst gelb. Die Grundfarbe des sehr kontrastreichen Körpers ist grün, wobei sie an den Flanken hellgelbe und hellblaue Streifen haben. Ein weißer Bauch und und orangerote Füße sind weitere Merkmale dieses auffälligen Tropenfrosches.

Der Körper der Rotaugenlaubfrösche ist schlank, fast mager, wobei die Weibchen mit bis zu 7 cm größer werden als die Männchen, die bereits mit 5,5 cm ausgewachsen sind. Beim Bewegen erscheinen die Frösche etwas tollpatschig, denn ihre Beine sind im Verhältnis zum Körper extrem lang. Überhaupt bewegen sich diese Laubfrösche eher langsam und behäbig, was man bei diesen langgliedrigen Fröschen nicht unbedingt vermutet. Die Frösche können bis zu acht Jahre, möglicherweise auch älter werden. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Frösche beträgt jedoch sechs Jahre. Ein sehr naher Verwandter des Rotaugenlaubfrosches ist der Kleine Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis saltator).

Merkmale des Rotaugenlaubrosches

Die auffällige Färbung der Frösche ist kein Zufall. Die Signalfarben machen deutlich: Achtung, der Rotaugenlaubfrosch ist giftig! Das Gift ist in der Haut der Tiere enthalten und schreckt potentielle Angreifer ab, den Fröschen zu nahe zu kommen. Für Menschen ist das Gift des Rotaugenfrosches nicht gefährlich. Das Gift schützt sie zwar vor vielen Feinden, aber es gibt ein paar Tiere, die dem gegenüber unempfindlich sind. Dazu gehören Schlangen, Fledermäuse und einige Vögel.

Der Rotaugenlaubfrosch ist perfekt an das Leben in den Baumkronen tropischer Wälder angepasst. Mit seinen Greifhänden kann er sich besonders gut an Ästen und Zweigen festhalten. Tagsüber ruht er auf der Unterseite von Blättern. Von potentiellen Feinden wird er dabei kaum wahrgenommen, denn in der Schlafhaltung sind die Frösche komplett grün. Zusammengekauert und mit geschlossenen Augen ist nichts von den leuchtenden Farben zu erkennen. Zum Einbruch der Dämmerung wird er aktiv und lauert seiner Beute, die hauptsächlich aus Insekten und kleinen Wirbellosen besteht, auf.

Rotaugenlaubfrösche können untereinander mit knackenden Lauten kommunizieren, denn so finden sie in der Paarungszeit zueinander. Mit Knack- und Schnalzlauten (Tschack-Tschack) die eher an Rufe von Vögeln als an Frösche erinnern, locken die Männchen weibliche Rotaugenfrösche an. Männliche Konkurrenten werden vertrieben, in dem Pflanzen, auf denen der Rotaugenfrosch sitzt, über Körpervibration zum schwingen gebracht wird.

Besonderheiten des Rotaugenlaubfrosches

Der Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas) ist eine auffällige und farbenfrohe Froschart, die in Mittelamerika beheimatet ist. Er ist bekannt für seine leuchtend grünen oder blaugrünen Körper, die roten Augen und den weißen Streifen, der sich über die Augen und den Kopf erstreckt. Diese Merkmale dienen als Warnung für seine Feinde, dass er giftig ist und nicht gefressen werden sollte.

Ein weiteres interessantes Merkmal des Rotaugenlaubfrosches ist seine Fähigkeit, lange Zeit unter Wasser zu bleiben, indem er Luft in seinen Hautfalten speichert. Dies ist eine wichtige Anpassung an seinen Lebensraum, da er in der Regel in der Nähe von Gewässern lebt.

Rotaugenlaubfrösche haben auch die Fähigkeit, laut zu rufen, um Partner anzuziehen oder um territoriale Ansprüche zu markieren. Dieses Verhalten wird oft in der Dämmerung und nachts beobachtet, wenn die Frösche am aktivsten sind.

Eine weitere bemerkenswerte Eigenschaft des Rotaugenlaubfrosches ist sein Fortpflanzungsverhalten. Die Männchen bilden große Gruppen und rufen gemeinsam, um Weibchen anzulocken. Wenn ein Weibchen einen Partner auswählt, legt sie ihre Eier auf Blätter über einem Gewässer. Die Männchen befruchten die Eier anschließend mit ihrem Sperma. Sobald die Eier schlüpfen, fallen die Kaulquappen in das Wasser, wo sie sich weiter entwickeln und zu ausgewachsenen Fröschen heranwachsen.

