Braslilianische Wanderspinne (Phoneutria nigriventer) – Merkmale, Lebensraum & Haltung

Die brasilianische Wanderspinne (Phoneutria nigriventer) ist eine der bekanntesten Spinnenarten Brasiliens und hat aufgrund ihrer potenziell tödlichen Bisse Berühmtheit erlangt. Diese Spinnenart ist in den tropischen Wäldern Südamerikas beheimatet und kann eine Körperlänge von bis zu 15 cm erreichen. Ihre auffällige Färbung, die aus einem dunkelbraunen Körper und schwarzen Beinen besteht, macht sie leicht zu erkennen. Die brasilianische Wanderspinne ist eine nachtaktive Spinne, die sich tagsüber in Verstecken aufhält und nachts auf Beutefang geht. Ihr Gift ist äußerst giftig und kann beim Menschen schwere Symptome verursachen, darunter Schmerzen, Schwindel, Übelkeit und in seltenen Fällen sogar zum Tod führen. Trotzdem ist die brasilianische Wanderspinne ein wichtiges Tier in ihrem natürlichen Lebensraum und hat einen wichtigen Platz im Ökosystem. In der Folgezeit hat sie in einigen Regionen durch menschliche Aktivitäten ihre ursprüngliche Heimat verlassen und ist in städtischen Gebieten aufgetaucht, wo sie zu einer potenziellen Bedrohung für die öffentliche Gesundheit werden kann.

Fakten zur Braslilianischen Wanderspinne

  • Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
  • Ordnung: Webspinnen (Araneae)
  • Familie: Bananenspinnen (Ctenidae)
  • Gattung: Wanderspinnen (Phoneutria)
  • Art: Braslilianische Wanderspinne (Phoneutria nigriventer)
  • Verbreitung: Brasilien und andere südamerikanische Länder wie Argentinien, Paraguay und Uruguay
  • Lebensraum: Regenwälder, feuchte Gebiete, Plantagen und bewohnte Gebiete
  • Körpergröße: Weibchen bis zu 5 cm, Männchen bis zu 3,5 cm (ohne Beine)
  • Gewicht: Weibchen bis zu 2,6 Gramm, Männchen bis zu 0,8 Gramm
  • Soziales Verhalten: Einzelgängerisch, aggressive Verteidigung bei Bedrohung
  • Fortpflanzung: Die Männchen verlassen nach der Paarung die Weibchen und haben keine weitere Rolle bei der Aufzucht der Jungen.
  • Haltung: Aufgrund ihrer Giftigkeit und Aggressivität nicht für die private Haltung geeignet.

Äußerliche Merkmale der Braslilianischen Wanderspinne

Die Braslilianische Wanderspinne ist eine große Spinne mit einer durchschnittlichen Körpergröße von 12 bis 15 cm. Die Weibchen sind im Allgemeinen größer als die Männchen und können bis zu 17 cm erreichen. Ihr Körper ist dunkelbraun bis schwarz mit auffälligen gelben Streifen auf den Beinen. Die Augen der Spinne sind groß und stehen weit auseinander, wodurch sie ein ausgezeichnetes Sehvermögen hat. An ihren Cheliceren (Kieferklauen) befinden sich sichtbare Giftzähne, die bei einem Biss eine potenziell tödliche Dosis an Neurotoxinen freisetzen können. Die Braslilianische Wanderspinne hat zudem einen markanten V-förmigen Bereich auf der Unterseite ihres Körpers, der bei Männchen heller ist als bei Weibchen. Insgesamt hat die Spinne ein kräftiges und muskulöses Aussehen, das ihr einen imposanten Eindruck verleiht.

Lebensraum und Herkunft

Die Brasiliansche Wanderspinne ist eine Spinnenart, die in Südamerika heimisch ist. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay. Sie bewohnt bevorzugt tropische und subtropische Gebiete wie Regenwälder, Savannen und Feuchtgebiete. Dort lebt sie auf dem Boden, in Baumhöhlen und in der Nähe von menschlichen Siedlungen. Die Spinne ist bekannt dafür, dass sie oft in Bananenkisten nach Europa und in andere Teile der Welt transportiert wird, was zu einigen Berichten über Bisse außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets geführt hat. Die Brasiliansche Wanderspinne ist aufgrund ihrer Giftigkeit und Aggressivität eine gefürchtete Art, die jedoch auch aufgrund ihrer medizinischen Anwendungsmöglichkeiten in der Forschung von Interesse ist.