Sozialverhalten des Rotaugenlaubfrosches

Der Rotaugenlaubfrosch ist ein tagaktiver Baumsteigerfrosch und lebt vorwiegend in den Bäumen des Regenwaldes. In seinem Lebensraum kommt er in der Regel gemeinsam mit anderen Arten von Laubfröschen und Baumsteigerfröschen vor.

Die Männchen des Rotaugenlaubfrosches sind territorial und verteidigen ihr Revier gegenüber anderen Männchen. Dabei setzen sie ihre rufe und aggressive Gesten ein, um ihre Konkurrenten zu vertreiben. Weibchen hingegen haben in der Regel ein größeres Aktionsgebiet und bewegen sich zwischen verschiedenen Revieren hin und her.

Während der Fortpflanzungszeit zeigen die Männchen des Rotaugenlaubfrosches ein besonders ausgeprägtes Sozialverhalten. Sie bilden kleine Gruppen, die gemeinsam um die Weibchen werben und die Eier bewachen. Diese Gruppen können auch aus mehreren Männchen und Weibchen bestehen.

Fortpflanzung und Brutpflege des Rotaugenlaubfrosches

Der Rotaugenlaubfrosch ist ein interessantes und farbenfrohes Amphib, das in Mittelamerika beheimatet ist und in den tropischen Regenwäldern von Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama und Kolumbien vorkommt. Die Fortpflanzung und Brutpflege des Rotaugenlaubfrosches sind einzigartig und haben viele Besonderheiten.

Rotaugenlaubfrösche sind territorial und bilden während der Fortpflanzungszeit Paare oder Gruppen. Die Männchen locken ihre Weibchen durch laute Rufe an, die als „Klicken“ bezeichnet werden. Nach dem Paarungsakt legen die Weibchen ihre Eier auf die Blattoberseite von Pflanzen über fließendem Wasser. Sobald die Eier gelegt sind, bewachen sowohl das Männchen als auch das Weibchen ihre Eier und bilden eine Art Koalitionsfamilie.

Nach 4-5 Tagen schlüpfen die Kaulquappen und fallen in das Wasser. Die Eltern sorgen jedoch weiterhin für ihre Jungen, indem sie sie vor Raubtieren schützen und sie mit Nahrung versorgen. Die Kaulquappen ernähren sich von Algen, Mikroorganismen und abgestorbenen Pflanzenmaterialien. Nach etwa 2-3 Monaten entwickeln sich die Kaulquappen zu kleinen Fröschen, und der Kreislauf beginnt von neuem.

Der Rotaugenlaubfrosch ist eine bemerkenswerte Spezies, da er als einzige Froschart für die Brutpflege und den Schutz seiner Nachkommen sorgt. Der hohe Grad an Fürsorge und Schutz, den diese Art bietet, hat dazu beigetragen, dass sie als Symbol für Artenvielfalt und Erhaltung von Lebensräumen in Mittelamerika gilt.

Rotaugenlaubfrosch Haltung

Aufgrund seines Aussehens wird der Rotaugenlaubfrosch gerne in Terrarien gehalten. Allerdings sind die Tiere nachtaktiv und kommen erst in den Abendstunden zum Vorschein. Wenn Sie einen Rotaugenlaubfrosch halten möchten, sollten Sie sicherstelle, dass sie dem Frosch ein artgerechtes Leben bieten können. Dazu muss man den natürlichen Lebensraum so gut wie möglich nachbilden, für die richtigen klimatischen Bedingungen sorgen, das passende Futter füttern und für eine gute Hygiene im Terrarium sorgen. Da der Rotaugenlaubfrosch sehr anspruchsvoll in der Haltung ist, sollten ausreichend Vorkenntnisse und Fachwissen vorhanden sein. Idealerweise bringen Sie schon Erfahrung in der Rotaugenfrosch-Haltung mit.

Bevor es an die Planung für ein geeignetes Glasterrarium geht, sollten Sie überlegen, wie viele Frösche Sie halten möchten. Der Rotaugenlaubfrosch fühlt sich in Gruppen wohl, weshalb sie durchaus mehrere Frösche zusammen in einem Terrarium halten können. So steht auch einer Zucht nichts im Wege. Natürlich muss den Tieren ausreichend Platz eingeräumt werden.