Sozialverhalten Braslilianische Wanderspinne

Die brasilianische Wanderspinnen sind in der Regel ein Einzelgänger und zeigen wenig bis kein Sozialverhalten. Die Weibchen sind territorial und verteidigen ihr Nest und ihre Beute aggressiv gegenüber anderen Spinnen und Tieren. Auch unter den Männchen kann es zu Kämpfen kommen, insbesondere um Paarungspartnerinnen zu erobern. Während der Paarung kann das Männchen aggressives Verhalten gegenüber dem Weibchen zeigen und muss daher vorsichtig sein, um nicht von ihr gefressen zu werden. Die Jungtiere verlassen das Nest, sobald sie geschlüpft sind, und leben dann ebenfalls alleine. Insgesamt zeigt die brasilianische Wanderspinne im Vergleich zu anderen Spinnenarten wenig ausgeprägtes Sozialverhalten.

Fortpflanzung und Brutpflege

Die brasiliansche Wanderspinne ist bekannt für ihr aggressives Verhalten, insbesondere während der Paarungszeit. Das Weibchen legt ihre Eier in einen Kokon und bewacht diesen bis zum Schlupf der Jungtiere. Während dieser Zeit können die Weibchen sehr aggressiv werden und Angriffe auf vermeintliche Bedrohungen, einschließlich Menschen, ausüben. Es wurde beobachtet, dass die Weibchen während dieser Zeit eine erhöhte Aggressivität aufweisen und möglicherweise sogar ihren Kokon verteidigen, indem sie ihn gegen potenzielle Feinde verteidigen. Die Jungtiere schlüpfen nach einigen Wochen und bleiben in der Nähe des Kokons, bis sie bereit sind, sich zu lösen und ihren eigenen Weg zu gehen. Während des Brutvorgangs bleiben die Männchen normalerweise in der Nähe des Weibchens und helfen bei der Verteidigung des Kokons. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass sie sich aktiv an der Versorgung der Jungtiere beteiligen.

Haltung der Braslilianischen Wanderspinne und Eignung für die Terraristik

Die Haltung von Braslilianischen Wanderspinnen in Terrarien sollte nur von erfahrenen Haltern durchgeführt werden. Eine artgerechte Haltung erfordert ein großes Terrarium mit vielen Versteckmöglichkeiten und einer kletterbaren Einrichtung, wie Ästen oder Korkröhren. Auch eine Bodengrundschicht ist wichtig, die aus Substrat und Moos bestehen sollte. Die Temperatur im Terrarium sollte zwischen 24-28 Grad Celsius liegen und eine hohe Luftfeuchtigkeit von 70-80% aufweisen. Die Beleuchtung sollte nicht zu hell sein und den natürlichen Lichtverhältnissen angepasst werden. Es ist wichtig, dass das Terrarium gut belüftet wird, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Als Futter können verschiedene Insekten wie Grillen, Heuschrecken und Käfer angeboten werden. Es ist auch möglich, Mäuse oder andere kleine Nagetiere zu füttern, jedoch sollte dies nur von erfahrenen Haltern durchgeführt werden. Die Haltung von Braslilianischen Wanderspinnen erfordert auch eine gewisse Vorsicht, da die Spinnen giftig sind und ein Biss ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen kann. Es ist wichtig, dass das Terrarium sicher verschlossen ist und dass beim Hantieren mit der Spinne Handschuhe und andere Schutzausrüstung getragen werden.

Es ist auch zu beachten, dass Braslilianische Wanderspinnen in einigen Ländern unter das Artenschutzabkommen CITES fallen und eine Genehmigung für die Haltung erforderlich sein kann. Insgesamt erfordert die Haltung von Braslilianischen Wanderspinnen viel Wissen und Erfahrung und sollte nur von erfahrenen Haltern durchgeführt werden.