Ernährung: Was frisst der Rotaugenlaubfrosch?

In freier Wildbahn fressen die Frösche kleine Insekten und Wirbellose. In Gefangenschaft füttert man sie mit Heimchen, Grillen, kleinen Heuschrecken und Nachtfaltern. Es handelt sich dabei um Lebendfutter. Damit die Frösche gesund bleiben, sollten die Futterinsekten gelegentlich mit Mineral- und Vitaminpulver bestäubt werden.

Wies sieht ein geeignetes Rotaugenlaubfrosch Terrarium aus?

Der Rotaugenlaubfrosch ist ein Tropentier und braucht daher auch ein tropisches Regenwaldterrarium mit einem großen Wasseranteil. Da er sich in seinem natürlichen Umfeld am liebsten in Baumkronen aufhält, sollte das Terrarium möglichst hochformatig und mit reichlich Ästen bestückt sein. Die Mindestmaße des Terrarium sollten 60x50x80cm auf keinen Fall unterschreiten. Je mehr Tiere zusammen leben, desto größer muss auch das Terrarium sein. Bei sechs Tieren sollte man 100x80x120cm zur Verfügung stellen.

Klimatische Bedingungen im Rotaugenlaubfrosch-Terrarium

Ihrem Rotaugenlaubfrosch geht es nur gut, wenn im Terrarium die passenden klimatischen Bedingungen erfüllt werden. Die Temperaturen sollten während der Regenzeit tagsüber zwischen 24 bis 28°C und in der Nacht zwischen 16 und 20°C liegen. Die Luftfeuchtigkeit sollte in dieser Phase zwischen 80 und 90 %, zum Teil sogar bei 100% liegen. In der Trockenzeit können die Temperaturen am Tage auf bis zu 32°C klettern. In der Nacht sollte man sie auf 18 – 22°C absenken. Die Luftfeuchtigkeit ist in dieser Zeit deutlich niedriger. Am Tage sind 50 – 70 % angemessen, wobei sie in der Nacht geringfügig höher sein sollte. Dazu reicht ein Sprüchen in den Abendstunden meist aus.

Regenwaldterrarium für Rotaugenlaubfrosch einrichten

Der Rotaugenlaubfrosch braucht viele Klettermöglichkeiten und ein großes Wasserbecken. Da die Tiere nachtaktiv und zudem sehr schreckhaft sind, bieten sich uneinsehbare Seitenwände und Rückwand, zum Beispiel aus Kork, an. Diese kann man gleichzeitig zum Anbringen von Ästen und Zweigen nutzen. Außerdem brauchen die Frösche großblättrige Pflanzen, wie Dieffenbachie oder Philodendron. An den Unterseiten der Blätter finden die Frösche tagsüber Schutz. Außerdem hängen die Weibchen ihre Eier an die Unterseite von Blättern und zwar unmittelbar über dem Wasserbecken.

Um den natürlichen Lebensraum des Rotaugenlaubfrosches bestmöglich nachzuahmen, sollte das Regenwaldterrarium 12 Stunden am Tag bestrahlt werden. Das Licht dient nur der Nachahmung der Sonne und nicht dem Auffinden der Frösche, die tagsüber gut getarnt im Laubwerk schlafen. Um die Tiere in der Nacht beobachten zu können, braucht man eine Rot- oder Blaulichtlampe.

Rotaugen-Laubfrosch: Kosten und Kauf

Einen Rotaugenlaubfrosch können Sie im Zoofachhandel, bei Züchter/innen, von Privatleuten oder aus Auffangstationen kaufen. Achten Sie beim Kauf auf gute Haltungsbedingungen und hygienische Zustände. Die Tiere sollten einen gesunden, agilen Eindruck machen.

Was ein Rotaugenlaubfrosch kostet, hängt davon ab, wo Sie ihn kaufen und wie alt das Tier ist. IM Durchschnitt belaufen sich die Rotaugenlaubfrosch Kosten auf ca. 40 Euro pro Tier. Hinzu kommen die Kosten für das Terrarium samt Ausstattung. Bedenken Sie auch, dass bei der Haltung jeden Monat Kosten für Futter und Strom entstehen.